Effektive Bekämpfung von Schermaus- und Feldmauspopulationen

Wühlmäuse, darunter fallen Schermäuse und Feldmäuse, können im Grünland einen enormen quantitativen und qualitativen Verlust am Grundfutter verursachen. Ein Projekt der LfL, gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, beschäftigt sich mit dem Monitoring der beiden Schadnagerarten und dem des Maulwurfes sowie einem Vergleich der gängigen Bekämpfungsmöglichkeiten.

Hintergrund

Die Schäden von Schermaus und Feldmaus können im Grünland beträchtlich ausfallen. Die Feldmaus, welche sich hauptsächlich von Samen, Gräsern und Kräutern ernährt, verursacht überwiegend oberirdische Fraßschäden. Dies kann zu einem flächigen Kahlfraß und einem damit verbundenen Ansiedeln von unerwünschten Pflanzenarten führen. Im Gegensatz hierzu ernährt sich die Schermaus vorwiegend von Knollen und Wurzeln. Durch die rege Grabtätigkeit der Schermaus entstehen zahlreiche unterirdische Gänge und aufgeworfene Erdhaufen. Erschwerte Erntearbeiten und eine Kontamination des Grundfutters mit Erde und Keimen können die Folgen sein. Neben einem erhöhten Arbeitsaufwand ist auch der finanzielle Schaden teilweise nicht unerheblich. Leicht verwechselt werden können die Erdhaufen der Schermaus mit denen des Maulwurfs. Der sich von Insekten ernährende Maulwurf steht jedoch unter Naturschutz und darf nicht bejagt werden. Für die Bekämpfung von Schermaus und Feldmaus können sowohl mechanische als auch chemische Methoden eingesetzt werden.

Projektziel

Ein Ziel des Projektes ist es, ein praxistaugliches Konzept zur Kontrolle von Wühlmäusen zu entwickeln. Hierfür soll das im Handel erhältliche Sortiment an Fallen untereinander sowie mit chemischen Bekämpfungsmethoden hinsichtlich Handhabung, Zeitaufwand und Wirtschaftlichkeit verglichen werden. Ebenso sollen Vergrämungsmethoden und die Förderung natürlicher Feinde in den Versuchsaufbau mit einbezogen werden. Des Weiteren soll das Projekt dazu dienen, einen Gesamtüberblick über die Verteilung der Populationen beider Wühlmausarten sowie des Maulwurfs im Grünland Bayerns zu erhalten.

Ergebnisse des Frühjahrmonitorings

Feldmaus
Auf acht der 32 beprobten Flächen fand sich wenig bis kein Befall. Geringer bis mäßiger Befall fand sich auf 14 Flächen. Lediglich zehn Flächen zeigten starken Befall.
Schermaus
Auf 73% der bonitierten Flächen wurde keiner bis wenig Schermausbefall nachgewiesen (26 von 34 Flächen). Geringen bis mäßigen Befall wiesen acht der Flächen auf. Die Schermaus war in diesem Frühjahr quasi nicht mehr in Bayern vertreten. Lediglich im Süden Schwabens und Oberbayern war sie noch in mäßiger Zahl anzutreffen.
Maulwurf
Acht von 34 Flächen waren frei bzw. fast frei von Maulwürfen. Etwa die Hälfte der beprobten Flächen (16 von 34) zeigten geringen Befall. Mäßiger Befall wurde auf sechs Flächen nachgewiesen und starker Befall auf vier Flächen. Eine Vergesellschaftung des Maulwurfs und der Schermaus hat sich auf 24% der Flächen gezeigt. Diese geringe Anzahl ist auf das Fehlen der Schermaus auf vielen Flächen zurück zu führen.

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für Pflanzenschutz
Franziska Feuchter

Lange Point 10
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