Pressemitteilung – 26. April 2019, Freising
Zu Vegetationsbeginn startet die LfL neuen Arbeitsschwerpunkt Nährstoffhaushalt

Der neue Arbeitsschwerpunkt der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat den gesamtbetrieblichen Nährstoffkreislauf im Blick. Dieser spielt in der Landwirtschaft eine zentrale Rolle. Als erster Schritt der Analyse werden alle Prozesse und Vorgänge mit Nährstoffen betrachtet, um einen Saldo zwischen Nährstoffzugang und -abgang berechnen zu können. Auf Basis dieser Werte beurteilen die Experten die Nährstoffeffizienz des Betriebs nach dem Motto: „Nur was man misst, kann man auch steuern“.

Es ist zentrale Aufgabe der Landwirtschaft, das Gleichgewicht im Nährstoffhaushalt des landwirtschaftlichen Betriebes herzustellen. Ungleichgewichte haben negative Auswirkungen auf die Ökologie, also Wasser, Boden und Luft. Zusätzlich belasten sie die betriebliche Ökonomie. Effizienz im Nährstoffkreislauf nutzt Umwelt und Betrieb in gleichem Maße und genau diese Effizienz hat der neue LfL-Arbeitsschwerpunkt im Fokus.
Die Zufuhr z.B. von Stickstoff oder Phosphor erfolgt in Form von Düngemitteln, Futtermitteln, über Saatgut, den Zukauf von Tieren, aus der Luft über die Stickstoffbindung von Leguminosen sowie über Niederschläge. Die Abfuhr von Nährstoffen aus dem Betrieb erfolgt über den Verkauf von tierischen und planzlichen Lebensmitteln sowie durch Verluste, insbesondere Ammoniakverluste, in die Luft. Der optimale Einsatz von Dünge- und Futtermitteln zählt ebenso wie die Vermeidung von Stickstoffverlusten bei der Lagerung und Aufbringung von Wirtschaftsdüngern zu den zentralen Ansatzpunkten zur Verbesserung des betrieblichen Nährstoffsaldos. Die Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung aller Fachrichtungen der Landesanstalt für Landwirtschaft ist unverzichtbar, um diese Ziele zu erreichen.
Die Forschungsprojekte des Arbeitsschwerpunkts widmen sich Einzelaspekten, der institutsübergreifende Austausch deckt die Schwachpunkte in Nährstoffkreisläufen auf und ermöglicht gesamtbetriebliche Lösungsansätze für die Praxis. Die Forschung des Arbeitsschwerpunktes zeigt Wege und Optimierungsmöglichkeiten der Nährstoffflüsse sowie deren Verflochtenheit im gesamtbetrieblichen Nährstoffhaushalt auf. Im Internetauftritt des Arbeitsschwerpunktes werden Forschungsprojekte, Fachbeiträge, aktuelle Veranstaltungen und Hintergrundinformationen bereitgestellt.

Die LfL-Arbeitsschwerpunkte stehen für eine fachübergreifende, praxisnahe Zusammenarbeit an einem zentralen Zukunftsthema der bayerischen Landwirtschaft. Gleichzeitig gewährleistet die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) den nötigen wissenschaftlichen Tiefgang und eine objektive Beurteilung auf Basis von Fakten. In den LfL-Arbeitsschwerpunkten arbeiten die Experten an der Darlegung des Wissensstandes und generieren neues vernetztes Wissen, ausgerichtet auf die Verhältnisse in Bayern und eine schnelle Umsetzung der Ergebnisse in der landwirtschaftlichen Praxis.

Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.