Institut für Pflanzenschutz
Jahresbericht 2018 – Krankheiten in Blattfrüchten und Mais, Schädlinge und Wachstumsregler in Ackerbaukulturen

Rhizoctonia-Anfälligkeit von Zwischenfrüchten

Mit dem Anteil von Wirtspflanzen in der Fruchtfolge steigt auch das Risiko eines (verstärkten) Auftretens der Späten Rübenfäule.
Die Späte Rübenfäule (Erreger: Rhizoctonia solani AG2-2IIIB) gehört zu den bedeutendsten bodenbürtigen Krankheiten der Zuckerrübe. Ein Befall des Zuckerrübenkörpers mit R. solani AG2-2IIIB kann zu hohen Ertrags- und Qualitätsverlusten führen. Der Anteil der für den Pilz anfälligen Pflanzen in der Fruchtfolge ist einer der wichtigsten befallsfördernden Faktoren. Durch den Zwischenfruchtanbau im Rahmen des Greenings werden mehr und teils neue Pflanzenarten in Zuckerrübenfruchtfolgen aufgenommen, über deren Anfälligkeit gegenüber R. solani AG2-2IIIB bisher kaum bis nichts bekannt ist.

Zweifaktoriellen Gefäßversuch

Die gängigsten Einzelkomponenten marktüblicher Greening-konformer Zwischenfruchtmischungen für Zuckerrübenfruchtfolgen wurden in einem zweifaktoriellen Gefäßversuch mit 24 Stufen in der Pflanzenart, mit und ohne Inokulation, in achtfacher Wiederholung an der lebenden Pflanze untersucht. Der Trockenmasseverlust wurde als Indikator für die Schädigung des Wurzelsystems durch die Inokulation erhoben. Alle Wurzeln wurden zusätzlich auf Symptome der Späten Rübenfäule bonitiert.

Laboversuch zur Verstoffwechselung

Wie gut R. solani AG2-2IIIB totes Zwischenfruchtstroh verstoffwechseln kann, wurde in einem Laboversuch untersucht, indem das Mycelwachstum auf Nährmedien mit vermahlenem Zwischenfruchtstroh als einziger Kohlenstoffquelle bestimmt wurde.

Empfehlung

Als gering anfällige und empfehlenswerte Zwischenfrüchte für Zuckerrübenfruchtfolgen stellten sich heraus: Alexandrinerklee, Kreuzblütler, Rauhafer und Sonnenblumen. Vermieden werden sollten die Rhizoctonia-anfälligen Zwischenfruchtarten: Phacelia, Saatwicke und großkörnige Leguminosen.