Futterplanung

Grassilo während der Befüllung

Futterplanung bedeutet sich zu überlegen: Wie viel Futter welcher Art brauche ich für meine Tiere und welche Vorräte muss ich deshalb einplanen? Wie geht man praktischerweise vor?

Zuerst muss ein Zeitpunkt für die Futterbilanzierung festgelegt werden. Dazu bietet sich ein Stichtag nach Abschluss der Futterernte an. Es kann aber auch für eine Zwischenbilanz ein früherer Termin angesetzt werden, um frühzeitig reagieren zu können.

1. Tierzahlen feststellen

Zuerst werden die Tierzahlen im Betrieb erfasst, z.B. Laktierende, Trockensteher, Jungvieh verschiedener Altersgruppen. Dabei ist der mittlere Tierbestand zu nehmen, der im Betrachtungs-Zeitraum erwartet wird.

2. Rationsplanung

Anschließend wird notiert, welche Mengen die jeweiligen Tiergruppen (je nach Wachstums- bzw. Leistungsabschnitt) von welchem Futter erhalten. Der Bedarf ergibt sich aus Tierzahl, Ration und Anzahl der Futtertage. Markierungen an der Silowand helfen, eine Orientierung über den Vorschub in einem definierten Zeitraum zu erhalten und abzuschätzen, wie lange ein Silo noch reicht.
In der Basisration ist es wichtig, hohe Energiegehalte mit hohen Eiweißgehalten zu kombinieren. Wichtig ist daher von den gefütterten Futterkomponenten Futteranalysen durchzuführen, um die Rationsplanung mit den tatsächlich enthaltenen Inhaltsstoffen passend auszurichten. Grassilagen werden deshalb abhängig vom Gehalt an Rohprotein und Energie eingesetzt. Die guten Qualitäten (mindestens 6,3 MJ NEL/kg TM) gehen an die Milchkühe, die schlechteren Qualitäten an die Trockensteher und das Jungvieh über 10 Monate.

3. Futtervorräte abschätzen

Die Mengen von eigenen und zugekauften Futtermitteln in den Silos und im Futterlager werden erfasst.
Abschätzung der Mengen im Fahrsilo:

1. Schritt: Einteilung in Bereiche und Volumenberechnung

  • Hauptkörper:
    • Volumen (V): Länge (l)*Breite (b)*Höhe (h). Als Breite beim Traunsteiner Silo wird die mittlere Breite verwendet.
  • oberer Bereich (aufgesetzter Hauptkörper)
    • Berechnung über die Form des Trapezes
    • V=l*b*h unter Berücksichtigung der mittleren Breite des aufgesetzten Trapezes

2. Schritt: Umrechnung des Volumens in Frischmasse Silage

  • Menge Silage (t FM) = Volumen * Dichte (t TM/m3) / TM-Gehalt Silage (%)
  • Abschätzung der Dichte der Silage durch Faustzahlen
  • TM-Bestimmung mittels Wringprobe oder über Futteranalyse

Ausführliche Anleitungen zur Abschätzung des Volumens und der Dichte der Silage und der TM-Bestimmung mittels Wringprobe:

4. Bilanz

Futtervorräte und Futterverbrauch werden gegenübergestellt. Aus der Differenz ergeben sich die Fehlmengen bzw. Überschüsse an Futter. Dadurch wird ersichtlich, ob und welche noch Futtermitteln zugekauft werden müssen. Es sollte eine Mindestreserve an Futter von ca. 25 % mit eingeplant werden.
Die Futterbilanz bildet ebenso die Grundlage für die Anbauplanung im kommenden Jahr.
Im folgenden Arbeitsblatt ist ein Beispiel zur Kalkulation der Futtervorräte und der Futterplanung dargestellt.

Futterplanung und Berechnung Futtervorräte xls 379 KB