Entwicklung eines Grabenpfluges zum Trockenlegen von Teichböden

Nach dem Abfischen müssen Teiche einige Tage trocken liegen. Gut funktionierende Gräben können mit geringem Aufwand in den Teichboden gezogen werden. Der Grabenpflug wird derzeit an Teichwirte ausgeliehen. Bei wachsender Nachfrage ist die Fertigung einer kleinen Serie möglich.

Vorteile der Trockenlegung von Teichböden

Mann bedient Grabenpflug

Teichboden mit Grabenpflug

Das Trockenlegen von Teichböden hat eine Vielzahl positiver Effekte. Durch das Entwässern des Schlammes gelangt der Sauerstoff der Luft in den Boden. Organisches Material wird mineralisiert. Dies ist von großer Bedeutung für die Entwicklung der sogenannten Naturnahrung in der folgenden Produktionsperiode. Die Naturnahrung sichert die Versorgung der Karpfen mit hochwertigem tierischen Eiweiß. Besonders für die Entwicklung der anspruchsvollen Jungbrut kommt der Naturnahrung ein hoher Stellenwert zu. Daneben ergeben sich durch die Trockenlegung zusätzlich positive Effekte.
Durch die Reduktion von Schlammschichten können aufwendige mechanische Entlandungsmaßnahmen gespart werden. Außerdem hilft die Trockenlegung bei der Bekämpfung von Krankheitserregern und unerwünschten Wasserpflanzen im Teich. Nur bei einem intakten Grabensystem können Teichböden nach dem Ablassen austrocknen. Das Ziehen von Gräben im Teich ist daher von großer Wichtigkeit. Die Pflege der Gräben ist in der Regel mühevolle Handarbeit und unterbleibt daher häufig. Aufgrund der schwierigen Bodenverhältnissen im abgelassenen Teich können keine sonst üblichen mechanischen Verfahren auf die Teichwirtschaft übertragen werden. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines geeigneten Gerätes.

Entwicklung eines neuen Grabenpfluges

Grabenpflug SpurZoombild vorhanden

Durch den Graben kann Wasser abfließen und Teichböden somit austrocknen

Nach den Erfahrungen mit einem an der Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft entwickelten Prototyps wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Landtechnik und der Teichgenossenschaft Aischgrund ein neuer Grabenpflug entwickelt. Es wird ein Schar mit der Zugkraft einer am Ufer stehenden Seilwinde durch den Teich gezogen. Hinter dem Schar wird ein speziell ausgeformter Kasten angebracht. Dieser soll im Graben die entsprechende Form geben. Er ist aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Die Arbeitstiefe kann durch eine auf dem Pflug stehende Person, durch zusätzliche Beschwerung und durch die Wahl der Anbringung des Zugseiles an einer Lochschiene variiert werden.

Teichböden brauchen eine schnittfeste Konsistenz, wenn ein stabiler Graben resultieren soll. Nach dem Abfischen müssen daher Teiche einige Tage trocken liegen. Die Einsatzversuche zeigen bei geeigneter Schlammkonsistenz sehr gute Ergebnisse. Gut funktionierende Gräben können mit geringem Aufwand in den Teichboden gezogen werden. Die Gräben führten in vielen Fällen gut Wasser und halfen staunasse Teichböden trocken zu legen. Falls Teichböden auch nach einigem Warten nach dem Abfischen eine zu breiige Konsistenz aufweisen, hat sich die zweimalige Anwendung des Grabenpfluges bewährt. Nach der ersten Anwendung im breiigen Schlamm resultieren kleine Mulden, welche bereits zur Abtrocknung im Grabenbett führen. In einem zweiten Arbeitsgang konnten unter diesen Bedingungen dann stabile Gräben hergestellt werden. Der Grabenpflug wird derzeit an Teichwirte ausgeliehen. Bei wachsender Nachfrage ist die Fertigung einer kleinen Serie möglich.
Projektinformation
Projektleitung: Dr. M. Oberle, L. Weißbrot, G. Rödel, G. Fröhlich/Institut für Landtechnik, W. Jakob/Teichgenossenschaft Aischgrund

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