Zwerghopfen für Niedriggerüstanlagen

Ernte mit einem Niedriggerüst
Für den Anbau von Hopfen auf Niedriggerüstanlagen, der mit ökonomischen und ökologischen Vorteilen verbunden ist, sind speziell gezüchtete Hopfensorten notwendig. Mit dieser Zielsetzung begann 2007 ein Züchtungsprogramm.

Züchtung von resistenten Hopfen mit besonderer Eignung für den Anbau auf Niedriggerüstanlagen

Ziel dieses von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) über fünf Jahre geförderten Forschungsprojektes war es, Hopfen zu züchten, die durch ihren kürzeren, komprimierten Wuchs, breite Krankheitsresistenz und ausgezeichnete Brauqualität besonders geeignet sind, um wirtschaftlich erfolgreich und ökologisch nachhaltig auf Niedriggerüstanlagen angebaut zu werden. Die ersten erfolgversprechenden Zuchtstämme wurden selektiert.
Bestäubung von Hopfenpflanzen

Bestäubung von Hopfenpflanzen

Niedriggerüstanbau

Niedriggerüstanbau

Fazit

Die ersten vielversprechenden Zuchtstämme, die entscheidende Merkmale einer marktgängigen Sorte wie feines Aroma, Erträge von 2 to und in ausreichendem Maße Krankheitsresistenz aufweisen, konnten im Rahmen dieses Projektes selektiert werden. Im Bitterbereich erscheint dies aufgrund der im letzten Jahr gewonnenen Ernteergebnisse von Sämlingen, die noch auf Hochgerüsten selektiert wurden, auch in Reichweite. Auch wenn noch eine rela-tiv hohe Anfälligkeit gegenüber Peronospora und der Roten Spinnmilbe festzustellen ist, was aktuell noch zu hohen Kosten für Pflanzenschutzmittel führt und damit einem wirtschaftlichen, umweltfreundlichen Anbau entgegensteht. Zusammen mit dem bereits erfolgreichen Ansatz des Nützlingseinsatzes zur Kontrolle der Roten Spinnmilbe könnten die Kosten für Pflanzenschutzmaßnahmen deutlich reduziert werden.

Speziellen Kreuzungen

Große Hoffnung wird zudem auf die vielen Sämlingen gesetzt, die aus den speziellen Kreuzungen im Rahmen dieses Projektes entstanden sind, und noch nicht so weit sind, dass sie unter Niedriggerüstbedingungen angebaut und selektiert werden können. So konnten erst die Sämlinge aus 14 von insgesamt 71 Kreuzungen aufgrund ihrer Vollerntedaten in ihrer Eignung für den 3-Meteranbau endgültig beurteilt werden. Ein enormes Potential steckt noch in den bislang noch nicht selektierten Sämlingsgenerationen. Diese Selektionsarbeiten werden auch nach Ende des Projektes weitergeführt.

Entwicklung von kurzwüchsigem Hopfen mit Aroma

Es besteht zu Recht Grund zum Optimismus, dass mit diesem Züchtungsprogramm die für einen wirtschaftlichen Anbau notwendigen kurzwüchsigen Hopfen im Aroma wie auch im Hochalphasektor entwickelt werden konnten. Sie sind die Voraussetzung, um zu gegebener Zeit mit der Umstellung auf den 3-Meteranbau zu beginnen. Dann können auch die vielfältigen ökonomischen und ökologischen Vorteile dieses innovativen Anbausystems von den deutschen Hopfenpflanzern genutzt werden. Bis dahin müssen sicherlich noch die hier offenen gebliebenen Fragen zur Anbautechnik (Aufleitung, Bodenbearbeitung und Peronospora-Gefahr) geklärt werden.
Breeding of Resistant Hops Especially Suitable for the Growth on Low Trellis Systems (english Version)
The objective of this project which had been financed by the Federal Agency for Agriculture and Nutrition was to develop hop cultivars which due to of their shorter stature, broad disease resistance and excellent brewing qualities, are particularly suitable for profitable and ecologically sustainable cultivation on low trellis systems. The first promising breeding lines could be selected.
71 specific crosses were conducted within this project and meanwhile the first interesting breeding lines could be selected showing the crucial characteristics of a marketable hop variety such as fine aroma quality, yields of two tons and satisfying disease resistance. Also in the high alpha sector a success is within reach. Although, a relatively high susceptibility towards downy mildew was observed in the lines selected so far, at least by the successful use of predators the costs for chemical plant protection to red spider mite could be reduced.
So there is optimism that in this breeding program promising low-stature hops could be developed which pave the way towards the introduction of the profitable cultivation of hops on low trellis systems providing diverse economical and ecological benefits for the German hop growers.