Ökonomische Bewertung
Feldgemüseanbau in Bayern

Lohnt sich für den landwirtschaftlich bäuerlichen Betrieb der integrierte Anbau von Feldgemüse?

Diese Frage beantwortet die LfL-Information "Feldgemüseanbau in Bayern – Ökonomik wichtiger Kulturen" für die Kulturen Einlegegurken, Speisezwiebeln, Rote Rüben, Weißkohl, Knollensellerie, Chinakohl, Rotkohl, Karotten und Spargel.
Erntereife Weißkohlköpfe
Eine pauschale Antwort zur Wirtschaftlichkeit des Anbaus dieser Feldgemüsekulturen gibt es nicht. Sofern nicht durch einen abgesicherten Vertragsanbau eine gewisse Preis- und Absatzsicherheit gegeben ist, müssen die Anbauer oft mit stark schwankenden Erzeugerpreisen zurecht kommen. Durch die teils hohen produktionstechnischen und logistischen Anforderungen ist zu erwarten, dass sich der Anbau von Feldgemüse in Bayern zukünftig noch stärker in größere, gut strukturierte Betriebe verlagert.

Der Gemüsebaustandort Bayern

Die Gemüseanbauer in Bayern haben im Jahr 2004 ihre Freilandanbaufläche gegenüber dem Vorjahr um knapp 3,4 Prozent auf 12.463 ha geringfügig eingeschränkt. Trotzdem wurde innerhalb der letzten 10 Jahre eine Flächenausdehnung von 25 Prozent erreicht. Die zunehmende Bedeutung des Gemüseanbaus in Bayern ist auch daran zu erkennen, dass die Summe der Verkaufserlöse aus der landwirtschaftlichen Gemüseproduktion mittlerweile über dem Vergleichswert von Ölsaaten oder Kartoffeln liegt. Diese Entwicklung könnte sich fortsetzen, wenn der Gemüsekonsum in den nächsten Jahren durch ein vergleichsweise positives Image bei Verbraucher und Medien weiter zunimmt. Das Potential ist gegeben, denn mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von rund 94 kg Gemüse liegen die Deutschen am unteren Ende im europäischen Vergleich.

Die Deckungsbeitragsrechnung „Feldgemüse“ im Internet

Der Deckungsbeitrag (DB) stellt das Kernstück der Planungsrechnung im landwirtschaftlichen Unternehmen dar und ist die Kennzahl, mit der man auf der Basis einer Teilkostenrechnung die Wirtschaftlichkeit verschiedener Produktionsverfahren vergleichen kann. Standardauswertungen wären für einzelbetriebliche Anbau- bzw. Produktionsentscheidungen aber nur dann geeignet, wenn die Ausgangsdaten exakt den betrieblichen Verhältnissen entsprechen würden. Da dies praktisch nicht der Fall sein kann, muss ein dynamisches Berechnungssystem zur Verfügung gestellt werden, das dem Anwender ein individuelles Kalkulationsergebnis ermittelt. Ein solches Instrument wird vom Institut für Agrarökonomie bereits seit 1997 in Form des Deckungsbeitragskalkulations-Programms im Internet angeboten und wurde im Zuge dieser Arbeit um den Bereich „Feldgemüse“ erweitert.
Laufend aktualisierte Wirtschaftlichkeitsberechnungen
Aktuelle Daten zur Wirtschaftlichkeit des Anbaus der oben genannten Feldgemüsekulturen und vieler weiterer landwirtschaftlicher Verfahren liefert die Internet-Anwendung: