Forschungs- und Innovationsprojekt
Aufbau eines Forschungszentrums für Landwirtschaft in Trockenlagen in Nordbayern

kleine Erdnusspflanze auf trockenem BodenZoombild vorhanden

Foto: Johannes Beyer

Mit diesem Projekt baut die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) am Staatsgut Schwarzenau, Landkreis Kitzingen, einen neuen Forschungsstandort auf. Hier am "Bayerischen Hitzepol" wird erforscht, wie die Landwirtschaft mit den Herausforderungen des Klimawandels zurecht kommen kann.

Material und Methoden

Im Fokus steht der Aufbau einer innovativen Forschungsinfrastruktur am Standort Schwarzenau. Im Rahmen des Projekts werden fachliche Ressourcen, aber auch Forschungsarbeitsplätze bereitgestellt. Wissenschaft und Praxis werden durch ein On-Farm-Research-Betriebsnetz zusammen gebracht. Verknüpfende Aktivitäten unterstützen laufende und neue Projekte.
  • Datenerfassung mit spezieller Mess- und Wiegetechnik für exakte Versuche im On-Farm-Research
  • Auswertung von Versuchen mit Drohnen- und Satellitenaufnahmen und spezieller Software
  • Analyse des aktuellen Wissens auf allen Regionen mit ähnlichen klimatischen Bedingungen
  • Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Nord-West des AELF Kitzingen Würzburg und dem Staatsgut Schwarzenau im Versuchswesen
  • Wissenstransfer zwischen den beteiligten Projekten und vor allem in die landwirtschaftliche Praxis

Zielsetzung

  • Aufbau eines Demo-Betriebsnetzes
  • Lösungen zur Bewirtschaftung von Trockenlagen direkt in der Region entwickeln
  • Entwicklung von innovativen Experimenten zu Wasserrückhalt und -speicherung, Bodenbearbeitung, Fruchtfolgen, Arten- und Sortenwahl, Pflanzenernährung, Pflanzenschutz, ökologischen Auswirkungen
  • Ergänzung und Erweiterung des klassischen Parzellenversuchswesens – mit dem BaySG-Betrieb Schwarzenau als On-Farm-Partner sowie mit weiteren Betrieben in der Region
  • Versuchs- und Praxisdaten in hoher Qualität gewinnen und verfügbar machen
  • Zusammenarbeit mit Stakeholdern (Praxis, Pflanzenzüchtern, Fachverbände, Fachbehörden)
  • Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen innerhalb und außerhalb der Region

Luftaufnahme der Landschaft über dem Maintal bei Schwarzach. Vorne links sind Feldversuche zu sehen. In der Bildmitte sind Praxisflächen, vor allem mit Wintergerste, sichtbar, die bereits von Trockenheit gezeichnet sind. Am oberen Bildrand, unter dem Horizont, Blick nach Südwesten, ist der Main zu sehen, die Häuser von Gerlachshausen und die Abtei Münsterschwarzach.

Der Landkreis Kitzingen ist Trocken-Hotspot in Bayern. Das Forschungszentrum für Landwirtschaft in Trockenlagen forscht an Lösungen auch mit ausgedehnten Feldversuchen. (Foto: Johannes Beyer)

Ergebnisse

In einem On-Farm-Versuch konnte der Silomaisertrag durch optimierte Standraumverteilung gesteigert werden. Der Versuch wurde im Landkreis Kitzingen mit unterschiedlichen Reihenweiten (50 cm Dreiecksverband und 75 cm) angelegt. Bezogen auf den Ertrag der Trockenmasse konnte eine signifikante Steigerung von 10 % erreicht werden. Die Pflanzen blieben trotz Hitze und Trockenheit länger grün.

Luftaufnahme vom Maintal bei Kitzingen. In der Bildmitte ist ein On-Farm-Versuch mit der Kultur Silomais zu sehen. Er umfasst zwei unterschiedliche Varianten mit jeweils 4 Wiederholungen. Getestet werden hier die beiden Reihenabstände mit 75 cm und 50 cm im Dreiecksverband. Rechts im Hintergrund ist die Ortschaft Hohenfeld zu sehen. Links der Schwanberg bei Iphofen.

On-Farm-Versuch mit Großparzellen im Maintal bei Kitzingen, Foto: Johannes Beyer

Ergebnisdarstellung eines On-Farm-Versuchs zur optimierten Standraumverteilung bei Mais im Landkreis Kitzingen. Die Grafik zeigt den Gesamttrockenmasseertrag und den Trockensubstanzgehalt von Silomais bei unterschiedlichen Reihenabständen. Im Trockenjahr 2022 konnte die Variante mit 50 cm Reihenabstand und Aussaat im Dreiecksverband einen signifikanten Mehrertrag von zehn Prozent gegenüber der herkömmlichen Aussaat mit 75 cm Reihenabstand erzielen. Der Trockensubstanzgehalt in der Variante mit optimierter Standraumverteilung war mit 1,2 Prozent ebenfalls niedriger. Die Pflanzen blieben trotz Hitze und Trockenheit länger grün.

Die Grafik zeigt den Gesamttrockenmasseertrag und den Trockensubstanzgehalt von Silomais bei unterschiedlichen Reihenabständen. Grafik: Johannes Beyer

Laufende Projekte am Forschungszentrum Schwarzenau

Weiterführende Informationen

Projektinformationen
Projektleitung: Dr. Peter Doleschel
Projektbearbeitung: Johannes Beyer
Laufzeit: 01.11.2021 bis 31.12.2024
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Förderkennzeichen: KL/21/03