Forschungs- und Innovationsprojekt
Mulchsaatverfahren Öko-Mais

Maispflanzen in einem Acker, der Boden ist bedeckt mit einem Getreide, alle Halme liegen auf der Erde

Unkrautregulierung im Silomaisanbau durch präventive, systemare Maßnahmen in der Fruchtfolge- und Anbaugestaltung (UNSIFRAN)

Das Projekt UNSIFRAN beschäftigt sich im Zeitraum von 2019 bis 2023 mit der Optimierung der Unkrautregulierung im ökologischen Silomaisanbau. Der Unkrautbesatz ist ein zentrales Problem, hier sollen im Projekt Lösungen erarbeitet werden.

Ziel

In dem Vorhaben soll die Unkrautregulierung im Silomaisanbau, eines der bedeutendsten Anbauprobleme besonders in der ökologischen Landwirtschaft, durch einen präventiven Ansatz in der Fruchtfolge- und Anbaugestaltung optimiert werden.
Der Unkrautdruck und damit der Regulierungsbedarf im Silomais lässt sich durch den Anbau einer geeigneten Vorfrucht als Erstkultur („Winterzwischenfrucht“), der Reduzierung der Bodenbearbeitung zur Maisaussaat sowie durch eine Verringerung der Reihenabstände beim Maisanbau effizient reduzieren. Die Ernte der Vorfrucht kann zu einem ökonomischen Vorteil des Verfahrens führen.

Hintergrund

Im Feldfutterbau für die Wiederkäuerfütterung besitzt Silomais aufgrund seiner hohen Biomasseertragspotenziale, seines Energiegehaltes und seiner guten Verdaulichkeit eine besondere Stellung. Auch im ökologischen Landbau besteht ein wachsendes Interesse am Maisanbau und die Anbaufläche hat sich bundesweit von 2007 mit ca. 4.500 ha bis 2018 mit ca. 40.000 ha nahezu verzehnfacht. Auch in Bayern ist die Fläche in den letzten Jahren deutlich angestiegen und betrug im Jahr 2018 knapp 10.000 ha.
Die besondere Herausforderung im Silomaisanbau besteht in der aufwändigen Unkrautregulierung, die zugleich viele Landwirte hemmt, in den Silomaisanbau einzusteigen. Ferner bestehen im ökologischen Landbau Bedenken hinsichtlich des Silomaisanbaus aufgrund von Problemen der Bodenerosion, die häufig in herkömmlichen Anbausystemen auftreten. In der Vergangenheit sind verschiedene Strategien der mechanischen Unkrautregulierung entwickelt worden, die größtenteils eine intensive Bodenbearbeitung beinhalten (Pflügen, Hacken, Eggen, Striegeln, Häufeln) und damit das Problem der Bodenerosion durchaus vergrößern können.

Methode

Zur Optimierung der Unkrautregulierung beim Maisanbau soll die systemare Untersuchung eines Fruchtfolgegliedes aus Wintererbsen in Reinsaat oder im Gemenge mit Triticale bzw. Winterwicken in Reinsaat oder im Gemenge mit Roggen als Vorfrüchte/Erstkulturen und anschließendem Maisanbau mit reduzierter Bodenbearbeitung bzw. Direktsaat sowie mit üblichem (75 cm) und verringertem Reihenabstand (37,5 cm) als Zweitkultur durchgeführt werden.
Das Verbundvorhaben wird von der Universität Kassel, Fachgebiet Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe (Koordination), dem Thünen-Institut für Ökologischen Landbau und der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz durchgeführt.

An drei Standorten dieser Einrichtungen werden in mehrjährigen Feldversuchen folgende Aspekte untersucht:

  • Prüfung der Vorfrüchte hinsichtlich ihres Potenzials einer präventiven Reduzierung des Unkrautdrucks im Silomais aufgrund ihrer Biomasseentwicklung
  • Auswirkung unterschiedlicher Behandlungsverfahren der Erstkulturen:
    • Gemengeernte ca. Ende Mai als Ganzpflanzen oder – wie die Reinsaaten – mechanische Zerstörung des Aufwuchses mit Messerwalze
    • Auswirkungen auf Unkrautdynamik im Mais
  • Prüfung von reduzierter Bodenbearbeitung (nach Gemengeernte) zur Maissaat und von Maisdirektsaat nach mechanischer Zerstörung der Vorfrucht hinsichtlich der Unkrautdynamik im Mais
  • Auswirkung einer Reduzierung des Saatabstandes zwischen den Maisreihen auf 37,5 cm hinsichtlich der Unkrautdynamik im Mais
Getreide und rosa-lila blühende Pflanzen wachsen zusammen auf einer Ackerfläche

Gemenge

Maispflanzen in einem Acker, der Boden ist bedeckt mit einem Getreide, alle Halme liegen auf der Erde

Gewalzter Roggen

Ergebnisse

Die Veröffentlichung der Ergebnisse ist zum Ende der Projektlaufzeit angedacht.
Projektinformation
Projektleitung: Dr. Peer Urbatzka, LfL Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz (IAB)
Projektbearbeitung: Florian Jobst, Michael Mayr, IAB
Laufzeit: 09/2019 - 03/2023
Finanzierung: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Projektpartner: Universität Kassel Fachgebiet Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe, Thünen-Institut für Ökologischen Landbau, Bayerische Staatsgüter (BaySG), LfL Abteilung Qualitätssicherung und Untersuchungswesen (AQU)
Förderkennzeichen: 2815OE129