Pressemitteilung - 22. Februar 2018
Gelungener Auftakt zu „100 Jahre Grub – Leidenschaft für Nutztiere“ mit hochrangigen Besuchern

Der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Bayerischen Landtags besichtigte mit seiner Vorsitzenden Angelika Schorer das Kompetenzzentrum für Nutztiere in Grub. Die Wissenschaftler der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) stellten den Abgeordneten aktuelle Forschungsprojekte vor.

Im Projekt „optikuh“ erforscht Prof. Dr. Hubert Spiekers die komplexen Zusammenhänge von Fütterung, Gesundheit und Tierwohl bei der Milchkuh und koordiniert ein bundesweites Netzwerk von Forschern. 12 Standorte in ganz Deutschland arbeiten unter der Leitung der Gruber Forscher daran, dass unsere Kühe bedarfsgerecht und nachhaltig gefüttert und gehalten werden. Ganz wichtig dabei ist der direkte Transfer der Ergebnisse in die Praxis. Dazu werden regelmäßig Seminare und Infoveranstaltungen für Tierhalter veranstaltet.

Digitale Lösungen, die das Wohlbefinden von Kühen auf Weide, Stall und sogar der Alm in Echtzeit an den Landwirt melden, sind Teil der Arbeit von Dr. Georg Wendl. Sein Institut forscht beispielsweise an der Ortung von Weidetieren auf der Alm mittels GPS. Das erleichtert den Hirten die zeit- und kräftezerrende Suche nach den Tieren. Durchschnittlich sind das 6,4 km und 1.000 Höhenmeter je Almtag – ein spürbarer Fortschritt. Im Stall und auf der Weide messen Bewegungssensoren die Aktivität und zeigen dem Landwirt wenn z.B. eine Klauenpflege notwendig ist.

Um neue Merkmale und deren Vererbung geht es Prof. Dr. Kay-Uwe Götz. Der Tierzüchter arbeitet beim Projekt „Braunvieh Vision“ daran, die besten Vererber für Merkmale wie Gesundheit, Fitness und die Vitalität von Kälbern zu finden. Neu ist dabei, neben umfangreichen Datenerhebungen in Praxisbetrieben, dass die erfassten Tiere gleichzeitig genotypisiert werden. Diese Daten fließen in die genomische Selektion ein und erlauben Vorhersagen bevor eigene Nachkommen vorhanden sind. In den letzten Jahren konnte mit dieser neuen Methode die Vererbung von Krankheiten drastisch reduziert werden.

Die rege Diskussion der Parlamentarier mit den Forschern der LfL bei den einzelnen Themen verdeutlichte, dass praktische Fragen zum Tierwohl genauso wie Ethik- und Grundsatzfragen in der Nutztierhaltung Politik und Gesellschaft gleichermaßen beschäftigen.