Forschungs- und Innovationsprojekt
Minimierung des Wachstumsreglereinsatzes und bessere Beurteilung der Sortenleistung bei Winterweizen

Winterweizenparzellen auf dem Feld

Erarbeitung von Beratungsunterlagen zur Minimierung des Wachstumsreglereinsatzes und besseren Beurteilung der Sortenleistung bei Winterweizen

Versuche zum Wachstumsreglereinsatz werden grundsätzlich mit Sorten durchgeführt, deren Standfestigkeit durch den Wachstumsreglereinsatz verbessert werden muss. Die Wachstumsregleranwendung ist bei Lagerdruck und standschwachen Sorten immer ökonomisch positiv zu bewerten. Versuche ohne Lagerdruck werden oft in Auswertungen nicht weiter berücksichtigt.

Zielsetzung

Die Ergebnisse dieses Projektes sollen die allgemeinen Hinweise zur sortenspezifischen Anwendung von Wachstumsreglern verbessern. Desweiteren sollen Fragen zur Interpretation der Ergebnisse der Landessortenversuche geklärt werden und die Beratungsgrundlagen zum Wachstumsreglereinsatz und zu den Sortenempfehlungen verbessert werden.

Methode

Im Rahmen einer dreijährigen Versuchsserie werden mehrortig verschiedene Sorten und Wachstumregleranwendungsstrategien geprüft und Versuche mit zehn Sorten und drei Wachstumsreglerstufen an vier Versuchsorten (LfL Freising, Versuchszentrum Ostbayern und Versuchszentrum Südwestbayern, Saatzucht Secobra, Saatzucht Streng-Engelen) durchgeführt. Begleitend sind die Rohproteingehalte mittels NIRS zu ermitteln. Gesunde Sorten mit vermutet eher negativen Effekten auf den Wachstumsreglereinsatz und Sorten, die eher positiv auf die Intensität der Stufe 2 im LSV reagieren, werden ausgewählt.

Wachstumsregler-Stufen:

  1. unbehandelte Kontrolle
  2. Standardvariante
  3. intensiven Variante

Aktueller Stand

Es liegen kaum Kenntnisse zur Ertragswirkung von Wachstumsreglern bei fehlendem Lagerdruck bzw. der Wechselwirkung mit standfesten Sorten, insbesondere aus Süddeutschland, vor. Ergebnisse der Ernte 2017 am Standort Günzburg (Versuch 850 der bay. Pflanzenbauversuche) belegen eine negative Wirkung verschiedener Wachstumsreglerstufen von bis zu 6 bzw. 8 dt/ha bei den Sorten Elixer und Spontan.
Versuchsserien, die sich nicht nur auf lageranfällige Sorten beschränken, werden nur durch die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Aus diesen Versuchen werden sortenspezifische Empfehlungen abgeleitet.

Standfest bis zur Ernte (Artikel TopAgrar) Externer Link

Durch die völlig unterschiedlichen Tageslängen und Witterungsverhältnisse im Vergleich zu Bayern lassen sich die Empfehlungen nicht auf bayerische Verhältnisse übertragen. In den nördlichen Bundesländer werden generell wesentlich höhere Wachstumsreglermengen empfohlen. In Süddeutschland gibt es keine derartigen Versuche.
Projektinformation
Projektleitung: Ulrike Nickl, Dr. Lorenz Hartl
Projektbearbeitung: Dr. Lorenz Hartl
Laufzeit: 01.03.2018-31.12.2020
Projektpartner: IPS 2c, Fachzentren Pflanzenbau, Saatzucht Secobra, Saatzucht Streng-Engelen