Bauen in regionalen Kreisläufen

Kühe am Fressgitter in einem Stall aus Holzkonstruktion

Bauen mit Holz in der Landwirtschaft im Rahmen von Interreg IV

Der Einsatz des Baustoffs Holz zur Errichtung landwirtschaftlicher Betriebsgebäude ist die letzten Jahre verstärkt in Vergessenheit geraten. Da aber gerade Holz als regional erzeugtes Produkt einige Vorteile bietet, wurden im Rahmen dieses Projekts verschiedene Möglichkeiten gesammelt, den Baustoff Holz wieder in das richtige Licht zu rücken.

Zielsetzung

Ziel des Projektes war die Sicherung einer zukunftsfähigen Landwirtschaft durch Planen und Bauen im Rahmen regionaler Kreisläufe. Eine zentrale Rolle spielte dabei Holz als Werkstoff, das im Vergleich zu anderen Baustoffen Vorteile hat als nachwachsender Rohstoff, auf Grund der regionalen Verfügbarkeit, einer sehr guten Ökobilanz sowie einem erheblichen Einsparpotenzial beim Investitionsbedarf. Zudem lassen sich gestalterische Fragen des landschaftsgebundenen Bauens sehr gut lösen. In Zusammenarbeit mit der Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern lag deshalb auch ein Projektschwerpunkt auf der Optimierung der Wertschöpfungskette Holz.

Methode

Anhand von ausgewählten Pilotbetrieben wurden Grundlagen für die Planung, Beratung und Umsetzung innovativer landwirtschaftlicher Gebäude in Holzbauweise erstellt. Die Projekte wurden planerisch von der Genehmigung bis zur Ausführung betreut. Zur Einschätzung der CO2 Bilanz bei einem Stallgebäude wurden durch das Institut für Holzforschung, TUM an Hand von Modellplanungen Tragwerksvarianten in Holz und Stahl verglichen. Unter dem Aspekt „Weitspannende Tragwerke in Holz“ wurden Maschinen- und Abbundhallen in Bayern und Österreich zeichnerisch und fotografisch dokumentiert.

Ergebnisse

Anhand eines Modell-Milchviehstalls mit 170 Tierplätzen wurden zwei Modelle entwickelt. Dieses Modell diente als Grundlage für die Gegenüberstellung von zwei verschiedenen Hallenkonstruktionen, woraus eine CO2–Bilanzierung für eine Holzkonstruktion und einer Stahlkonstruktion entwickelt wurden. Die Holzvariante schneidet dabei wesentlich besser ab, auch bei der einer energetischen Betrachtung liegt diese Ausführung klar im Vorteil.

Mehrere Pilotbetriebe wurden planerisch bis zur baulichen Umsetzung begleitet. Diese Betriebe dienen zur Weiterentwicklung der baulichen Ausführung von landwirtschaftlichen Gebäuden in Holz. Interessierten Landwirten wurde so die Möglichkeit geschaffen, sich an praktischen Beispielen von den Eigenschaften von Holzgebäuden zu informieren.
Auf Grund der Vorteile unteranderem hinsichtlich Investitionsbedarf, Erweiterbarkeit und Stallklima wurde das Modulbausystem Grub-Weihenstephan™ weiterentwickelt. Ab 2014 werden bauwilligen Landwirten Konstruktionspläne über die ALB Bayern e.V. zur Verfügung stehen.

Um der Nachfrage nach freitragenden Tragwerken gerecht zu werden, wurden verschiedene bauliche Umsetzungen in Holz dokumentiert und zeichnerisch umgesetzt. Ausgehend von den Dokumentationen der Holzbauten wird derzeit ein neuer Systemhallentyp mit weitspannenden Tragwerken entwickelt.

Modell eines Milchviehstalles aus einer Stahl- und Holzkonstruktion

Abschlussbericht; Stand: Oktober 2013

Projektpartner

  • Institut für Landtechnik und Tierhaltung der Bayer. Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising und Grub
  • Arbeitsgemeinschaft Landtechnik und Landwirtschaftliches Bauwesen in Bayern e.V.
  • Landwirtschaftskammer Vorarlberg (Fachbereiche Forstwesen/Bauplanung)
  • Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kempten, Kaufbeuren, Passau und Rotthalmünster
  • Institut für Holzforschung/TUM
  • Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern gGmbH
Logo Interreg Bayern - Österreich
... gefördert durch das Programm INTERREG Bayern-Österreich 2007-2013 der EU aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit Kofianzierung durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.