Pressemitteilung - 14. Juni 2017
Blüte, Biene, Biogas – Artenvielfalt auf dem Energieacker

Um die Biogassubstratproduktion nachhaltig zu gestalten, sollten Fruchtfolgen aufgelockert werden. Mehr Vielfalt im Energiepflanzenanbau kann eine Lösung sein. Darüber, welche Kulturen sich für die Vergärung in Biogasanlagen eignen, welche Produktionstechnik benötigt wird und ob Energiepflanzenvielfalt eine Chance für Bienen ist, diskutierten Praktiker und Forscher auf der Energiepflanzenveranstaltung am 13. Juni im LVFZ Schwarzenau.

Dort ist seit 2013 eines von neun bayerischen Informations- und Demonstrations-zentren für Energiepflanzenanbau. Die Forscher der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) sowie des Technologie- und Förderzentrum Straubing (TFZ) stellen hier auf Demonstrationsparzellen unterschiedliche Energiepflanzen vor. Neben klassischen landwirtschaftlichen Kulturen, wie Mais und Getreide in unterschiedlichen Anbausystemen, werden neue und wiederentdeckte Energiepflanzen gezeigt. „Um die Ertragsstabilität in der Biogassubstratproduktion langfristig aufrecht zu erhalten, kann Mais in Fruchtfolgen mit Getreide, Ackerfutter und unbekannteren Kulturen wie Buchweizen, Amarant und Quinoa gestellt werden,“ so Maria Bär, LfL-Projektkoordinatorin für Biomasse. „Optimierte Anbausysteme mit diesen Kulturen erhöhen die Artenvielfalt auf dem Acker, reduzieren Erosion und Krankheiten und besitzen eine positive Wirkung auf den Humushaushalt und die Bodenfruchtbarkeit,“ sagt Bär. Auch Dauerkulturen, wie die Durchwachsene Silphie und Wildpflanzen, finden immer häufiger ihren Weg in die Biogasanlage. Sie liefern nicht nur Biomasse, sondern auch hochwertige Lebensräume für Wildtiere.

Im Vordergrund der Veranstaltung standen neben Energiepflanzen die Bienen: Dr. Ingrid Illies vom LWG Fachzentrum Bienen referierte zum Thema „Energie aus Wildpflanzen – Chancen für Bienen und Imkerei?“. „Wildpflanzen als Energiepflanzen können für Honigbienen in trachtloser Zeit wichtige Nektar- und Pollenspender sein“, stellte Dr. Ingrid Illies vom Fachzentrum Bienen der LWG fest, „Ende Juli ist das Angebot an Nahrung für Honigbienen knapp und hier können Wildpflanzenmischungen ausgleichen.“ Zwar hat sich die Hoffnung, dass Wildpflanzenmischungen und Energiepflanzen, zusätzliche Honigernten liefern, in den Untersuchungen des Fachzentrums Bienen nicht bestätigt: Die Tiere sammeln Nektar, nutzen ihn aber zur Eigenversorgung und als Winterfuttervorrat. Für den Imker bedeutet das immerhin eine Futterersparnis von bis zu 6 kg Winterfutter. Die kontinuierliche Nahrungsversorgung im Spätsommer verhindert zudem die Übertragung von Krankheiten: Bienenvölker die hungern, suchen in benachbarten Völkern nach Nahrung und können dabei Krankheitserreger weitergeben.

Menschengruppe an einer Demonstrationsfläche

Führung in Schwarzenau,

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Bienenstand am Feldrand

Versuchsbienenstand des Fachzentrums Bienen

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Datenerfassung am Bienenstand

Versuchsbienenstand bei der Daenerfassung

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