Agrarmärkte 2015
Hopfen 2015

Themenbild Hopfen

Hopfen ist ein weitgehend globalisiertes Erzeugnis, das in Form von Rohhopfen oder Verarbeitungsprodukten wie Hopfenpellets und Hopfenextrakten weltweit gehandelt wird. Über 60 % der weltweiten Anbauflächen, auf denen mehr als die Hälfte des verfügbaren Hopfens erzeugt wird, liegen in Europa. Deutschland ist - mit Ausnahme von 2013 - in Bezug auf die Erntemenge bei Rohhopfen Weltmarktführer. Rund 84 % der deutschen Anbauflächen liegen in Bayern. Dort befindet sich die Hallertau, welche als größtes zusammenhängendes Hopfenanbaugebiet der Welt gilt. 2014 waren die deutschen Anbaugebieten durch hohe Erntemengen und sehr gute Qualitäten gekennzeichnet .
Hopfenerzeugnisse werden hauptsächlich für die Bierproduktion verwendet. 2014 war der weltweite Bierausstoß erneut gestiegen und ließ sich auf die erhöhte Bierproduktion in Afrika, Asien und Amerika zurückführen. In Europa hingegen zeigten sich Bierausstoß und Pro-Kopf-Verbrauch weiter rückläufig. Bayern hat 2014 mit einer Produktion von 22,8 Mio. Hektolitern in Deutschland erstmals den größten Bierausstoß aller Bundesländer erzielt. Im Zusammenhang mit dem Freihandelsabkommen zwischen EU und USA (TTIP) sind sowohl der Schutz vor Nachahmung geographischer Herkunftsangaben- wie beispielsweise "Bayerisches Bier g.g.A." - als auch der Abbau von Wirtschaftshemmnissen für deutsche Betriebe seitens der USA zentrale Forderungen der deutschen Brauwirtschaft.

Versorgung mit Bier in der EU 2013

Laut FAO verzeichnete Irland (2013) mit 140 l den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch der EU-Staaten bei Bier. Auf den weiteren Rängen folgen Tschechien (135 l), Litauen (108 l) und Österreich (106 l) sowie Estland (99 l). Deutschland folgt auf Rang sechs mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 98 Litern Bier. In all diesen Ländern existiert eine historisch weit zurückreichende, kulturell stark verwurzelte Tradition von Bier als Getränk. Durchschnittlich werden in der EU-27 rund 70 l pro Kopf verbraucht. Der geringste Pro-Kopf-Verbrauch wurde für Frankreich und Italien mit je 28 l berechnet. Allgemein ist der Pro-Kopf-Verbrauch an Bier in den westeuropäischen Ländern stagnierend bis rückläufig. Gleichzeitig ist in den meisten osteuropäischen Staaten ein stetig steigender Bierkonsum zu verzeichnen.
Die Selbstversorgung mit Bier ist in den Niederlanden, Belgien und Dänemark am höchsten. Begründet ist dies durch den hohen Bierausstoß der dort ansässigen großen Brauerei-Konzerne. Selbstversorgungsgrade über 100 % werden in Ländern erreicht, wo Biergenuss Tradition hat. Beispielsweise wies Irland 2013 einen Selbstversorgungsgrad von 124 % und Deutschland von 107 % auf. In den europäischen Weinbau-Nationen wie Italien oder Frankreich liegt der Selbstversorgungsgrad bei Bier weit unter 100 %.