Pressemitteilung - 06. Oktober 2016
Wildlebensräume bieten über tausend Tierarten ein zu Hause

Am 5. Oktober 2016 veranstaltete die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ihren diesjährigen Kulturlandschaftstag in Freising. Ziel war es, das Bewusstsein für Wildtiere in der Kulturlandschaft zu schärfen. Die gut besuchte Tagung zeigte Maßnahmen, die die Artenvielfalt und Häufigkeit von Wildtieren steigern können.

Gelb-braun gefiederter Vogel sitzt auf einem ZweigZoombild vorhanden

Die Goldammer ist eine typische Art der Kulturlandschaft. (Foto: S. Pfützke)

Besonders Tierarten wie Feldhase und Rebhuhn, aber auch Bienen und Schmetterlinge standen im Fokus der Veranstaltung. Fachreferenten der LfL erläuterten den rund 90 Teilnehmern, welche Maßnahmen in der landwirtschaftlichen Praxis die Artenvielfalt von Wildtieren erhöhen. So siedeln sich in Hecken und Feldgehölzen Goldammer und andere Singvögel vermehrt an. Artenreiches Grünland steht für blütenbesuchende Insekten als zusätzliche Nahrungsquelle zur Verfügung und die Pflege und Instanthaltung von Streuobstflächen ist Lebensraum für Fledermäuse, Grünspecht und Wendehals – alles Arten, die alte Obstbäume mit Höhen benötigen. Rehe, Feldhasen aber auch viele Insekten und Vogelarten – insgesamt über 1000 Tierarten – sind auf Blühflächen anzutreffen.
Die „Wildlebensraumberatung in Bayern“ zeigte die vielfältigen Chancen für die Artenvielfalt auf, welche im Rahmen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogramms und des europäischen Greening bestehen. Dieses in Deutschland einzigartige Projekt setzt auf eine fachpraktische Beratung von Landwirten, Jägern, Imkern und Naturschützern. Aufgrund der Erfolge verlängerte das Bayerische Landwirtschaftsministerium das Projekt um weitere fünf Jahre. Dr. Christof Janko, Projektkoordinator der Wildlebensraumberater an der LfL, begrüßte diese Entscheidung sehr. „Was wir vor allem benötigen ist Kontinuität in der Aufgabe. Wir brauchen Zeit, um gemeinsam mit den Beteiligten unsere Kulturlandschaft vielfältiger zu gestalten“, so Janko. In Wildlebensraum-Modellgebieten können Besucher diese Vielfalt live erleben, wodurch das Bewusstsein für Wildtiere, Landwirtschaft und Kulturlandschaft angehoben wird.
Eine Geländeexkursion zu gelungenen Maßnahmen wie eine gut gepflegte Hecke, ein junger Streuobstbestand, eine artenreiche Wiese und einer Blühflächenversuchsanlage rundete die gelungene Tagung ab. LfL-Fachreferenten und die bayerischen Wildlebensraumberater erklärten Anlage, Pflege, Wert der Maßnahmen sowie Fördermöglichkeiten.

Gruppen von Menschen im Freien, Referent hält Blume in der Hand

Dr. Gisbert Kuhn von der LfL stellt typische Pflanzenarten des artenreichen Grünlands vor

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Vortragssituation, Mann aus dem Publikum stellt eine Frage

Lebhafte Diskussion

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Hase in einem Feld

Ist der Hase noch zu retten? Ein Thema auf dem 14. Kulturlandschaftstag der LfL (Foto: M. Schäf)

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Gelb-braun gefiederter Vogel sitzt auf einem Zweig

Die Goldammer ist eine typische Art der Kulturlandschaft (Foto: S. Pfützke)

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Gruppenfoto, Referenten der Tagung stehen auf einer Treppe

Die Referenten des 14. Kulturlandschaftstages

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Vortragssituation, Mann steht am Rednerpult und spricht

Ludwig Wanner vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium

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