Forschungs- und Innovationsprojekt
Umsetzung nachhaltiger Bekämpfungsstrategien gegen den Ackerbohnenkäfer (Bruchus rufimanus Boh.) zur Sicherung der Saatgutqualität

Umsetzung nachhaltiger Bekämpfungsstrategien gegen den Ackerbohnenkäfer (Bruchus rufimanus Boh.) zur Sicherung der Saatgutqualität für die heimischen Produktion von Ackerbohnen (Vicia faba L.)

Das vermehrte Auftreten des Ackerbohnenkäfers in Bayern sowie in allen gemäßigten Zonen weltweit erschwert zunehmend die Produktion von Ackerbohnensaatgut und sorgt somit für Knappheit und Preisteuerungen am Saatgutmarkt. Dies tritt vor allem nach Jahren mit überdurchschnittlichen Temperaturen und geringe bis mittleren Niederschlägen in den Sommermonaten auf. Zusätzlich mindert der Befall von Ackerbohnen mit lebenden oder toten Samenkäfern bzw. deren Rückstände die Verbraucherakzeptanz für Ackerbohnen in der Humanernährung stark. Da derzeit im konventionellen Ackerbau nur Pyrethroid-Insektizide mit unzureichendem Erfolg gegen den Schädling eingesetzt werden dürfen und im Ökolandbau keine effektiven Bekämpfungsmaßnahmen zur Verfügung stehen, arbeitet die Arbeitsgruppe Saatgutforschung und Proteinelektrophorese (IPZ 6d) intensiv an der Ausarbeitung duftstoff-basierter Repellents (Vergrämungsmitteln), die frei von synthetischer Chemie sind und somit rückstandslos in beiden Anbausystemen eingesetzt werden können sollen.

Projektziele

Der Bekämpfungserfolg in Form der merklichen Reduktion des Käferbefalls durch die biologische Verwirrung der Schädlinge durch die Ausbringung natürlicher flüchtiger Substanzen ("Duftstoffe") wurde 2022 und 2023 in einer zweijährigen Feldversuchsreihe im Vorgängerprojekt "Bohnkaef" bereits nachgewiesen. Nun sollen die anschließenden drei Versuchsperioden genutzt werden, um die bestehenden Wissenslücken über optimale Applikationszeitpunkte und vor allem quantitative Applikationsmengen sowie Applikationsmethoden zu schließen.

Bohnkaef – Verbesserung der Saatgutqualität bei Ackerbohnen (Vicia faba) zur Sicherstellung der heimischen Saatgutversorgung

Methoden

Um festzustellen, wie lange die flüchtigen, organischen Verbindungen (engl. VOCs) im Feld bestehen bleiben (nachgewiesen werden können), wird mit so genannten head-space- Analysen deren vorkommen in regelmäßigen Abständen unter Feldbedingungen gemessen. Die VOCs werden an Aktivkohlefiltern fixiert und anschließend vom Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz des JKIs in den so genannten dynamischen head-space-Analysen qualitativ und quantitativ ausgewertet. Hierbei werden verschiedene aktive und passive Verteilmethoden für die Duftstoffmischungen in den Feldversuchen über drei Jahre gegenübergestellt und getestet.

Ergebnisse

Erste konkrete Zwischenergebnisse werden nach einem Jahr Projektlaufzeit im Sommer 2025 erwartet.
Ministerium_Logo_hoch_Rand_cut

Projektinformation
Projektleitung: Dr. Berta Killermann, Arbeitsgruppe Saatgutforschung und Proteinelektrophorese (IPZ 6d)
Projektbearbeitung: Nina Prinz, Arbeitsgruppe Saatgutforschung und Proteinelektrophorese (IPZ 6d)
Projektlaufzeit: 01.01.2024 – 31.03.2027
Projektpartner: Julius-Kühn-Institut (JKI), Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF)
Förderkennzeichen: E/23/04