Maßnahmen zur Populationskontrolle

Großes Graugansnest in Detailansicht. Dominierend sind das mit Schilf ausgekleidete Nest und neun cremeweiße Eier des Vollgeleges.

Graugans Vollgelege

Durch Reduzierung der in einem Gebiet anwesenden Gänse werden auftretende Konflikte minimiert.
Mögliche Maßnahmen sind: Jagdhandlungen, Gelegebehandlung, Entwertung von Brutflächen.

Jagdhandlungen

Die Grafik zeigt die jährliche Entwicklung der Jagdstrecke bei den Wildgänsen im Maintal. Die Zahlen steigen bis 2015 stark an und verharren dann auf einem sehr hohen Niveau. Genaue Zahlen sind der Abbildung nicht zu entnehmen.Zoombild vorhanden

Wildgansstrecke im Maintal

Im Maintal und am Altmühlsee werden neue Formen der Gänsejagd erprobt. Mit Gänseliegen, die dem Schützen Deckung bieten, sowie Gänseattrappen und Gänselockern (Imitierung Gänserufe), die Gänse anlocken, können Wildgänse auch auf landwirtschaftlichen Flächen, also dort wo die Schäden entstehen, erfolgreich bejagt werden. Die Jagd mit Gänseliegen und Lockspiel wird zum Beispiel am Niederrhein erfolgreich praktiziert.

Eingriff in die Reproduktion - Gelegebehandlung

Brütende Kanadagans mit leicht geöffneten Flügeln auf dem Nest.Zoombild vorhanden

Brütende Kanadagans

Die Behandlung von Gelegen von Wildgänsen bietet eine Möglichkeit zur Populationskontrolle.
Eingebettet in das dreijährige Umsetzungsprojekt Management von Wildgänsen untersucht die LfL im Rahmen des „Forschungsprojekts Gelegebehandlung bei Wildgänsen“ wie wirksam und umsetzbar dieser Managementbaustein in der Praxis ist.

Eingriff in die Reproduktion - Gelegebehandlung

Inselanbindung zur Reduzierung von Wildgansbruten

BaumstammZoombild vorhanden

Inselanbindung mit Baumstamm

Eine Möglichkeit, Brutbestände von Wildgänsen zu verringern, besteht darin, Inseln dauerhaft mit dem Land zu verbinden. Dies kann man z. B. durch Aufschüttungen oder durch Brücken erreichen. Fuchs und Co. können die Inseln erreichen; diese werden so für die Wildgänse als Brutplätze unattraktiv.
Im Maintal fanden wir einen starker Hinweis darauf, dass die Inselanbindung zu einer Reduzierung von Gelegen führen kann.
Im Baggersee nordöstlich von Sand am Main (Lkr. Hassberge) wurde eine der vier vorhandenen Inseln im Jahr 2014 mit dem Festland verbunden. 2015 wiederholte die LfL in diesem Bereich eine Gelegekartierung von 2013. Während bei den nicht angebundenen Inseln 2013 und 2015 vergleichbare Gelegezahlen gefunden wurden, wurden auf der angebundenen Insel 2015 keine Gelege mehr kartiert.

Ausführlicher Bericht: Inselanbindung zur Reduzierung von Wildgansbruten pdf 1,1 MB