Demonstrationsnetzwerk Erbse/Bohne
Demonstrationsflächen auf dem Betrieb Dorner

Demoflächen Feldtag Dorner
Der Betrieb der Familie Dorner ist einer von 70 Demobetrieben des Netzwerks und seit letztem Jahr neu dabei. Motivation zum Einstieg in das Netzwerk war seine Neugierde etwas Neues zu lernen und auszuprobieren. Erfahrungen im Erbsenanbau hat er allerdings schon länger, denn er baut die Erbse seit 2008 im KULAP an. Nach der Ernte werden die Erbsen an seine Kühe, Bullen und Schweine verfüttert. Darüber hinaus verwertet er auch das Erbsenstroh. Dieses wird gepresst und als Strohersatz in die Mischration für die Kalbinnen eingemischt.

Anbautelegramm Erbse

Erbsen bevorzugen leichte, durchlässige Böden mit einem neutralen bis schwach sauren pH-Wert. Wichtig bei der Sortenwahl ist auf eine gute, krankheitstolerante Saatgutqualität zu achten. Auch sollte, auf Grund der Gefahr, dass Nematoden übertragen werden können, auf Roggen und Hafer als Vorfrucht verzichtet werden. Da die Erbse mit sich selbst unverträglich ist, sind Anbaupausen von 5 bis 6 Jahren einzuhalten. Wichtig ist Standorte zu wählen, die eine ausreichende Wasserversorgung zur Blüte und zur Kornfüllungsphase gewährleisten. Die Aussaat sollte möglichst früh bis Ende April erfolgen, da die Erbse einen hohen Keimwasserbedarf hat. Aber: Die Erbse mag keinen feuchten, verdichteten Boden! Wer also die Erbse in den Boden schmiert, kann seine Ernte eigentlich schon vergessen. Auch Forst verträgt die Erbse nicht, allerdings fördern kühle Temperaturen die Bewurzelung, wodurch die Blüten- und Hülsenentwicklung angeregt wird. Für die Saattiefe gilt so tief wie möglich säen.

Welche Nährstoffe braucht die Erbse?

Als Leguminose hat die Erbse keinen N-Bedarf aus organischer oder mineralischer Düngung, auf eine bedarfsgerechte Versorgung mit den Grundnährstoffen ist natürlich trotzdem zu sorgen, erklärt der Berater. Die Kalkversorgung sei zum Beispiel wichtig, da zu saure Böden einen negativen Einfluss auf die Knöllchenentwicklung haben. Der Phosphor regt wiederrum die Stickstoffbindung der Knöllchenbakterien an, Kalium verbessert die Wassereffizienz. Der Bedarf an Magnesium und Schwefel (Achtung: Sulfat-Form verwenden) wird am besten durch Kieserit gedeckt.

Erbse - Standortansprüche und Sortenwahl

Die Demoanlage 2020

Die Demoanlage ist dieses Jahr wunderbar vielfältig. 8 verschiedene Varianten zeigen, ob verschiedene Zwischenfrüchte einen Effekt auf die nachfolgende Kultur Erbse haben. Zum Vergleich wurden nochmals zwei Varianten (V1 und V2) ohne Zwischenfrüchte angebaut. Alle Zwischenfrüchte wurden am 10. August 2019 gesät und am 30. Oktober gemulcht. Anschließend wurde die Fläche gepflügt. Am Tag der Aussaat der Erbse (27. März 2020) wurde auf allen Flächen eine N-min Probe gezogen. Die Werte schwanken zwischen 58 und 77 kg (vgl. Tabelle). Ausgesät wurde die Erbse in Drillsaat bei einem Reihenabstand von 12,5 cm. Die Flächen auf denen Zwischenfrüchte angebaut wurden, erhielten 15 m³ Rindergülle. Im Vorlauflauf wurde eine chemische Unkrautregulierung mit 3 l Bandur und 0,25 l Centium C36 durchgeführt.
Demoplan 2020
DemoparzelleV1V2V3V4V5V6V7V8V9V10
Beschreibungkeine ZWFkeine ZWFPhaceliaPhaceliaSenfSenfSenf-Ölrettich-ÖlleinSenf-Ölrettich-ÖlleinÖlrettichÖlrettich
N Min Probe am 27.03.202066 kg N66 kg N64 kg N64 kg N58 kg N58 kg N62 kg N62 kg N77 kg N77 kg N
SorteSalamanca
Astronaute
SalamancaAstronaute
SalamancaAstronaute
SalamancaAstronaute
SalamancaAstronaute
Ausgesät wurde die Sorte Salamanca mit einer Saatstärke von 186 kg/ha und 75 Körnern pro Quadratmeter. Die Saatstärke der Sorte Astronaute lag bei 192 kg/ha und ebenfalls 75 Körnern pro Quadratmeter.
Logodemoneterbo Rgb
Heimische Eiweißpflanzen wie Erbsen und Bohnen sind wichtige Bausteine für eine nachhaltige und regionale Nutztierfütterung und ermöglichen eine gentechnikfreie Fütterung. Um den Anbau und die Verarbeitung von Erbsen und Ackerbohnen in Deutschland zu unterstützen und auszuweiten wurde 2016 das bundesweite Demonstrationsnetzwerk Erbse/Bohne (DemoNetErBo) ins Leben gerufen. Im Rahmen von Feldtagen, Vorträgen und Seminaren können sich alle Interessierte über den Anbau und die Verwertung von Ackerbohnen und Erbsen informieren und ihre Erfahrungen austauschen.