Pressemitteilung – 09. Februar 2021, Freising
Landwirte mit artenreichen Wiesen und Weiden gesucht – Wiesenmeisterschaft Mühldorfer Land startet

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und der BUND Naturschutz in Bayern (BN) rufen gemeinsam mit der Ökomodellregion Landwirte zum Mitmachen auf, bewerben Sie sich mit Ihrer Wiese oder Weide. Teilnehmen können bäuerliche Betriebe im Haupt-, Zu-, und Nebenerwerb im Landkreis Mühldorf. Es kann nur je eine Wiese oder Weide pro Betrieb gemeldet werden. Voraussetzung ist, dass der Aufwuchs im landwirtschaftlichen Betrieb verwendet wird, die Fläche mindestens einen halben Hektar groß sowie artenreich ist. Die Anmeldung mit einem Lageplan der Wettbewerbs-Wiese muss bis 20. April 2021 bei der LfL eingehen.

Wiesenmeisterschaft IABZoombild vorhanden

Foto: Sabine Heinz, LfL

Die Idee einer Wiesenmeisterschaft in Bayern, bei der vielseitig blühende Bauernwiesen prämiert werden, wurde von LfL und BN gemeinsam geboren und feierte im Jahr 2019 ihr zehnjähriges Jubiläum. Immer in einer anderen Region Bayerns, insgesamt waren 453 Landwirte an den Wiesenmeisterschaften beteiligt. Der Lebensraum Wiese ist von hohem Wert für die Biodiversität, extensiv genutzte Wiesen gehören zu den artenreichsten Biotoptypen. Über ein Drittel der in Deutschland heimischen Farn- und Blütenpflanzen haben ihr Hauptvorkommen auf Wiesen und Weiden, in Bayern sind es sogar 50 %. Wiesenblumen bieten mit Nektar und Pollen einer Vielzahl von Insekten, wie zum Beispiel Tagfaltern oder Wildbienen Nahrung. Es gibt Schmetterlinge, wie zum Beispiel den Ameisenbläuling, die auf sehr spezielle Wirtspflanzen und die passende Ameisenart angewiesen sind, um überleben zu können.

„Artenreiche Wiesen sind reizvoll in der Landschaft und für Spaziergänger und Erholungssuchende schön anzusehen, viel wichtiger aber, sie sind unverzichtbare Nahrungsquelle für Bienen und bestäubende Insekten, Lebensraum für viele bedrohte Vogelarten und Wildtiere,“ so Dr. Sabine Heinz vom LfL-Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz in Freising. Mit der Wiesenmeisterschaft soll genau dieser einzigartige Wert in den Vordergrund gestellt werden. Und nicht zuletzt sollen diejenigen Bäuerinnen und Bauern bestärkt und belohnt werden, die diesen einzigartigen Lebensraum Wiese seit vielen Jahren bewirtschaften und pflegen.

Artenreiche Wiesen zu erhalten ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, das haben LfL und BN auch schon vor dem Volksbegehren „Rettet Bienen und Bauern“ erfolgreich angegangen. „Mit dem Wettbewerb soll noch mehr öffentliches Bewusst-sein in Politik und Gesellschaft aufgebaut werden“, so Marion Ruppaner, BN-Landwirtschaftsreferentin.

Ablauf, Bewerbungsfristen und Unterlagen
Für die Bonitierung der Wiesen werden nicht nur naturschutzfachliche Kriterien, wie die Artenvielfalt, sondern auch landwirtschaftliche Gesichtspunkte, wie der Ertrag und die Verwertung des Aufwuchses im landwirtschaftlichen Betrieb erfasst.
Der diesjährige Wettbewerb wird von insgesamt 21 Organisationen vor Ort unterstützt, u.a. dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der Höheren Naturschutzbehörde, konventionellen und Bio-Bauernverbänden, dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, dem Landschaftspflegeverband, aber auch von Imkern und vielen anderen.
Die Prämierung der „Wiesenmeister“ wird am Dienstag, den 28. September 2021 mit einer Festveranstaltung stattfinden, unter Einhaltung der dann gültigen Hygienereglungen.

LfL-Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz, Dr. Sabine Heinz und Dr. Gisbert Kuhn
BUND Naturschutz in Bayern e.V., Marion Ruppaner

Tel. 08161 8640-5826 oder 0911 81878-20
E-Mail: wiesenmeisterschaft@LfL.bayern.de ; marion.ruppaner@bund-naturschutz.de

reich blühende Wiese

Foto: Sabine Heinz, LfL

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mehrere Personen begutachten eine reich blühende Wiese

Foto: Sabine Heinz, LfL

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.