Boden
Bodenerosion, Bodenverdichtung, Bodenwasserhaushalt

Wer die Erosionsgefährdung seiner Ackerflächen kennt, kann gezielt gegensteuern. Um Bodenverdichtungen zu vermeiden, müssen Landmaschinen bodenschonend ausgestattet und eingesetzt werden. Ist die Bodenstruktur in Ordnung, überstehen die Kulturpflanzen Trockenperioden besser.

Kontakt
Arbeitsbereich Bodenphysik, Erosionsschutz
Koordination: Florian Ebertseder
Tel.: 08161 8640-5071
E-Mail: boden@LfL.bayern.de

Porträtfoto von Florian Ebertseder

Florian Ebertseder

Gruppenbild Arbeitsgruppe Boden LfL

Das Team IAB 1a Bodenphysik, Erosionsschutz und Bodenmonitoring

Mais in einer MulchsaatZoombild vorhanden

Maßnahme gegen Erosion: Mais in Mulchsaat

Bodenabträge kappen den durchwurzelbaren Bodenraum, tragen Nährstoffe und Humus davon, belasten Bäche und Seen, verschmutzen Straßen und Siedlungen. In Bayern gibt es Gebiete mit geringer und sehr hoher Erosionsgefährdung – abhängig von Standort­bedingungen und Bodennutzung.

Folgende Maßnahmen helfen, das Erosionsrisiko zu senken:

  • Mulchsaatverfahren und Zwischenfruchtanbau
  • Anbau von Kulturen mit geringer Erosionsanfälligkeit
  • Teilen von zu großen Schlägen
  • Begrünung von Hangrinnen
  • Erhalt von Grünland
  • Vermeiden von Bodenverdichtungen
  • bedarfsgerechte Kalkung und Humuserhalt
Möglichst breite Gewässerrandstreifen verhindern, dass einmal abgeschwemmter Boden in größerem Umfang in Fließgewässer gelangt.

Im Fokus

Der Regensimulator – ein Handwerkszeug für den Bodenschutz

Welchen Herausforderungen muss sich die Landwirtschaft aber auch die Gesellschaft an sich stellen, um die Folgen des Klimawandels hinsichtlich Bodens erfolgreich bewältigen zu können? Der Regensimulator demonstriert anschaulich, in welchem guten Zustand Böden sein müssen, um diesen Herausforderungen durch Starkniederschläge und Trockenheit begegnen zu können.

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Volltextalternative
Das Video veranschaulicht, welchen Herausforderungen sich die Landwirtschaft, aber auch die Gesellschaft an sich stellen muss, um die Folgen des Klimawandels hinsichtlich Bodens erfolgreich bewältigen zu können. Der Leiter der Arbeitsgruppe Bodenphysik und Erosionsschutz an der LfL Florian Ebertseder sowie der Gewässerschutzberater Stephan Obermaier (AELF Straubing) stellen dazu den Regensimulator als Handwerkszeug für die Erosionsschutzberatung vor Ort dar. Dabei wird anschaulich an vier Varianten von Bodenzuständen mit und ohne Bedeckungsgrad demonstriert, welche Qualität Böden aufweisen müssen, um den Herausforderung durch Starkniederschläge und auch Trockenheit begegnen zu können.

Forschungs- und Innovationsprojekt
Das Erosion and Runoff Laboratory (EARL) in der Zukunftswerkstatt Ruhstorf: Erosions- und Abflussmessfeld zur Bewertung umweltverträglicher Landbewirtschaftung

Earl Logo Mit Rand

Logo des "Erosion and Runoff Laboratory", zu Deutsch: "Erosions- und Ober­flächen­abfluss-Labor"

Am Standort Ruhstorf wird bis 2024 das Messfeld EARL (Erosion and Runoff Laboratory) eingerichtet. Damit werden langfristig der Oberflächenabfluss, dessen Inhaltsstoffe sowie Haushaltsgrößen auf Ackerstreifen mit unterschiedlicher Fruchtfolge und Bearbeitungsmethodik erfasst.  Mehr

Forschungs- und Innovationsprojekt
Erosionsschutz Mais (konventioneller Landbau)

Maschine an Traktor auf einem Feld

Beim Anbau von Mais spielt der Erosionsschutz eine immer wichtigere Rolle. Ziele des Teilprojektes (konventioneller Landbau) sind der Vergleich unterschiedlicher Herbizidstrategien, Auswirkungen differenzierter Gülleausbringsysteme und der Vergleich von Zwischenfruchtmischungen hinsichtlich Mulchabdeckung und Unkrautunterdrückung.  Mehr

