Fachliche Empfehlungen
Planung einer Heckenpflanzung in der freien Landschaft

Wiesenrand mit Heckenlandschaft

Bei der Planung für die Pflanzung einer Hecke in der freien Landschaft spielt die Standortprüfung eine wichtige Rolle. Auch eine ausreichend große Fläche ist Voraussetzung für den Erfolg der Anpflanzung. Ein Saum und die Zäunung sollten von Anfang an miteingeplant werden. Anhand des Standortes werden die Gehölzarten ausgewählt und an dem entsprechenden Platz in der künftigen Hecke gepflanzt. Auskünfte zur Förderung der Neuanlage einer Hecke erteilen die zuständigen Behörden.

1. Standortprüfung

Vermeidung negativer Auswirkungen von Gehölzpflanzungen auf Standorten wie

  • Wiesenbrütergebiete
  • Streuwiesen
  • sonnige und magere Böschungen
  • Magerwiesen

Orientierung an regionaltypischen Lebensgemeinschaften

  • Naturraumtypische Strukturen
  • Artenzusammensetzung
  • Biotopverbund

Berücksichtigung der agrarökologischen Ziele wie

  • Erosionsschutz (Wasser, Wind)
  • Kleinklima
  • Nützlinge
  • Schutz für Weidetiere
Abstandsprüfung
Prüfung eines ausreichenden Abstandes zu Wegen, Gewässern und sonstigen angrenzenden Nutzungen.

Beachtung des Nachbarschaftsrechtes Externer Link

2. Planung der Pflanzung

  • Anlage von mindestens drei- bis fünfreihigen, strukturreichen Pflanzungen zur Erfüllung der agrarökologischen Funktionen und der Aufgabe als Lebensraum
  • Hilfe durch die Erstellung eines Pflanzplanes
  • Einplanung von Säumen und Zäunung
  • Einbuchtungen fördern den positiven Randlinieneffekt
  • Abstand zwischen den Reihen ca. 1,5 Meter
  • Abstand zwischen den Pflanzen ca. 1,5 Meter
  • Baumanteil ca. 3 Prozent
  • Pflanzzeit im zeitigen Frühjahr oder Herbst

3. Gehölzauswahl

  • Abhängigkeit von den Standortvoraussetzungen wie nass, frisch, mittel, trocken, sonnig, schattig, nord- oder südexponiert
  • Verwendung von gebietseigenen (autochthonen) Gehölzen
  • Verwendung auch von dornigen Gehölzen und Wildobst als Vogelnist- und Nährgehölz
  • keine Pflanzung von Sorten und Zuchtformen wie Pyramiden- oder Korkenzieherformen
Strauch mit zahlreichen roten Früchten

Weißdorn

4. Saumstrukturen

Die Anlage eines ausreichend breiten Saumes mit nur abschnittsweiser Mahd im zwei- bis dreijährigen Turnus steigert die ökologische Wertigkeit und trägt zum dauerhaften Erhalt der Hecke in ihrer ursprünglichen Breite bei.

Blühendes Band entlang des Gehölzlehrpfades der LfL in Freising

blühender Saum vor einem Gehölzrand

Steigerung der ökologischen Wertigkeit

Info-Schild Gras- und Krautsäume

Gras- und Krautsäume

Detailansicht

5. Zäunung

  • Empfehlung der standardmäßigen Zäunung gegen Wildverbiss in den ersten fünf Jahren
  • eventuell Verzicht auf eine Zäunung nach Rücksprache mit dem Jagdberechtigten/der Forstbehörde über den Wilddruck im Planungsgebiet

6. Förderung einer Neupflanzung

Heckenneupflanzungen können zum Beispiel über die Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien oder die Maßnahme B59- Anlage von Struktur und Landschaftselementen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogrammes gefördert werden. Auskünfte hierzu erteilen die jeweils für den betroffenen Landkreis zuständigen unteren Naturschutzbehörden oder die jeweils zuständigen Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.