Analytik von Handelsdüngern für die Düngemittelverkehrskontrolle

Handelsdünger in verschiedenen Verpackungen

Eine der zentralen Daueraufgaben der Abteilung Laboranalytik AL 1a (Anorganik) ist die chemisch-analytische Untersuchung von Handelsdüngern. Im Auftrag der amtlichen Düngemittelverkehrskontrolle (DVK) werden landesweit in Bayern Proben von amtlichen Probenehmern gezogen und zur Überprüfung der düngemittelrechtlichen Vorschriften in unserem Labor untersucht.

Geprüft wird hierbei, ob die vorgeschriebenen Toleranzen bei der Deklaration der Nährstoffangaben bzw. der mit Grenzwerten belegten Schadstoffe eingehalten werden. Die Analysenergebnisse werden nachfolgend der Arbeitsgruppe: Verkehrs- und Betriebskontrollen (LfL, IPZ 6b: Arbeitsgruppe Verkehrs- und Betriebskontrollen) zur Bewertung zur Verfügung gestellt.

Düngemitteluntersuchung

Über den AQS-Analysenservice erteilt die Abteilung IPZ 6b Untersuchungsaufträge, welche im Anschluss in der Datenbank von AL das Labor-Informations- und Management-System (LIMS) erfasst werden. Im Labor werden dann die Düngemittelproben entsprechend ihrer deklarierten Gehalte auf Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium, die Sekundärnährstoffe Calcium, Schwefel und Magnesium und deren Löslichkeiten hin untersucht.

Für Spurennährstoffdünger werden zudem je nach Deklaration die Gehalte der Elemente Bor, Eisen, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen und Zink ermittelt. Kalkdünger erfordern neben der Bestimmung der CaCO3- bzw. CaO-Gehalte die Ermittlung basisch wirksamer Bestandteile, die Reaktivität und die Analyse von Siebdurchgängen. Entsprechend der in den Rechtvorschriften festgelegten Kriterien wird die Bestimmung von Schwermetallen und anderen relevanten Schadstoffen durchgeführt.
Je nach Düngemitteltyp sind Methoden nach deutschem oder EU-Recht anzuwenden. Die Analysenmethoden sind vom Gesetzgeber vorgeschrieben und in normkonformen Arbeitsvorschriften festgelegt. Entsprechend der gesetzlichen Vorschriften ist das Sachgebiet AL 1 für die Düngemittelanalytik nach DIN EN ISO 17025 akkreditiert. Die Multielementbestimmung am ICP-OES wird häufig in der Instrumentellen Analytik angewandt. Hier werden z. B. Nährstoffe wie Kalium und Phosphor aber auch Schwermetalle bestimmt.
Zuzüglich zum weiten Spektrum nasschemischer Verfahren (Maßanalyse, Gravimetrie), kommt auf dem Gebiet der instrumentellen Analytik im Spurenbereich auch das Grafitrohr-AAS, sowie die Hydrid- und die Kaltdampftechnik, zum Einsatz.
Unser Sachgebiet überprüft ausschließlich Proben im Rahmen der Düngemittelverkehrskontrolle. Untersuchungsaufträge außerhalb der LfL werden nicht angenommen.

Dr. Niculina Peica
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Abteilung Laboranalytik
Lange Point 4
85354 Freising
Tel.: 08161 8640-3823
E-Mail: Niculina.Peica@lfl.bayern.de

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