Kulturlandschaft und Biodiversität
Streuobst ist gesund - Inhaltsstoffe der Obstarten
von Stefan Kilian, Peter Jungbeck

Äpfel

Äpfel sind nach der Höhe des Verzehrs und der Anbaufläche die bedeutendste obstbauliche Frucht in Europa.
Äpfel enthalten viele Vitamine, über 30 Mineralstoffe und Spurenelemente, Pektin, Fruchtzucker und Fruchtsäuren, Gerbstoffe und vielfältige Aromen. Das macht die Äpfel zu einem gesunden und unverzichtbaren Nahrungsmittel und spart manchen Gang zum Arzt, denn:
  • Das Vitamin C stärkt das Immunsystem und beugt Erkältungen vor
  • Sie sind nahrhaft und sättigend, enthalten dabei aber wenige Kalorien
  • Sie fördern und regulieren die Darmtätigkeit: Sowohl bei Durchfall als auch bei Entzündungen
  • Sie wirken entgiftend, keimtötend sowie entwässernd und helfen beim Lösen und Ausscheiden von Harnsäure
  • Sie stabilisieren den Blutzuckergehalt bei Diabetes
  • Sie helfen den Cholesterinspiegel zu senken
  • Ihr Verzehr wirkt sich positiv aus bei Herz- und Gefäßkrankheiten sowie Bluthochdruck
  • Sie reinigen die Zähne mit Hilfe der milden Fruchtsäuren und Ballaststoffe
Äpfel als gesundes Streuobst
Besonders bedeutsam sind bei Äpfeln die hohen Polyphenolgehalte. Gerade in den alten Apfelsorten der Streuobstwiesen und den daraus hergestellten Apfelsäften wurden in Untersuchungen die höchsten Polyphenolgehalte gefunden. Naturtrübe Apfelsäfte beinhalten dabei deutlich mehr Polyphenole als klare Apfelsäfte. Anhand der hohen Polyphenolgehalte kann auch die Herkunft des Saftes aus dem Streuobstanbau überprüft werden.

Birnen

Birnen sind ein säurearmes Obst, enthalten aber etwa so viel Zucker wie Äpfel. Dadurch schmecken sie besonders süß und sind für säureempfindliche Menschen sehr bekömmlich. Weil sie zusätzlich gute Eisenwerte aufweisen, wirken sie Blutarmut entgegen.
Sie enthalten außerdem viel Kalium, was entwässert, ihr Phosphorgehalt stärkt das Nervensystem.
Birnensäfte enthalten etwa ein Viertel oder weniger Polyphenole im Vergleich zu Apfelsäften (nach CVUA Stuttgart).

Quitten

Quitten enthalten bedeutsame Mengen an den Mineralstoffen Kalium und Eisen. Sie sind reich an Vitamin C und haben einen hohen Ballaststoffgehalt. Unter den Ballaststoffen sind besonders die Pektine hervorzuheben. Pektine sind Schleimstoffe, die die Fähigkeit besitzen zu gelieren und dadurch große Mengen Wasser binden. Im Magen- Darm-Trakt können dabei unerwünschte Stoffe gebunden und ausgeschieden werden. Quitten werden schon seit der Antike bei Magen- und Darmproblemen eingesetzt.
Weitere Inhaltsstoffe sind Apfelsäure und Weinsäure, sowie der Gerbstoff Tannin.

Pflaumen

Pflaumen enthalten Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphat, reichlich Kalium und Fruchtzucker. Ihr Zuckergehalt beträgt zirka zehn Prozent. Neben Kohlenhydraten enthalten sie besonders viel Apfelsäure, reichlich Provitamin A und fast alle B-Vitamine.
Der Verzehr von getrockneten Pflaumen trägt zur Unterstützung der Leberfunktionen bei. Auf Grund ihres hohen Ballaststoffgehalts (5 g/ 100 g) helfen sie, den Cholesterinspiegel zu senken. Pflaumen helfen bei Verdauungsproblemen, da sie harntreibend wirken und wegen ihres hohen Ballaststoffgehalts die Verdauung fördern. Doch das sind nicht alle vorteilhaften Gesundheitswirkungen dieser Frucht. Die Schale von Pflaumen enthält Anthocyane und diese sind für die blau-violette Farbe verantwortlich. Laut Gesundheitsexperten sind Pflaumen antioxidativ und schützen vor Krebs und Herzinfarkten.

Kirschen

Bereits die alten Römer schätzten die zahlreichen gesundheitsfördernden Eigenschaften der Kirschen. Neben sekundären Pflanzenstoffen enthalten Kirschen Vitamin C und Folsäure, die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Phosphor sowie Kieselsäure und Pektin.
Kirschen senken den Plasma-Harnsäurespiegel. So beugen Kirschen Gichtanfällen vor und sind idealer Bestandteil einer purinarmen Ernährungsweise.
Daneben haben Süß- und Sauerkirschen Inhaltstoffe (z. B. Anthocyanidin), die präventiv gegen die Erkrankung des Herz-Kreislauf Systems wirken.
Wie neuere Untersuchungen gezeigt haben, kann der Verzehr von Kirschen auch eine positive Auswirkung auf die Regulierung des Blutzuckerspiegels haben.

Walnüsse

Sie enthalten besonders hohe Gehalte an den Vitaminen E, B6 und K sowie an Magnesium und Phosphor. Dazu kommen ein hoher Anteil an Ballaststoffen und Polyphenolen. Sie tragen zu einer Gesunderhaltung insbesondere des Magen-Darmtraktes und des Herz-Kreislauf Systems bei. Aufgrund ihres hohen Anteils an ungesättigten Fettsäuren senken sie das Arteriosklerose-Risiko. Außerdem ist bekannt, dass der Verzehr von Nüssen eine Stärkung des Nervensystems bewirkt.
Walnüsse sind sehr ölhaltig. Das gewonnene Walnussöl wird aufgrund der genannten Inhaltsstoffe als hochwertiges Speiseöl geschätzt.
Allerdings ist die Walnuss eine Kalorienbombe. Deshalb halten Ernährungsexperten den Genuss von fünf Walnüssen pro Tag für ausreichend, aber für äußerst empfehlenswert.
Hinweise zur gesundheitlichen Wirkung von Streuobstprodukten und Streuobst