Walnuss – Kurzbeschreibung heimischer Gehölze

Walnuss Juglans regia

Weitere Namen: Welschnuss, Baumnuss
Die Walnuss gehört zur Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae). Der Walnussbaum ist relativ anspruchsvoll und bevorzugt tiefgründige, nährstoffreiche, kalkhaltige, nicht zu feuchte Böden, die er sich mit seinem tiefen und weit über die Kronentraufe reichenden Wurzelwerk erschließt. Hauptsächlich kommt das Gehölz in Auwäldern, Laubmischwäldern, sommerwarmen Hangwäldern und an Waldrändern vor.
Der Baum zweiter Ordnung wird bis zu 20 m hoch und 300 Jahre alt. Im Freistand bildet er auf kurzem Stamm eine sehr breite Krone. In der freien Landschaft wird die Walnuss meist als breitkroniger Solitärbaum geschätzt. Zwischen anderen Bäumen stehend, ist sie in der Lage, schlanke Kronen mit gerade durchgehendem Stamm zu bilden.

Knospen

Die wechselständig angeordneten, graugrünen Knospen sind 5 mm groß. Die Endknospen sind muschelförmig und bis zu 8 mm groß.

Blüten

Während des Laubaustriebes erscheinen die 6-12 cm langen männlichen Blütenkätzchen ab Mitte Mai und bis zu 4 Wochen vor den weiblichen Blüten. Manchmal fällt die Blüte Spätfrösten zum Opfer.

Früchte

Bei der Fruchtreife von September bis Oktober platzt die grüne Hülle auf und fällt mit der reifen Nuss zu Boden. Nach zwei bis sechs Wochen Nachtrocknung kann die Nuss eingelagert werden. Sehr dickschalige Nüsse werden als Steinnuss, dünnschalige als Papiernuss bezeichnet.

Blätter

Die am Trieb wechselständigen, bis 40 cm langen Blätter sind mit 5, 7 oder 9 ovalen, zur Blattspitze hin größer werdenden Fiederblättchen besetzt. Die Blätter verfärben sich im Herbst meist nicht und wenn doch, dann nur fahlgelb. Dank aromatischer Inhaltsstoffe im Laub wird die Walnuss von Insekten gemieden. Weiterhin enthalten das Blatt und die Fruchthülle wuchshemmende Stoffe, die durch Niederschläge ausgewaschen werden und somit die Ansiedlung anspruchsvoller und flachwurzelnder Pflanzen im Unterwuchs hemmen. Diese biochemische Abwehr wird Allelopathie genannt.

Wissenswertes

Als Tiefwurzler ist die Walnuss sehr empfindlich gegenüber Verpflanzungen, verträgt jedoch Einschüttungen mit lockerem Material und Überschwemmungen.
Baumschnitte sind nur im Spätsommer (nie nach Neujahr) möglich, da der Baum sonst sehr stark "blutet".
Als tierische Nutzer kommen vor allem Eichhörnchen, Siebenschläfer, Mäuse, Rabenvögel und Spechte in Betracht. Bei der Wintervorratshaltung der Rabenvögel wird die Nuss bis in Entfernungen von einigen hundert Metern im Boden "versteckt". Auch ist der Baum eine Schmetterlingsfutterpflanze.
Das Holz ist im Kern grau, rot- bis dunkelbraun, häufig mit dunklerer Maserung. Es wird im Innenausbau und als Furnierholz geschätzt, findet Verwendung als Drechselholz, im Instrumentenbau und für Gewehrkolben bei Jagdwaffen.