Forschungs- und Innovationsprojekt
Status-Quo-Analyse der Märkte für Öko-Lebensmittel in Bayern

Biotüte mit Zwiebeln.

Foto: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Kurzbeschreibung und Methode

Die Status-Quo-Analyse der Märkte für Öko-Lebensmittel in Bayern umfasst neben der Erhebung von Anbauflächen und der Tierzahlen von Öko-Betrieben auch die Struktur der Verarbeitungsunternehmen in Bayern sowie die Entwicklung der Zeichennutzer des Bayerischen Qualitäts- und Herkunftszeichens "Öko-Qualität garantiert – Bayern". Daneben stellt sie den Öko-Landbau in Bayern in den Zusammenhang zum Marktgeschehen im Bereich des Öko-Landbaus in Deutschland, der EU und auf anderen Kontinenten. Es werden auf Bundesebene die wichtigsten Einzelmärkte im Hinblick auf Absatzmöglichkeiten und Preisgeschehen analysiert. Die Daten werden jährlich aktualisiert.

Hintergrund

Die Analyse erscheint im Kapitel "Ökologischen Erzeugnisse" als Teil des Jahresheftes "Agrarmärkte", einer Publikation der LfL und der Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum (LEL) in Baden-Württemberg. Die Publikation wird jährlich aktualisiert. Die Forschenden beleuchten darin die wichtigsten Agrarmärkte, welt-, EU-, deutschland- und bayernweit marktrelevante Entwicklungen, Hintergründe und Rahmenbedingungen sowie die aktuelle Marktsituation mit Ausblick.

Ergebnisse aus dem aktuellen Agrarmärkte Jahresheft 2021

  • Welt- und EU-weit nehmen von Jahr zu Jahr die ökologische Erzeugung und Herstellung sowie der Absatz von Bio-Lebensmitteln kontinuierlich zu. Auch in Deutschland konnte in den Jahren 2020 und 2021 der ökologische Anbau mit 5,8 % und 4,8 % Flächenwachstum wieder zulegen.
  • Ende 2021 bewirtschafteten knapp 14 % der deutschen Erzeugerbetriebe 11 % der landwirtschaftlichen Fläche nach den Kriterien des Ökologischen Landbaus.
  • Im Jahr 2020 kauften deutsche Haushalte für rund 15 Mrd. € ökologisch erzeugte Lebensmittel und gaben somit hierfür 22 % mehr aus als im Vorjahr. Diese hohe Wachstumsrate wird direkt auf die Corona-Pandemie zurückgeführt, da die Verbraucher aufgrund der verhängten Restriktionen vermehrt beim Einkauf für die häusliche Essenszubereitung zu Bio-Produkten griffen.
  • Auch im Jahr 2021 wurde das Konsumverhalten der Verbraucher stark von Corona beeinflusst, es konnte nochmals eine Umsatzsteigerung mit Bio-Lebensmitteln in Höhe von 6 % generiert werden.
  • Besonders große Profiteure waren der Lebensmitteleinzelhandel und der Online-Handel (inkl. Abokisten), deren Umsatz überproportional anstieg. Der Lebensmitteleinzelhandel konnte im Jahr 2021 62 % des Öko-Umsatzes im Einzelhandel erzielen, somit stellt er nach wie vor den bedeutendsten Absatzweg für Bio-Lebensmittel dar. Der Umsatzanteil im Facheinzelhandel (Naturkostfachgeschäfte) lag bei knapp 23 %, der der sonstigen Absatzwege bei 15 %.
  • Bei praktisch allen Bio-Lebensmittelproduktgruppen konnten in den letzten Jahren große Ab- und Umsatzsteigerungen erzielt werden, besonders hoch waren sie bei Geflügel, Fleisch, Mehl, frischem Obst und Gemüse sowie bei Milch und Molkereiprodukten.

Projektinformation
Projektleitung: Christian Novak, Institut für Ernährungswirtschaft und Märkte (IEM)
Projektbearbeitung: Florian Schloßberger, Kathrin Volz-Lichtenegger, IEM
Projektpartner: Lutz Ralf Hamm, Institut für Betriebswirtschaft und Agrarstruktur der LfL
Laufzeit: 2013–2022
Finanzierung: Eigenmittel LfL

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