Im Öko-Marktfruchtbau stehen die Zeichen auf "grün"

Noch grünes Getreidefeld mit blühenden Mohn

Foto: Claudia Schatz

Der Ökolandbau profitierte in den Jahren von 2020 und 2021 von den Auswirkungen der Corona-Krise mit einer deutlich gestiegenen Nachfrage der Verbraucher nach Ökoprodukten. Ab 2022 war er dann die Energie- und Ukrainekrise mit ihren betriebswirtschaftlichen Auswirkungen und einem veränderten, teils rückläufigen Kaufverhalten der Verbraucher ausgesetzt. Die Märkte normalisieren sich nun wieder. Aus derzeitiger Sicht sind die Rahmenbedingungen für eine Umstellung auf ökologischen Landbau im Marktfruchtbaubetrieb günstig.

Umstellung auf ökologischen Landbau – warum nicht jetzt?

  • Die Nachfrage nach Bioprodukten hat seit Mai 2023 wieder zugenommen.
  • Die Preise für Öko-Getreide sind mehr oder weniger stabil, der Abstand zum konventionellen Preis ist wieder größer.
  • Vertragsanbauer werden von den Vermarktungsgesellschaften gesucht.
  • Für Umstellungsware bestehen gute Absatzchancen.
  • Die Fördersätze für Flächenprämie für Ökolandbau im KULAP (Bayerischen Kulturlandschaftsprogramm) wurden 2023 erhöht (siehe Tabelle nachfolgend).
  • Öko-Ackerbaubetriebe können die Öko-Prämie mit dem KULAP-Programm K33 "Vielfältige Fruchtfolge zum Humuserhalt" (325 Euro/ha) kombinieren.
Ökolandbauförderung in Bayern im KULAP 2024-2028
Umstellung (erste 2 Jahre) pro haBeibehaltung Ökolandbau pro ha
Acker423  Euro314 Euro
Grünland423 Euro284 Euro
Gemüse / gärtnerisch genutzte Flächen630 Euro485 Euro
Landwirtschaftliche Dauerkulturen1.300 Euro1.000 Euro
Transaktionskostenzuschuss40 Euro/ha, jedoch höchstens 600 Euro/Unternehmen40 Euro/ha, jedoch höchstens 600 Euro/Unternehmen
Quelle: StMELF, Förderwegweiser

Kontrollvertrag bald abschließen für Umstellungsware in 2025

Wer sich als Marktfruchtbaubetrieb mit dem Gedanken der Umstellung trägt, sollte dies bald entscheiden. Denn alle nach den ersten zwölf Monaten ab Umstellungsbeginn geernteten pflanzlichen Produkte können bereits als sogenannte Umstellungsware vermarktet werden. Ernteprodukte von einjährigen Kulturen, die 24 Monate nach Umstellungsbeginn ausgesät wurden, können dann als Öko-Ware ("A-Ware") verkauft werden.
Wenn der Kontrollvertrag noch vor der diesjährigen Ernte des Wintergetreides abgeschlossen ist, kann der Umstellungszeitraum für den Betrieb beginnen. Die Aussaat nach der diesjährigen Ernte fällt dann schon in den Umstellungszeitraum und die Ernte 2025 kann bereits als Umstellungsware vermarktet werden!.

Zeitablauf einer Umstellung für Ackerflächen (Beispiel) mit einer Zeitleiste grafisch dargestellt.

Für welchen Betrieb lohnt sich die Umstellung?

Um diese Frage beantworten zu können, sollte die Gewinnsituation nach einer Umstellung und auch während dieser Übergangszeit im eigenen Betrieb betrachtet werden.
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Bei ökologischer Wirtschaftsweise steht durch den Kleegrasanbau weniger Fläche für den Anbau marktfähiger Produkte zur Verfügung. Zudem werden die Fruchtfolgen im Umstellungsbetrieb in der Regel vielfältiger. Die Erzeugerpreise für Öko sind höher, ein Teil der Kosten ebenso. Eventuell sind auch Investitionen nötig.
Wie wirtschaftlich ist die Umstellung im jeweiligen Einzelbetrieb? Diese Frage kann mit dem LfL-Umstellungsplaner kon-2-öko beantwortet werden. Auf Grundlage von Standardwerten oder genauer mit betriebseigenen Daten kann mit dem LfL-Umstellungsplaner der Gewinnunterschied zwischen konventionell und ökologisch schnell abgeschätzt oder auch genauer berechnet werden. Der Rechner berücksichtigt dabei auch die Auswirkungen auf den Arbeitszeitbedarf und die Nährstoffversorgung des Bodens.
Die eingegebenen Daten werden nicht für andere Zwecke gespeichert und das Tool ist frei verfügbar.

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Generell gilt: Die Chancen als Unternehmer erfolgreich zu sein, steigen mit einer Umstellung auf Ökolandbau, wenn das Interesse und die Aufgeschlossenheit für diese Wirtschaftsweise vorhanden sind.

Ansprechpartnerin
Gerlinde Toews-Mayr
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für Agrarökonomie
Menzinger Straße 54, 80638 München
Tel.: 08161 8640-1471
E-Mail: Agraroekonomie@LfL.bayern.de