Echter Faulbaum - Kurzbeschreibung heimischer Gehölze

Echter Faulbaum Frangula alnus

Weitere Namen: Pulverholz, Stinkbaum, Purgierbeere.
Blüten und Früchte
Der Echte Faulbaum gehört zur Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae) und kommt vor allem in Erlenbrüchen, Birkenmooren, Auen, lichten Wäldern, Hecken und Gebüschen auf allen feuchten und sauren Böden vor.
Er ist von der Ebene bis in mittleren Gebirgslagen mit einer Höhe von 1.000 m NHN zu finden und verträgt sowohl Beschattung als auch Sonne.
Der locker-aufrecht und schnell wachsende Großstrauch wird bis zu 6 m hoch. Selten wächst das Gehölz zu einem ein bis zu 7 m hohen Kleinbaum heran. Die Rinde des Echten Faulbaums ist graubraun mit auffallend hellen Lentizellen. Bei Verletzungen entströmt ihr ein unangenehmer fauler Geruch, woher auch der Name Echter Faulbaum stammt. Dieser Geruch bewirkt einen wirksamen Schutz der weichen Triebe gegen Wildverbiss.

Knospen

Die Knospen des Echten Faulbaums sind dicht ockerbraun bis graubraun behaart.

Blüten

Die nektarreichen, kleinen und grünlichweißen Blüten erscheinen in Büscheln von 2 bis 10 Exemplaren in den Blattachseln. Der Echte Faulbaum bildet über viele Wochen ab Ende Mai oft bis Ende August ständig neue Blüten. Er hat die längste Blütezeit aller heimischen Gehölze und ist somit eine außerordentlich lange, zuverlässige Bienenweide.

Früchte

Die erbsengroßen, beerenförmigen Früchte färben sich bei der Reife von grün über rot nach schwarz. Bei der langen Blütezeit befinden sich im Sommer gleichzeitig Blüten und Früchte aller Reifestadien an den Zweigen.

Blätter

Die wechselständigen Blätter sind 3 bis 7 cm lang, breit elliptisch und vorn meist zugespitzt. Sie sind glatt, dunkelgrün und glänzen meist an der Blattunterseite. Die Blattadern verlaufen auffällig bogig zur Blattspitze hin. Im Herbst färbt sich das Laub fahlgelb.

Wissenswertes

Als Herzwurzler mit Ausläuferbildung findet das Gehölz vor allem für Uferbefestigungen, zur Begrünung feuchter Rekultivierungsflächen, in Gehölzgruppen und Hecken Verwendung.
Der Echte Faulbaum ist eine wichtige Bienenweide, eine Schmetterlingsfutterpflanze und ein Vogelnährgehölz.
Das Holz hat einen gelben Splint und einen gelbroten Kern. Die aus dem Holz gewonnene aschearme, feinpulverige Holzkohle wurde für die Herstellung von Schwarzpulver geschätzt, woher der weitere Name des Echten Faulbaums "Pulverholz" stammt.
Die in Blättern, Früchten und Rinde enthaltenen Inhaltsstoffe wirken abführend. Faulbaumrindentee wird auch heute noch als mildes Abführmittel verwendet.