Boden
Humusbilanzierung

Humusbilanzmethoden wurden auf Basis langjähriger Versuche entwickelt, indem Veränderungen der Humusgehalts im Boden bei unterschiedlicher Bewirtschaftung gemessen wurden.
In der landwirtschaftlichen Praxis findet insbesondere die hier beschriebene VDLUFA-Methode Anwendung. Sie liefert auf einfache Weise Informationen für eine aus Sicht der Bodenfruchtbarkeit und des Umweltschutzes anzustrebende Versorgung der Ackerböden mit organischer Substanz und eignet sich zum Vergleich verschiedener Fruchtfolgen hinsichtlich ihrer relativen Wirkung auf den Humushaushalt. Sie ist nicht geeignet, exakte Prognosen zur Veränderung von Humusgehalten oder -vorräten zu treffen.
Die alleinige Anwendung der Humusbilanzmethode ohne begleitende Humusuntersuchung gibt keine Auskunft über den tatsächlichen Humusgehalt eines Bodens.

Humusbilanz-Methoden für Bayern

Die vorliegenden Humusbilanz-Methoden sind als Beratungsinstrument gedacht. Sie gelten für konventionell und ökologisch bewirtschaftete Ackerschläge und haben das Ziel, Bodenfruchtbarkeit und Umweltwirkungen zu optimieren.

1. Humusbilanz Schlag/Fruchtfolge

Diese Bilanz betrachtet ein Feldstück über eine gesamte Fruchtfolge. Es ist die klassische Form der Humusbilanz und gibt Auskunft über den langfristig zu erwartenden Trend zur Annäherung an das Humus-Optimum.

2. Humusbilanz Betrieb/Jahr

Diese Bilanz betrachtet die Ackerfläche eines Betriebs in einem Jahr. Sie gibt darüber Auskunft, was im betrachteten Jahr für den Humushaushalt getan wurde.

Die Methoden werden laufend auf der Basis aktueller Veröffentlichungen inhaltlich aktualisiert. Wesentliche Änderungen werden dokumentiert.

Was hat sich in den letzten Jahren geändert?

September 2015

  • Die CC-Version wird nicht mehr fortgeführt, da die entsprechende Auflage in der Agrarzahlungen-Verpflichtungenverordnung (AgrarZahlVerpflV) ab 2015 entfallen ist.
  • Neu angeboten wird eine Version zur Berechnung der Bilanz auf Betriebsebene für ein Jahr (entsprechend der CC-Version, aber mit den Anforderungen der bisherigen Beratungsversion).
  • Es gibt demnach ab sofort 2 Varianten der Humusbilanz. Bei Beachtung der jeweiligen Anwendungsvorgaben erfüllen beide die Anforderungen einer Beratung nach guter fachlicher Praxis.
    • Bilanz Schlag/Fruchtfolge,
    • Bilanz Betrieb/Jahr.
  • Die „Bleistift-Version“ wird noch bis auf weiteres in der bisherigen Version (Schlag/Fruchtfolge) angeboten.
  • Es wird auf eine sich ankündigende Änderung beim Humuswert der Körnerleguminosen (bisherige Überschätzung) hingewiesen.

November 2014

  • neue Früchte: Erdbeere, Bockshorn-, Schabziger- und Steinklee (VDLUFA-Humusbilanzierung 2014)
  • Stroh als organischer Dünger explizit aufgeführt
  • neue Bewertung der berechneten Salden für ökologisch bewirtschaftete Flächen (in Anlehnung an VDLUFA-Humusbilanzierung 2014)
  • angepasste Empfehlungen für die einzelnen Versorgungsklassen
  • mehrere kleine redaktionelle Änderungen

Januar 2014

  • Erweiterte Eingabemöglichkeit für Güllen, Gärrest und Kleegras (als Gründüngung)
  • Differenzierung bei Ackerfutter nach Ertragserwartung (VDLUFA-Humusbilanzierung, Rotentwurf Nov. 2013)
  • Geringerer Humusreproduktionsbedarf für ökologisch bewirtschaftete Flächen (VDLUFA-Humusbilanzierung, Rotentwurf Nov. 2013)

März 2013

  • Anpassung der Humuswirkung von Grünroggen und anderen Wintergetreide-Zwischenfrüchten (C. Brock et al.: Bewertung von Energiepflanzen in der Humusbilanz. VDLUFA-Kongressband 2012, S. 388-391)

Oktober 2012

  • Die Erfassung der Humuswirkung der Früchte und deren Nebenprodukte erfolgt jetzt auf einem Arbeitsblatt. Sie ist damit übersichtlicher und weniger fehlerträchtig.
  • Die in die Bilanz „Beratung“ eingehenden Werte wurden den vorliegenden Vorschlägen der VDLUFA (Entwurfsstand August 2012) angepasst.
  • Einige Vorschläge des Schlussberichts zum Forschungsvorhaben „Humusbilanzierung landwirtschaftlicher Böden - Einflussfaktoren und deren Auswirkungen“ wurden aufgegriffen:
    • Bisher nicht enthaltene Früchte zur Energiegewinnung (Sudangras, Grünroggen, Getreide-Ganzpflanzensilage) können jetzt berücksichtigt werden.
    • Die Bilanz „Beratung“ kann jetzt auch für ökologisch wirtschaftende Betriebe gerechnet werden (höherer Ersatzbedarf für den Anbau humuszehrender Früchte).
    • Zweifruchtsysteme können erfasst werden.
    • Wintergetreide als Zwischenfrüchte werden nicht mehr berücksichtigt, sonst ergäbe sich ein Widerspruch zu der Entscheidung der VDLUFA, dass Grünroggen oder GPS-Getreide mit -400 HumusÄquivalenten (wie anderes Getreide) zu Buche schlägt.
    • Die humusmehrende Wirkung für Körnerleguminosen, Ackerfutter und Zwischenfrüchte wurde reduziert (nur Beratungs-Version).
  • Die Bezeichnung der verschiedenen Aussaatmöglichkeiten beim Ackerfutter wurde verdeutlicht.
  • Die Berücksichtigung des Zwischenfruchtanbaus erfolgt etwas differenzierter. Die mittlere Aufwuchsmenge für die Gründüngung wurde den aktuellen Ergebnissen aus Ertragsmessungen der LfL angepasst. Der Einfluss des Zwischenfruchtanbau auf die Bilanz wurde nachvollziehbar gestaltet.
  • Die Eingabe der organischen Dünger erfolgt mit der Eingabe eines der Realität entsprechenden TM-Gehalts (%). Damit entfällt eine bisher oft notwendige Umrechnung auf die wenigen fest vorgegebenen TM-Gehalte (bei Ausbringen von organischen Düngern mit unterschiedlichen TM-Gehalten innerhalb einer Fruchtfolge muss - wie bisher - von einem ermittelten mittleren Gehalt ausgegangen werden).
  • Die Formulierung der Zusammenfassung und Bewertung der Bilanz und der daraus abzuleitenden Empfehlungen wurde geändert.
  • An mehreren Stellen wurden Plausibilitätsprüfungen mit entsprechenden Hinweisen für den Benutzer eingebaut.
  • Insgesamt ist die Bilanzierung für interessierte Benutzer transparenter geworden.
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