Pressemitteilung - 26. Juni 2018
Landwirtschaft 4.0 – Feldtage der LfL zeigen innovative Verfahren zur mechanischen Beikrautregulierung

Automatisierte mechanische Unkrautregulierung liegt in der jüngeren Vergangenheit nicht nur beim Anbau von Gemüse, sondern auch von landwirtschaftlichen Hackfrüchten zunehmend im Trend. Viele konventionelle Ackerbaubetriebe betrachten Reihenkulturen wieder vermehrt als „Hackfrüchte“ und wenden verstärkt mechanische Unkrautregulierungsmaßnahmen an. Wie dies in der Praxis genau funktionieren kann, zeigten die von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) (Projektgruppe Digitalisierung) organisierten Vortragsveranstaltungen und Maschinenvorführungen zum Thema „Automatisierte mechanische Unkrautregulierung“ in Forst/Waldsachen in Unterfranken (19.06.2018) und in Ruhstorf a. d. Rott in Niederbayern (21.06.2018), zu denen 150 bis 200 interessierte Landwirte kamen.

Das Wachstum des Markts für Technik zur automatisierten mechanischen Unkrautregulierung wurde vorwiegend vom Gemüseanbau vorangetrieben. Mittlerweile werden diese Technologien kommerziell für den Einsatz in landwirtschaftlichen Kulturen angeboten. Technologien zur automatisierten mechanischen Unkrautregulierung können in konventionelle Hackgeräte mit automatischer Reihenführung (zwischen den Reihen), in automatische Hackgeräte (zwischen und innerhalb der Reihen) und in Feldroboter (autonome Hacktechnik) gegliedert werden. Jede der Technologien wurde bei den Maschinenvorführungen demonstriert. Für konventionelle Hackgeräte mit automatischer Reihenführung gibt es mittlerweile eine größere Anzahl von Anbietern. Das Angebot an automatischen Hackgeräten und Feldrobotern ist dagegen begrenzt.

Hervorgerufen werden diese Entwicklungen unter anderem durch den seit Jahren wachsenden Markt für Bioprodukte in Deutschland. Die Einführung des Mindestlohns führte zusätzlich zu einer Erhöhung der Kosten für die manuelle Beikrautregulierung. Verstärkt wurde die Entwicklung außerdem durch häufiger auftretende Resistenzbildungen. Weiterhin steigt der gesellschaftliche Druck, da Konsumenten eine Verringerung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes fordern. Um den angeführten Herausforderungen zu begegnen und zukünftig wieder eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz der landwirtschaftlichen Produktion zu erzielen, sind Innovationen notwendig, die den Herbizideinsatz nachhaltig reduzieren.

Die Demonstrationen an den landwirtschaftlichen Kulturen zeigten, dass die technologischen Entwicklungen zur automatisierten mechanischen Unkrautregulierung bereits weit fortgeschritten und größtenteils zum Einsatz in der landwirtschaftlichen praxistauglich sind. So wird für deutsche Landwirte das Spektrum an Unkrautregulierungsmaßnahmen breiter. Besonderes Zukunftspotenzial zeigten die vorgeführten autonomen Hackroboter, auch wenn hier noch größerer Entwicklungs- und Erprobungsbedarf besteht.