Allgemeines zu den Agrarmärkten 2014

10-Euro-Schein
In diesem Kapitel werden agrarpolitische Themen im Umfeld der Agrarmärkte aufgegriffen, die nicht direkt den Einzelmärkten zuzuordnen sind, auf diese jedoch in unterschiedlicher Art einwirken (Bedeutung globaler Agrarmärkte, WTO, Wechselkurse, EU-Haushalt, EU-Osterweiterung, EU-Agrarreformen, EU-Qualitätspolitik). Ebenso werden Themen behandelt, die die in den Einzelmärkten aufgezeigten Entwicklungen zu einem Gesamtbild zusammenfügen sollen: Verbrauchsentwicklung, Versorgungslage, Wertschöpfung, Erzeugerpreise, Verkaufserlöse, die Strukturen der Land- und Ernährungswirtschaft, die sowie Bedeutung der Agrarmärkte auf deutscher und regionaler Ebene und nicht zuletzt die Qualitätssicherung.

Nahrungsmittel-Preis-Index

Der FAO-Index für Nahrungsmittelpreise ist im letzten Jahrzehnt bei zunehmenden Schwankungen stark angestiegen. Im Jahr 2011 erreichte der FAO-Index den bisherigen Höchstwert von nominal 240 % und real 180 % (Basis: 2002 - 2004). Im Jahr 2013 haben sich die Nahrungsmittelpreise gegenüber den Vorjahren etwas entspannt und lagen Anfang 2014 nominal bei etwa 210 % und real bei rund 155 %. Obwohl 2013 massive Ertragsausfälle in den großen Produktionsregionen ausblieben, verharren die Nahrungsmittelpreise stabil auf einem relativ hohen Niveau. Mit 209,9 Punkten wurde für das Gesamtjahr 2013 der dritthöchste Wert seit Einführung des Index errechnet. Seit Anfang 2014 zeigt der FAO-Index für Nahrungsmittelpreis erneut nach oben und kletterte im März 2014 auf 212,8 %. Maßgeblich bestimmt wird dies durch den Anstieg der Getreidepreise, begründet durch aktuell unsichere Witterungsbedin-gungen in den USA und Brasilien sowie die Ukraine-Krise. Aufgrund der weltweiten Nachfrage- und Ange-botsentwicklungen wird mittlerweile generell von ei-nem strukturell knappen Gleichgewicht zwischen An-gebot und Nachfrage ausgegangen, so dass kurzfristige Einflussfaktoren die Preisschwankungen enorm verstärken können. Die Höhe der Nahrungsmittelpreise wird vor allem in den Entwicklungsländern als anhaltendes Problem bewertet.