Elektronisches Tieridentifikationssystem für Nerze

Für Versuche zur artgerechten Haltung von Pelztieren wurden Systeme zur zuverlässigen Aufzeichnung des Aufenthalts von Nerzen in künstlichen Höhlen (Nestboxen) benötigt.

Zielsetzung

Nerze

Nestboxen im Stall

Die Aufzeichnung muss tierindividuell und automatisch erfolgen und darf die Anforderungen an die Haltungsbedingungen nicht beeinflussen.

Methode

Die Basis für die Ermittlung des Aufenthaltsortes bilden im Nackenbereich der Tiere injizierte RFID-Transponder (LF HDX nach ISO 11784/11785) und eine 2004 am ILT entwickelte Mehrkanalleseeinheit. Diese Leseeinheit ist in der Lage, durch ein Zeitraster von 10 Identifizierungen pro Sekunde auch schnell bewegte Tiere zu registrieren. Zu dieser Leseeinheit wurde für Legehennen eine spezielle Software erstellt, welche die Durchgänge registriert und mittels verschiedener Plausibilitätsprüfungen den Aufenthaltsort ermittelt. Auf dieser Basis konnte das System einfach an die Aufzeichnung des Aufenthalts in der Box angepasst werden.

Entwicklung, Bau und Erprobung einer Mehrkanalleseeinheit zur elektronischen Tiererkennung

Ergebnisse

Innerhalb weniger Wochen konnte ein Versuchsgehege des Projektpartners mit Erkennungseinheiten für 20 Nestboxen ausgestattet werden. Die Kopplung der Erkennungseinheiten erfolgt über einen speziellen BUS, der auch die Einheiten mit dem PC zur Datenaufzeichnung verbindet. Der Betrieb der Erkennungseinheiten erfolgt synchronisiert und Leistungsangepasst, so dass Fehlerkennungen nahezu ausgeschlossen sind. Zur Evaluierung der Anlage wurden die Ergebnisse der Erkennungssysteme anhand von Videoaufnahmen in Stichproben überprüft.

Projektinformation
Projektleitung: Dr.-Ing. G. Fröhlich
Projektbearbeitung: S. Böck, S Thurner
Laufzeit: 2007/2008
Projektpartner: LMU München, Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung