Der Maiswurzelbohrer - Maßnahmen und Anpassungen bei Befall

Maiswurzelbohrer Nahaufnahme

Nahaufnahme eines Maiswurzelbohrers

Der Westliche Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera) stammt aus Amerika und wurde 1992 nach Jugoslawien verschleppt. Von dort aus hat sich der sehr mobile Käfer rasch in Europa ausgebreitet, dabei spielen über größere Entfernungen LKWs, die Bahn, Schiffe und vor allem Flugzeuge eine wichtige Rolle.

Bei Auftritt des Maiswurzelbohrers werden Beschränkungen zur Vermeidung der weiteren Ausbreitung erlassen. Für die betroffenen Futtermittelunternehmer im Bereich der Milchviehhaltung und Bullenmast empfehlen sich folgende Maßnahmen und Anpassungen:

Maßnahmen und Anpassungen

1. Futtermengen- und Anbauplanung

Aus den Beschränkungen ergeben sich für den Milchviehhalter und Bullenmäster veränderte Futtermengen und Qualitäten. Um diesen systematisch zu entgegnen empfiehlt sich eine fundierte Futtermengenplanung auf Basis der veränderten Ausgangslage. Unterstützung kann hier die Beratung des Amtes und des LKV liefern. Die Planung ist Voraussetzung für eine frühzeitige Reaktion.

2. Reaktion auf späteren Erntetermin von Silomais

Wird der Erntetermin für Silomais in den Oktober verschoben und sind dadurch Trockenmassegehalte von über 25% in der Restpflanze die Folge, so ist mit einer schlechteren Verdichtbarkeit und als Folge mit einem höheren Risiko der Nacherwärmung zu rechnen. Soweit möglich empfiehlt sich daher die Ernte als Körnermais. Soll dennoch der Mais siliert werden, so empfiehlt sich der Einsatz von Siliermitteln der Wirkungsrichtung 2 und eine besondere Sorgfalt bei der Anlage des Silos und der Verdichtung. Um eine hohe Wirkungssicherheit zu haben empfiehlt sich der Einsatz DLG-anerkannter chemischer Siliermittel zur Verbesserung der aeroben Stabilität. Die Silos sollten frühestens nach 10 Wochen geöffnet werden. Auf einen ausreichenden Vorschub ist zu achten. Näheres zu den Siliermitteln ist dem Handbuch Futterkonservierung zu entnehmen (DLG, 2006) Falls möglich ist als Kompensation der Futtermengen bei Ernte als Körnermais der Zukauf von Silomais optimaler Reife ab Feld aus nicht betroffenen Gebieten zu erwägen.

3. Anpassung der Anbauplanung

Wird der Anbau von Silomais durch die Beschränkungen reduziert, so empfiehlt sich der Anbau alternativer Futterpflanzen. Je nach Standort und Erfordernissen in der Rationsgestaltung sind dies Feldgras, Kleegras, Luzerne und Getreide zur Ganzpflanzensilierung. Maßgebend ist hier die Erreichung hoher Futterwerte. Es muss daher ein gezielter Anbau und eine abgestimmte Ernte erfolgen. Grundsätzlich können auch mit reduziertem Anteil Maissilage hohe Leistungen bei Kühen und Bullen erfüttert werden.

4. Anpassung der Rationsgestaltung

Durch die geänderten Futtermittel ist vielfach eine Anpassung der Rationsgestaltung erforderlich. Bei geringeren Mengen an Silomais ist zunächst zu überlegen, wo am ehesten darauf verzichtet werden kann. Dies ist beim Jungvieh und bei altmelkenden Kühen der Fall. Die konkrete Rationsplanung ist auf den Einzelbetrieb auszurichten. Basis sind die Analysedaten der Futtermittel und die Zielsetzungen und Möglichkeiten im jeweiligen Betrieb. Eine Unterstützung durch die Fütterungsberatung ist zu empfehlen.

Fazit

Durch die Auflagen bei Auftritt des Maiswurzelbohrers ergeben sich erhebliche Anpassungen in der Futterwirtschaft und der Fütterung der betroffenen Betriebe. Um Minderleistungen und einen starken Anstieg der Futterkosten zu vermeiden, empfiehlt sich eine frühzeitige Futtermengen- und Rationsplanung. Die Fütterungsberatung kann hier unterstützend tätig werden.

Weiterführende Literatur zum Thema Futterkonservierung