Erosionsschutz-App: Erosionsschutz-Planung mit Hilfe der "ABAG interaktiv"

Erosionsrinne auf einem Maisacker
Mit der "ABAG interaktiv" wurde ein bewährtes Konzept zur Berechnung der Erosionsgefährdung von Ackerflächen in ein neues benutzerfreundliches Format gebracht. Mit Hilfe der Webanwendung, die sowohl vom PC als auch von allen mobilen, internetfähigen Geräten aus bedient werden kann, lässt sich nicht nur der Bodenabtrag von Ackerflächen berechnen. Die App richtet sich vor allem an Praktiker, die bei der Planung geeigneter Maßnahmen zur Minimierung des Erosionsrisikos unterstützt werden.

Details zur Erosionsschutz-App: Erosionsschutz-Planung mit Hilfe der "ABAG interaktiv"

Anleitung zur Bodenuntersuchung mit dem Spaten
Bodenstruktur erkennen und beurteilen

Eine Hand hält verschiedene Brocken Erde.

Anhand der schnellen und einfachen "Spatendiagnose" kann die Bodenstruktur beurteilt und letztendlich verbessert werden.
Gegenstand dieser Gefügeuntersuchung ist der Wurzelraum. Deshalb muss man den Boden aufgraben. Das wichtigste Hilfsmittel dazu ist ein Spaten. Beobachtet werden: der Eindringwiderstand, der Zerfall eines Bodenblocks beim Abwerfen oder bei leichtem Druck mit der Hand, direkte und indirekte Gefügemerkmale und Gefügeveränderungen nach der Tiefe am Bodenprofil.  Mehr

Leistungen des ökologischen Landbaus für die Gesellschaft

Mann hebt einen Spaten waagrecht, auf dem Spaten liegt Erde

In diesem dreijährigen BÖLN-Projekt forschen das Thünen-Institut mit der LfL und weiteren Projektpartnern, wie der ökologische Landbau wirkungsvoll gestärkt und öffentliche Leistungen der Landwirtschaft angemessen honoriert werden können.  Mehr

Erosionsatlas Bayern – Karten zur Erosionsgefährdung von Ackerflächen in Bayern

Erosionskarte Bayern: Abtrag je Gemarkungen von gelb unter 3,0 bis tiefbraun über 10,0 t/ha*a

Der Erosionsatlas von Bayern bietet einen Überblick über das Erosionsrisiko der Ackerstandorte in Bayern. Er wurde auf Grundlage der ABAG (Allgemeine Bodenabtragsgleichung) berechnet, die Faktoren wie Niederschlag, Bodenart, Topografie und Bewirtschaftungs­maßnahmen berücksichtigt. Der Erosionsatlas wurde 2023 neu berechnet und enthält die aktuellen Niederschlags­erosivitäten bezogen auf den langjährigen Zeitraum um das Zentraljahr 2025 und Anbau­statistiken aus dem Jahr 2022. Das Berechnungs­verfahren wurde umfangreich anhand beobachteter Bodenabträge validiert (Fischer et al. 2018).  Mehr

Hochwasserschutz im landwirtschaftlichen Betrieb: Hilfestellung für Landwirte und Berater

Feuerwehrleute und andere Personen evakuieren ein Gebäude.

Rettungseinsatz, Iller-Hochwasser 2005
Foto: H. Ernst

Die LfL hat hier für Landwirte und Berater Informationen als Hilfestellung zur Vermeidung, zum Schutz und zur Vorsorge vor Hochwassergefahren zusammengestellt. Sie gibt auch Hinweise, woran nach einem Hochwasserereignis zu denken ist.  Mehr

Handlungsempfehlungen Erosionsschutz

Wer im Rahmen guter fachlicher Praxis wirtschaftet, muss Bodenabträge möglichst vermeiden. Das im Klimawandel erhöhte Starkregenrisiko erhöht die Anforderungen an wirksame Maßnahmen, der erreichte Stand der Technik erleichtert deren praktische Umsetzung. Erosionsschutz im Sinne guter fachlicher Praxis geht meist deutlich über das hinaus, was im Rahmen von Cross-Compliance verlangt wird. Die Landwirtschaft muss schon aus Eigeninteresse die Produktionsgrundlage "Boden" bewahren und ihre Bewirtschaftung Schritt für Schritt an veränderte Klimabedingungen anpassen. Darüber hinaus ist den Bedürfnissen des Gemeinwohls Rechnung zu tragen, hier konkret dem Gewässerschutz und dem Schutz von öffentlichen und privaten Gütern.

