Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Getränken
Planung der eigenen Lebensmittel- und Getränkevorsorge
Die Persönliche Situation zur Planung der eigenen Vorsorge im Bereich Lebensmittel und Getränke wird beispielsweise durch einen Check des Wohnumfeldes, durch die Erfassung des Bedarfs und der Bedarfsdeckung an Alltagsprodukten sowie durch Handlungsoptionen beschrieben.
Ein persönlicher Check des Wohnumfeldes (Entfernung zu einem Nahversorgungszentrum mit Lebensmittel und Getränken, geografische und Verkehrslage, evtl Brennpunkte ) stärkt die eigene Wahrnehmung zur Sicherheit des persönlichen Umfeldes, unterstützt die Entwicklung eigener Handlungsoptionen und bietet Entscheidungshilfen zur Eigensicherung.
Lebensmittel- und Getränkevorräte planen
Vorräte machen selbstständig und stärken bei Schadereignissen die Selbsthilfefähigkeit in der Lebensmittelversorgung.
Lebensmittel- und Getränkevorräte überbrücken Zeiträume bis zur Behebung der Störung.
Der tägliche Bedarf der Haushaltspersonen kann idealerweise über einen Wochenspeiseplan festgestellt werden.
Lagerfähige Lebensmittel lassen sich je nach räumlichen Gegebenheiten monatlich oder vierteljährlich beschaffen.
Die Vorratsmengen für etwa ein Quartal erfordern eine Regalstellfläche von ca. 2,80 laufenden Metern mit einer Tiefe von 30 cm. Die Einteilung der Zwischenböden ist nach der Höhe der Vorratsgefäße, Packungen oder Gebinde vorzunehmen.
Für Kartoffeln ist ein dunkler und kühler Lagerplatz vorzusehen.
Beispiele von Vorratsmengen für einen 4-Personen-Haushalt
Frische, leicht verderbliche Lebensmittel, Vorrat für eine Woche (bei voller Verpflegung im Haushalt)Lebensmittel | Menge |
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Eier | 8 Stück |
Milch und Joghurt | 6-8 Liter |
Käse | 800 g |
Butter | 4-5 x 250 g |
Fleisch, Geflügel | 1,8 kg |
Wurst | 700 g |
Fisch | 600 g |
Brot | 5-7kg |
Gemüse | 7 kg |
Obst | 7 kg |
Lagerfähige Lebensmittel, Vorrat für vier Wochen (ohne Süßigkeiten, Mineralwasser und andere Getränke)Lebensmittel | Menge |
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Kartoffeln | 10 kg |
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Hülsenfrüchte | 2,4 kg |
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Nudeln, Reis, Mehl etc. | 8,8 kg |
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Nüsse, Mandeln | 1,6 kg |
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Zucker | 4 kg |
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Gebäck (trocken) | 2 kg |
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Konfitüre, Honig | 3 kg |
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Speisefette, Öl | 3 Liter |
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Obstsäfte | 16 Liter |
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Brot selbst backen
Brot – Laib, Fladenbrot
Grundzutaten für Brot sind Mehl, Wasser/Milch, Salz und ein Teiglockerungsmittel. Weitere Zutaten ergeben unterschiedliche Geschmacksrichtungen und Nährstoffgehalte.
Laib: Zutaten verkneten, zu einem Laib formen; 1 Std. auf 200°C backen
Fladenbrot: Zutaten verkneten, zu Fladen formen
Geeignet als Fingerfood (ohne Teller und Besteck) wie z.B. Pita, Gyros, Döner,
Backen im Backrohr, auf offenem Feuer, in der Pfanne, auf heißem Stein.
Beispiel für Brotrezept
Rezepte zur Verwendung der Zivilen Notfallreserve Bund: Reis, Erbsen, Linsen, Kondensmilch und der Bundesreserve Getreide bieten verschiedene Möglichkeiten, nahrhafte Speisen mit wenig Zutaten zu erstellen.
Beispiel für eine Speisenzubereitung mit Reserve-LebensmittelnMenge (g) | Lebensmittel | Energie in kcal (kJ) | Eiweiß (g) | Fett (g) | Kohlenhydrate (g) | Ballaststoffe (g) |
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400 | Bohnen grün getrocknet | 1200 (5032) | 82,8 | 6 | 168 | 62,5 |
1500 | Trinkwasser | | 0,0 | | | 0,0 |
200 | Wurzel- und Knollengemüse | 78 (326) | 1,7 | | 14 | 6,1 |
Einbrenne: | | | | | | |
30 | Fett, Butter, Öl | 222 (930) | 0,2 | 25 | | 0,0 |
40 | Zwiebeln roh | 12 (51) | 0,5 | | 2 | 0,6 |
20 | Weizen Mehl (Type 405) | 70 (292) | 2,0 | | 14 | 0,6 |
5 | Jodiertes Speisesalz (mit Zusatz von Fluorid) | | 0,0 | | | 0,0 |
Gesamt | 4 Portionen | 1582 (6631) | 87,2 | 31 | 166 | 69,8 |
Gesamt | 1 Portion | 395 (1658) | 21,8 | 8 | 50 | 17,4 |
Zubereitung:
Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Linsen) verlesen, waschen, in kaltem Wasser über Nacht einweichen, im Einweichwasser mit vorbereitetem Wurzelwerk bei mäßiger Hitze weich kochen, Garzeit ca. 1-1,5 Std. (je nach Alter und Qualität der Hülsenfrüchte)
Zubereitung im Dampfdrucktopf verkürzt die Garzeit auf etwa 15 – 20 Minuten. Einbrenne herstellen, mit Hülsenfruchtsud aufgießen, 5-10 Minuten kochen lassen, Hülsenfrüchte zugeben, salzen, in der Soße aufkochen lassen, je nach Hülsenfruchtart mit Essig bzw. Tomatenmark abschmecken. Zum Servieren mit leicht gerösteten Speckwürfeln bestreuen.
(Quelle: Bayerisches Kochbuch, Seite 385, 1971)
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