Biogasanlagen: Umrechnung von gemessenen Gasvolumina auf Normbedingungen

Biogaserträge verschiedener Anlagen können nur miteinander verglichen werden, wenn sie sich auf Normbedingungen beziehen.

Zur Umrechnung gemessener Gasvolumina auf Normkubikmeter (Nm3) dient folgende kleine Anwendung auf JavaScript Basis.

Biogas-Normvolumenrechner

Eine Berechnung ist nur möglich, wenn alle vier Eingabefelder mit Werten belegt sind.

  m3

  Grad Celsius

  mbar

  Prozent

  m3

Warum Umrechnung auf Normvolumen?

Das Volumen von Gasen verändert sich in Abhängigkeit von Druck und Temperatur. Mit zunehmender Gastemperatur vergrößert sich das Volumen bei konstantem Druck. Je größer der Druck, desto kleiner ist das Gasvolumen bei konstanter Temperatur. Leider verhält sich der Heizwert umgekehrt proportional zur Volumenänderung; d. h. bei Volumenvergrößerung nimmt der Heizwert entsprechend ab. Bei Volumenverkleinerung nimmt er zu.
Die Änderung des Volumens in Abhängigkeit von Druck und Temperatur kann bis zu 20 % betragen! Um Volumenangaben (Biogaserträge) untereinander vergleichen zu können, müssen sich die Angaben deshalb auf einen Normzustand (gleicher Druck, gleiche Temperatur) beziehen.
Unterbleibt eine Umrechnung auf Normvolumen, sind Aussagen zu Biogaserträgen wertlos!

Was ist Normvolumen?

Nach DIN 1343 befindet sich ein Gas bei einer Normtemperatur von Tn = 273,15 K (oder tn = 0°C) und einem Normdruck von Pn = 101325 Pa (= 1,01325 bar = 1013,25 mbar) im Normzustand.
Als Normvolumen (Vn) bezeichnet man das Volumen eines Gases im Normzustand.

Warum Umrechnung auf wasserfreies Gas?

Biogas weist in Abhängigkeit vom Messort immer einen mehr oder weniger großen, von Anlage zu Anlage schwankenden Feuchtigkeitsgehalt auf. Mit zunehmendem Feuchtegehalt im Biogas sinkt der Heizwert (Hu). Aus Gründen der Vergleichbarkeit empfiehlt es sich deshalb das Normvolumen auf wasserfreies Gas (relative Gasfeuchte 0 %) zu beziehen.

Welche Parameter müssen gemessen werden?

Zur Umrechnung auf Normvolumen (wasserfreies Gas) müssen folgende Parameter bekannt sein:
  • Gasvolumen
  • Gastemperatur
  • Gasfeuchte
  • Luftdruck, wenn unterstellt wird, dass Biogas druckfrei in der Leitung transportiert wird

Ansprechpartner:
Martin Strobl
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Agrarökonomie
Menzinger Straße 54, 80638 München
Tel.: 08161 8640-1474
E-Mail: Agraroekonomie@LfL.bayern.de

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