Jahresbericht 2022 Institut für Agrarökonomie

Zwei Personen diskutieren über die Ergebnisse des FitnesschecksZoombild vorhanden

Auswertung Fitnesscheck
Foto: Winfried Satzger

Mit dem Jahresbericht gibt das Institut für Agrarökonomie (IBA) einen Überblick über die Arbeit im abgelaufenen Jahr. In ausgewählten Fachbeiträgen werden die Arbeitsfelder des Instituts getrennt nach den Arbeitsbereichen "Umweltökonomik und Agrarstruktur", "Diversifizierung", "Betriebswirtschaftliche Grundlagen", "Ökonomik der tierischen Produktion" und "Ökonomik des Pflanzenbaus und der regenerativen Energien" exemplarisch dargestellt.

Das Jahr in Zahlen
248 Vorträge – 47 Veröffentlichungen – 42 Gutachten und Stellungnahmen – 119 Sonstige Fachbeiträge

Beiträge aus den Arbeitsbereichen

Umweltökonomik und Agrarstruktur

IBA 1a: Umweltökonomik und Ressourcenschutz
GAP ab 2023: Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen

Blühende Bäume auf einer Streuobstwiese.

Foto: Sabine Weindl

Die neue GAP ab 2023 zielt unter anderem auf eine nachhaltigere Nutzung der natürlichen Ressourcen Boden, Wasser und Luft ab. Konkret umgesetzt wird das im Bereich der Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen durch das Kulturlandschafts- und das Vertragsnaturschutzprogramm. Dazu kommen die Förderung des ökologischen Landbaus sowie Maßnahmen zur moorbodenschonenden Bewirtschaftung.  Mehr

IBA 1b: Agrarstruktur und raumbezogene Analysen / IBA 5a: Ökonomik der grundsätzlichen Themen des Pflanzenbaus
Erste Ergebnisse zu Erzeugung und Verwendung agrarischer Biomasse

Logo: BioReSt – Vorbereitung Biomasse-Ressourcenstrategie Bayern: TUM (Holzwirtschaft und Circular Econcomy), LWF, LfL und TFZ

Bayerns Landwirte erzeugen jährlich rund 33 Mio. Tonnen pflanzliche Biomasse. Ein großer Teil davon wird innerhalb des Sektors benötigt. Im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen wird im landwirtschaftlichen Betrieb in Kreisläufen gedacht. Um das Nachhaltigkeitsziel in der Landwirtschaft zu erreichen, sind die Stoffkreisläufe weitestgehend zu schließen. So bleibt nur wenig Biomasse, die der Landwirtschaft für neue Wertschöpfungsketten entzogen werden kann.
Dies ist ein Ergebnis aus dem Projekt BioReSt, an dem die LfL zusammen mit der TUM, der LWF und dem TFZ beteiligt ist.   Mehr

IBA 1c: Klimawirkung und Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Systeme
Klima-Check für Milcherzeuger – THG-Bewertung in der Praxis

Kühe beim Fressen.

Foto: Wolfgang Seemann

Wo stehe ich? Was kann ich tun? Welchen Effekt hat die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen? Diese Fragen können mit der frei zugänglichen und kostenlosen Onlineanwendung zur THG-Bilanzierung, dem "LfL Klima-Check", beantwortet werden. Das Besondere: Die Ökonomie und die THG-Emissionen sind miteinander verknüpft. Im bestmöglichen Fall können so Maßnahmen identifiziert werden, die eine Senkung der THG-Emissionen bewirken und gleichzeitig die variablen Kosten senken.  Mehr

Diversifizierung

IBA 2a: Grundsatzfragen der Diversifizierung
Das landwirtschaftliche Gründerzentrum entsteht in Ruhstorf a.d.Rott

Computergrafik: vier Personen mit Laptops, zwei mit brennender Glühbirne über dem Kopf. Hintergrund: Kurvendiagramm, ineinandergreifende Zahnräder.

Grafik: Colourbox.de

Im Zentrum stehen neue Wege in der bayerischen Landwirtschaft und das Gründen innovativer Geschäftsmodelle auf bayerischen Höfen. Inspiration, Information, Vernetzung und Begleitung sind dabei die Schlagwörter, um Landwirtinnen und Landwirte beim Einstieg in innovative und neue Betriebszweige zu unterstützen.  Mehr

IBA 2b: Erlebnisorientierte Angebote und Soziale Landwirtschaft
Arbeitsplätze für beeinträchtigte Menschen in der Landwirtschaft – Wie kann das funktionieren?

Junge Frau und junger Mann mit Beeinträchtigung mit Ihrem Betreuer.