Erosionsschutz verbessern – Abfluss in der landwirtschaftlichen Flur bremsen: Handlungsempfehlungen der Arbeitsgruppe Erosionsschutz pdf 187 KB

Starkregen und Sturzfluten
Beobachtungen und Analysen im Mai und Juni 2016

Heftige Starkregen haben Bayern im Jahr 2016 getroffen. Aus Maisfeldern wurde viel Boden abgeschwemmt. Sturzfluten richteten in Ortschaften enorme Schäden an. Unsere Dokumentation zeigt auf, unter welchen Bedingungen Schäden entstanden und wie wirksame Vorsorgemaßnahmen aussehen können.

Forschungsprojekt: Regenerosivität Bayern

Das Risiko für Bodenerosion ist regional unterschiedlich hoch. Eine wichtige Einflussgröße ist die gebietsspezifische Regenintensität. Mit flächendeckenden Radarniederschlagsdaten der letzten 15 Jahre soll die Erosivität der Niederschläge räumlich hoch auflösend ermittelt werden.  Mehr

Informationsmaterial

Programm ABAG interaktiv
Mit ABAG interaktiv den Bodenabtrag komfortabel berechnen:

Internetbeiträge und PDF-Artikel

LfL-Informationen und LfL-Schriften

Arbeitshilfen zum Fach- und Förderrecht

Stücke Erde auf einer HandZoombild vorhanden

Gute und schlechte Bodenstruktur

Eine gute Bodenstruktur gehört mit zu den Voraussetzungen für langfristig erfolgreichen Pflanzenbau. Wie lassen sich Bodenverdichtungen vermeiden?
Wenn Feldarbeiten bei ausreichender Abtrocknung erledigt werden, Landmaschinen mit möglichst niedrigen Radlasten und Reifeninnendrücken zum Einsatz kommen, Arbeitsverfahren mit geringer Überrollhäufigkeit gewählt werden, die Tragfähigkeit der Böden durch Zwischenfruchtanbau und konservierende Bodenbearbeitung gestärkt wird. Die Spatendiagnose macht Verdichtungen im Boden sichtbar. Einmal erkannte Fehler können dann zukünftig vermieden werden.

Arbeiten und Projekte zur Bodenverdichtung

Bewässerungsanlage eines FeldesZoombild vorhanden

Feldversuch Tropfbewässerung

Reicht das vom Boden gespeicherte Wasser für eine optimale Entwicklung der Kulturpflanzen?
Wasser ist auch in Bayern zumindest zeitweise Minimumfaktor für Ertrag und Qualität der Feldfrüchte. Bestände auf Böden, die gut infiltrieren, speichern und dränen können, überstehen Trockenperioden besser.
Wo Bewässerung möglich und wirtschaftlich ist, sind effiziente Bewässerungsverfahren gefragt.
Der Bodenfeuchteviewer des Deutschen Wetterdienstes (DWD)
Der Bodenfeuchteviewer des DWD wird täglich aktualisiert und bietet einen deutschlandweiten sowie regionalen (Auflösung bis einem Kilometer) Überblick des Bodenwasserhaushalts. Neben verschiedenen Kartendarstellungen zum Niederschlag oder dem aktuellen Bodenwasservorrat bietet das Webportal des DWD auch die Möglichkeit, detaillierte Informationen zur Bodenfeuchte auszulesen. So kann deren flächenhafter Verlauf in verschiedenen Tiefen über das vergangene Jahr oder auch das Bodenfeuchteprofil bis 200 cm Tiefe des vergangenen Monats angezeigt werden. Das Wasserangebot im Boden kann bei verschiedenen Kulturen zur gleichen Zeit sehr unterschiedlich sein. Wasser ist auch in Bayern zumindest zeitweise Minimumfaktor für Ertrag und Qualität der Feldfrüchte. Bestände auf Böden, die gut infiltrieren, speichern und dränen können, überstehen Trockenperioden besser.
Wo Bewässerung möglich und wirtschaftlich ist, sind effiziente Bewässerungsverfahren gefragt.

Link zum Bodenfeuchteviewer des DWD Externer Link

Arbeiten und Projekte zum Bodenwasserhaushalt