Forschungs- und Innovationsprojekt
Streuobsterfassung Bayern

Bayernweite Streuobstbestandsermittlung und Entwicklung des Bayerischen Streuobst-Informationssystems (BaySoIS)

Die Unterzeichnung des Bayerischen Streuobstpaktes am 18. Oktober 2021 durch die Bayerische Staatsregierung und die relevanten Verbände aus dem Bereich Streuobst, hat die grundlegenden Weichen für den Erhalt und die Neuanlage von Streuobstwiesen in Bayern geschaffen.
Als Arbeitsbasis für den Bayerischen Streuobstpakt ist die LfL beauftragt, in einem Projekt bis Ende 2024 zum einen die zu Beginn des Streuobstpakts vorhandenen Streuobstbestände in Bayern mittels Fernerkundung zu erfassen. Zum anderen sollen im Rahmen des Projektes auch die neu im Streuobstpakt hinzukommenden Bäume individuell aufgenommen werden. Die Ergebnisse dieses Projektes sollen in einem Bayerischen Streuobst-Informationssystem (BaySoIS) zusammenfließen, dort abgelegt und der Öffentlichkeit in Form einer Web-GIS Karte zugänglich gemacht werden.

Ziel

Im Jahr 1965 wurden letztmalig flächendeckend die Streuobstbestände in Bayern gezählt. Genaue Bestandsdaten zu Streuobst gibt es seither nicht mehr.
Um den Bayerischen Streuobstpakt im Sinne der Bayerischen Staatsregierung bis 2035 zielführend umsetzen zu können, ist eine klar definierte und für alle Streuobst-Akteure verbindliche Ausgangssituation der Streuobstbäume vor Beginn des Streuobstpakts erforderlich. Mit dem Forschungsprojekt Streuobsterfassung Bayern gilt es, bis Ende 2024 einmalig die Anzahl und Verortung der Streuobstbäume in Bayern zu ermitteln (Status-Quo Erfassung).
Parallel dazu werden auch die im Streuobstpakt neu hinzukommenden Bäume verortet und erfasst.
Mit dem Aufbau eines BaySoIS wird eine Plattform geschaffen, in welcher zum einen die Datenhaltung der bayernweit erfassten Streuobstbäume erfolgt und zum anderen die im Rahmen des Streuobstpaktes neu gepflanzten 1 Million Bäume digital verwaltet werden.
Für eine glaubwürdige und öffentlichkeitswirksame Umsetzung des Bayerischen Streuobstpaktes ist eine transparente Verfolgung der neu produzierten und gepflanzten Streuobstbäume erforderlich. Dazu wird bis Ende 2024 aus den Daten des BaySoIS eine Web-GIS Karte aufgebaut und etabliert.

Methode

Die quantitative Erfassung des bereits vorhandenen Streuobstbestandes in Bayern erfolgt mittels bestehender Fernerkundung-, Geobasis- und Geofachdaten. Dabei gilt es, bereits anerkannte Erfassungsmethoden auf die bayerischen Verhältnisse anzupassen und zu optimieren.
Zentral in dieser Grafik ist die Streuobst Geodatenbasis dargestellt. Hier fließen Daten der Streuobsterfassung per Fernerkundung, aus regionalen Sortenerfassungs- und Streuobstprojekten sowie die Informationen zu den 1 Million über den Streuobstpakt geförderten Bäume ein.

Grafik: LfL

Punktwolken-Datensatz aus dem Streuobstbäume ermittelt wurden.

Grafik: LfL, Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung

Luftblid mit Wiesen und Baumvegetation. Um die Streuobstbäume sind durch rote Rahmen gezeichnet.

Grafik: LfL, Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung

Ergebnisse

Als Projektergebnis wird Ende 2024 die Anzahl und Verortung der Streuobstbäume in Bayern (Streuobsterfassung) vorliegen und der Aufbau des Bayerischen Streuobst-Informationssystems abgeschlossen sein.

Ansprechpartner bei Fragen zum Projekt
Simon Algeier
Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau
Lange Point 12, 85354 Freising
Tel.: 08161 8640-5791
E-Mail: BaySOIS@LfL.bayern.de

Projektinformation
Projektleitung: Dr. Harald Volz, Institut Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau
Projektbearbeitung: Simon Algeier, Stefan Kilian, beide Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau
Kooperation: Dr. Thomas Machl, Digitale Kulturlandschaft, Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau; Informationstechnologie: Anwendungen LfL; Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF)
Laufzeit: 17.10.2022 bis 31.12.2024
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)