Agrarmärkte 2016
Ölsaaten und Eiweißpflanzen 2016

Raps
Die Meldungen wiederholen sich mittlerweile in bemerkenswerter Konstanz: nachdem im vergangenen Wirtschaftsjahr viele Rekorde am internationalen Ölsaatenmarkt in den Bereichen Produktion, Verarbeitung, Handel und Verbrauch aufgestellt wurden, zeichnet sich für 2015/16 eine vergleichbare Situation mit erneuten Höchstwerten in vielen Marktsegmenten ab. Der Markt für Ölsaaten ist im aktuellen Wirtschaftsjahr komfortabel versorgt, was auf die zweithöchste jemals eingebrachte Ernte mit einem Umfang von fast 527 Mio. t zurückzuführen ist. Der Verbrauch wird mit gut 528 Mio. t einen neuen Höchstwert markieren. Entsprechend dem globalen Bevölkerungswachstum und steigendem Wohlstand soll laut USDA die Nachfrage zur Verarbeitung in Ölmühlen weiter zunehmen und mit 449 Mio. t ein weiteres Rekordniveau erreichen. China reagiert auf die gestiegene Binnennachfrage, indem die nationalen Verarbeitungskapazitäten zum wiederholten Male erheblich aufgestockt werden. Folglich sollen dort im laufenden Wirtschaftsjahr über 117 Mio. t Ölsaaten (Rekord!) verarbeitet werden, fast 5,1 Mio. t oder 4,5 % mehr als im Vorjahr.

Welt-Ölsaatenerzeugung 2015/16

Die weltweite Erzeugung der sieben wichtigsten Ölsaaten beläuft sich nach Schätzung des USDA vom März 2016 im laufenden Wirtschaftsjahr auf 526,9 Mio. t. Dies wäre ein Rückgang gegenüber dem letztjährigen Rekordwert (535,7 Mio. t) von minus 1,6 %. Die Sojabohnen haben mit 320,2 Mio. t (Vj. 318,6 Mio. t) einen Anteil von gut 60 % an der gesamten Ölsaatenproduktion. Die Rapserzeugung wird vom USDA mit 67,5 Mio. t angegeben (-6,3 %). Mit einem Anteil von 12,7 % an der gesamten Ölsaatenproduktion nimmt der Raps weiterhin die zweite Stelle unter den wichtigsten Ölsaaten ein. Die Erntemengen anderer wichtiger Ölsaaten haben sich gegenüber dem Vorjahr unterschiedlich entwickelt. Die Ernte von Baumwollsaat wird auf 37,3 Mio. t (-15,8 %) und die von Erdnüssen auf 40,6 Mio. t (+3,0 %) geschätzt. Bei Sonnenblumensaat wird mit 39,4 Mio. t eine um 0,5 % niedrigere Ernte erwartet. Zusammen mit den Anfangsbeständen steht damit im laufenden Wirtschaftsjahr ein Angebot von knapp 618 Mio. t an Ölsaaten zur Verfügung, gegenüber 613 Mio. t im Vorjahr.