Bayerische Eiweißinitiative
Internationales Jahr der Hülsenfrüchte

Logo des internationalen Jahrs der Huelsenfruechte 2016

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) hat mit der Resolution 68/231 für 2016 das Internationale Jahr der Hülsenfrüchte ausgerufen. Damit will die UN das Bewusstsein der Öffentlichkeit für den Nutzen von Hülsenfrüchten stärken und somit eine nachhaltige Landwirtschaft fördern. Ziel ist die weltweite Stimulation des Anbaus, der Nutzung und der Wertschöpfung von Hülsenfrüchten. Dabei betont die Resolution sowohl die ökologischen Vorteile von Hülsenfrüchten in der Fruchtfolge als auch den ernährungsphysiologischen Wert als wichtigen Proteinlieferanten für die menschliche und tierische Ernährung.

Hintergrund

Hülsenfrüchte (Fabaceae) werden auch Leguminosen genannt und gehören zur Ordnung der Schmetterlingsblütenartigen. Sie zeichnen sich durch die Fahigkeit ihrer Wurzeln aus, eine Symbiose mit Knöllchenbakterien (Rhizobien) einzugehen und so den von den Knöllchenbakterien gebundenen Stickstoff aus der Luft nutzen zu können. Dies trägt zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit bei und ermöglicht die Einsparung mineralischer Düngemittel, da auch der Folgefrucht zusätzlicher Stickstoff hinterlassen wird. Darüber hinaus tragen Leguminosen zur Bodenstrukturverbesserung bei und erhöhen die Vielfalt in der Agrarlandschaft. Die bedeutendsten Hülsenfrüchte in der Landwirtschaft sind zum einen die großkörnigen Leguminosen Erbsen, Ackerbohnen, Sojabohnen und Lupinen sowie Linsen und Kichererbsen, die in der Humanernährung zusätzlich eine wichtige Rolle spielen. Zum anderen werden die kleinkörnigen Leguminosen Luzerne und Klee insbesondere als Grobfutter in der Rinderfütterung genutzt. Leguminosen stellen aufgrund ihres hohen Eiweißgehaltes wertvolle Futtermittel dar, die sich gut in die Rationen von Rindern, Schweinen und Geflügel integrieren lassen und eine heimische Alternative zu importierten Sojaprodukten bieten.

Hülsenfruchtanbau in Bayern

In Bayern wurden im Jahr 2015 rund 48.700 Hektar Leguminosen angebaut. Dies entspricht 2,37 Prozent der bayerischen Ackerfläche. Die bedeutendsten Kulturen waren Erbsen (14.600 ha), Luzerne (11.700 ha) und Soja (7.200 ha). Als Leguminosengemenge hat darüber hinaus Kleegras eine herausragende Bedeutung (75.000 ha) für den Feldfutterbau. Neben dem Internationalen Jahr der Hülsenfrüchte der UN zielen auch die europäische und bayerische Agrarpolitik seit einigen Jahren auf die Stärkung des Anbau von Leguminosen ab. So können Leguminosen als Ökologische Vorrangfläche im Rahmen des Greenings angerechnet werden. Darüber hinaus fördert das bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) den Anbau von Leguminosen durch die Maßnahme "Vielfältige Fruchtfolge". Dass diese Maßnahmen Erfolge zeigen, belegt die Steigerung der Leguminosenfläche um rund 70 Prozent von 2014 auf 2015 von 29.300 auf 48.700 Hektar (Abbildung 1). Auch die Bundeseiweißpflanzenstrategie sowie die Bayerische Eiweißinitiative verfolgen das Ziel der Förderung des Anbaus und der Verwertung von Hülsenfrüchten. Zu diesem Zweck ist die Bayerische Eiweißinitiative in den Bereichen der Forschung, Beratung und des Wissenstransfers aktiv. Den Schwerpunkt auf einzelne Arten legen darüber hinaus das bundesweite Soja- und Lupinen-Netzwerk.
Entwicklung der Anbauflächen von Leguminosen 2014 und 2015 in Bayern

Anbauflächenentwicklung von Leguminosen in Bayern

Veranstaltungen zum Jahr der Hülsenfrüchte

Die Bayerische Eiweißinitiative veranstaltet im Verlauf der Vegetationsperiode 2016 Demonstrations- und Feldtage, bei denen verschiedene Aspekte des Pflanzenbaus, der Verarbeitung und der Fütterung von Hülsenfrüchten auf Praxisbetrieben thematisiert werden. Alle Termine der Bayerischen Eiweißinitiative werden hier bekannt gegeben.

Bayerische Eiweißinitiative - aktuelle Termine

Des Weiteren veranstaltet die Landesanstalt für Landwirtschaft anlässlich des Internationalen Jahrs der Hülsenfrüchte einen Leguminosenfeldtag mit zahlreichen Fachbeiträgen rund um das Thema Leguminosen.

Informationen zum Internationalen Jahr der Hülsenfrüchte

Weiterführende Informationen