Spitz-Ahorn – Kurzbeschreibung heimischer Gehölze

Spitz-Ahorn Acer platanoides

Weiterer Name: Spitzblättriger Ahorn
Der Spitz-Ahorn gehört zu der Familie der Ahorngewächse (Aceraceae). Der schnellwüchsige Baum erster Ordnung kann eine Größe von 30 m erreichen und bis zu 150 Jahre alt werden. Seine Krone setzt tief an und die starken, weit ausladenden Äste geben ihr eine breite Form. Der Spitz-Ahorn ist von Mitteleuropa bis Westasien verbreitet. Das Gehölz verträgt volle Sonne bis Halbschatten und bevorzugt nährstoffreiche, lockere und kalkhaltige Böden, die zeitweise auch etwas trockener sein können. Der Spitz-Ahorn kommt vor allem in Laubmischwäldern und Tannenwäldern mittlerer Standorte (Hauptvorkommen), manchmal auch in Bruch- und Auenwäldern außerhalb des Überschwemmugsbereiches (Nebenvorkommen) vor. Er tritt vom Tiefland bis in eine Höhe von 1.100 m auf. Oft ist er mit Stiel-Eiche, Feld-Ulme, Flatter-Ulme und Gemeiner Esche vergesellschaftet.

Knospen

Die rötlichen Knospen des Spitz-Ahorns sind gegenständig und kahl. Die Endknospe ist eiförmig und kann bis zu 10 mm lang werden. Die Seitenknospen sind kleiner, eng anliegend und etwas spitz.

Blüten

Die Blüten des Spitz-Ahorns erscheinen bereits ab März vor dem Laubaustrieb und die gelben Doldentrauben sind eine frühe, gute Bienenweide.

Früchte

Im September entwickeln sich die Früchte mit Fruchtflügeln (Flughäutchen), die beim Spitz-Ahorn stumpfwinklig zueinander angeordnet sind. Mit einer propellerartigen Flugbewegung können die Früchte weit durch den Wind verbreitet werden.

Blätter

Die langstieligen Blätter des Gehölzes sind gegenständig, 5–lappig und treiben im Mai aus. Die Lappen sind scharf zugespitzt und glänzend grün. Die Blätter werden mit ca. 18 cm Länge und 15 cm Breite relativ groß und färben sich im Herbst meist goldgelb. Wie die Blattstiele des Feld-Ahorns enthalten die des Spitz-Ahorns ebenfalls einen milchigen Saft. Die handförmig gelappten Blätter ähneln denen der Platane, wovon sich sein botanischer Name Acer platanoides ableiten lässt.

Wissenswertes

Im Waldbau wird der Spitz-Ahorn als Halbschattenbaumart vielseitig verwendet und das gut zersetzbare Laubstreu fördert die biologische Aktivität des Bodens. Aufgrund seiner Robustheit und Widerstandsfähigkeit gegen Industriebelastung wird der Baum sehr oft im öffentlichen Grün verwendet und ist in Parks und breiten Alleen vor allem in Städten weit verbreitet. Trotz seiner Robustheit verträgt der Baum einen Rückschnitt schlecht. Von der Art gibt es zahlreiche Sorten wie beispielsweise den schwachwüchsigeren Kugel-Ahorn Acer platanoides "Globosum" mit einer kleineren Krone.
Als bedeutende Nährpflanze für Bienen, Schmetterlinge und Vögel erfüllt der Spitz-Ahorn wertvolle ökologische Funktionen, auch in Feldgehölzen.
Aufgrund der Qualität seines hellen und festen Holzes zählt der Spitz-Ahorn zu den Edellaubhölzern. Ahornholz wird aufgrund der Optik und Belastbarkeit als Massivholz und Furnier gerne im Innenausbau und zur Herstellung von Möbeln verwendet.