Emissionen von Stickstoff und Phosphor aus der Schweinehaltung in Bayern

Bucht mit zahlreichen Mastschweinen beim Fressen
Die Stickstoff- und Phosphorgesamtausscheidungen aus der Schweinehaltung in Bayern wurden in den letzten 20 Jahren trotz Ausweitung der Erzeugungsmengen reduziert. Diese Minderungen wurden vor allem durch die stickstoff- und phosphorreduzierte Phasenfütterung erreicht. Aber auch die Leistungssteigerungen trugen dazu bei. Der Nährstoffkreislauf als Feld-Stall-Abgleich geht für die bayerische Schweinehaltung bis zu einem Tierbesatz von zwei Großvieheinheiten je Hektar auf. Weitere Stickstoff- und Phosphoreinsparpotentiale in der Größenordnung von 15 Prozent werden gesehen.

Stickstoff- und Phosphorausscheidungen seit 1990

  • Die Stickstoff- und Phosphorgesamtausscheidungen aus der bayerischen Schweinehaltung gingen von 1990 bis 2013 beim Stickstoff um 3.000 Tonnen beziehungsweise um 7 Prozent und beim Phosphor um 2.150 Tonnen beziehungsweise um 26 Prozent zurück - trotz einer Erhöhung der Lebendmasseerzeugung um 100.000 Tonnen.
  • Die Stickstoff- und Phosphoreinsparungen konnten nur realisiert werden, weil sich gleichzeitig der Stickstoff- und Phosphoraufwand pro kg Zuwachs um 20 Prozent beim Stickstoff und um 36 Prozent beim Phosphor verringerten. Die Schweinefleischerzeugung ist heute weit effizienter als noch vor 20 Jahren.
  • Der Fortschritt wurde sowohl durch Phasenfütterung als auch durch Leistungssteigerungen erreicht
    • Beim Stickstoff: Stickstoffreduzierte Phasenfütterung zwei Drittel, Leistungssteigerungen ein Drittel
    • Beim Phosphor: Phosphorreduzierte Phasenfütterung drei Viertel, Leistungssteigerungen ein Viertel
  • Es wurden hohe zwar Stickstoff- und Phosporeinsparmengen erreicht, aber die politischen Ziele wurden dennoch klar verfehlt.
In den nachfolgenden Schaubildern ist der Stickstoff- und Phosphoraustrag aus der bayerischen Schweinehaltung dargestellt.

Verlauf der Stickstoffausscheidungen aus der bayerischen Schweinehaltung seit 1990

Verlauf der Phosphorausscheidungen aus der bayerischen Schweinehaltung seit 1990

Gibt es noch Optimierungspotential?

Beispiel eines Stärken-Schwächen-Profils als Balkendiagramm mit 21 Kriterien. 9 Schwächen als gelbe Balken nach links, 11 grüne balken als Stärken nach rechts, 1 Kriterium weder Stärke noch SchwächeZoombild vorhanden

Stärken-/Schwächen-Profil

Der Spielraum für große Fortschritte ist in Betrieben mit guter fachlicher Praxis klein. Alle Betriebe sollten das neue Beratungswerkzeug „Stärken/Schwächen-Profil“ zur Steuerung der Fütterung und der Stickstoff- und Phosphorbilanzen nutzen.
Im "Stärken/Schwächen-Profil" wird die Fütterung eines Betriebes sehr breit durchleuchtet. Hier finden sich betriebsindividuelle Ansatzpunkte und Spielräume zur Reduzierung der Stickstoff- und Phosphoremissionen.
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