Foto: Merklinger

Landwirtschaft und Inklusion sind vereinbar, das haben gute Erfahrungen in der Sozialen Landwirtschaft gezeigt. Dort ist der Anteil an Betrieben, die Menschen mit Beeinträchtigung beschäftigen, erstaunlich hoch. Nach einer LfL-Befragung aus 2019 sind es etwa 25 %. Für Menschen mit Beeinträchtigung kann es ein Herzenswunsch sein, auf einem landwirtschaftlichen Betrieb mitzuarbeiten. Die Möglichkeiten für eine Beschäftigung sind vielfältig. Die Voraussetzungen müssen jedoch stimmen.  Mehr

IBA 2c: Tourismus im ländlichen Raum – Bauernhof- und Landurlaub
Reisemobilstellplätze auf dem Hof

Im Grünen geparktes Wohnmobil mit Klappstühlen davor

Foto: Colourbox.de, Andrey_Armyagov

Immer mehr Campingbegeisterte entdecken den Bauernhof als Urlaubsziel. Für landwirtschaftliche Betriebe bietet dies Zusatzeinkommen und einen positiven Beitrag für das Image der Landwirtschaft. Doch für die erfolgreiche Umsetzung dieses Vorhabens sind einige Dinge zu beachten.  Mehr

IBA 2d: Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte und Ressourcen
Aufbau einer kooperativen Direktvermarktung über Verkaufs­automaten am LfL-Standort Ruhstorf a.d.Rott – das "Kleeberger Kistl"

Außenansicht des Verkaufscontainers "Kleeberger Kistl".

Foto: Anna-Maria Saller

Die Direktvermarktung über Automaten liegt im Trend. Auch für diese Vermarktungsform ist ein kooperativer Ansatz denkbar. Im Rahmen des Projekts soll am LfL-Standort Ruhstorf eine kooperative Direktvermarktung mit Erzeugerinnen und Erzeugern aus der Region aufgebaut und wissenschaftlich begleitet werden. Das Projekt wird ergänzt durch eine bayernweite Bestandsaufnahme aller direktvermarktenden Betriebe mit Verkaufsautomaten, qualitative Befragungen von Betrieben mit und ohne aktive Automatenvermarktung sowie Experteninterviews mit den Pionieren des landwirtschaftlichen Vendings.  Mehr

Bestandsaufnahme der von Direktvermarktern betriebenen Verkaufsautomaten in Bayern

Entwicklung der Automatenanzahl im landwirtschaftlichen Vending in Bayern.

Flexible und kontaktlose Einkaufsmöglichkeiten erfreuen sich großer Beliebtheit. Das Vending, also der Verkauf von Waren über Automaten, ermöglicht eine zeitlich unabhängige und sichere Vermarktung ganz ohne Verkaufspersonal. Auch Direktvermarkter setzen Warenautomaten ein, um ihren Kunden den Einkauf regionaler Produkte und Spezialitäten rund um die Uhr zu ermöglichen. Um verlässliche und aktuelle Daten zur Bedeutung und Verbreitung des landwirtschaftlichen Vendings in Bayern zu erhalten, hat der Arbeitsbereich Diversifizierung der LfL alle von Direktvermarktern betriebenen Verkaufsautomaten im Freistaat ermittelt.  Mehr

Betriebswirtschaftliche Grundlagen

IBA 3a: Methoden der Betriebsplanung und Erfolgskontrolle von Unternehmen
Entlohnung der Arbeit in der bayerischen Landwirtschaft

Im Vordergrund zwei Arme, die sich die Hand geben. Im Hintergrund ein älterer Traktor mit Egge, der ein Feld bearbeitet.

Foto: pandamedia

Gesellschaftlich und politisch werden die Themen "gerechte Arbeitsentlohnung" und "Höhe des gesetzlichen Mindestlohns" spätestens seit der hohen Inflation stark diskutiert. Im Oktober 2022 wurde der gesetzliche Mindestlohn auf 12 Euro/Stunde brutto angehoben. Eine weitere Erhöhung wurde vom derzeitigen Bundesarbeitsminister gefordert. Wie und in welcher Höhe erfolgt eigentlich die Entlohnung der Arbeit in der Landwirtschaft?  Mehr

IBA 3b: Landwirtschaftliches Rechnungswesen, Testbetriebsbuchführung, Buchführungsauswertung
Die Liquiditätslage der bayerischen Haupterwerbsbetriebe

Foto Euro-Münzen und -scheine

Die Mehrheit der bayerischen Haupterwerbsbetriebe konnte in den Wirtschaftsjahren 2018/2019 bis 2020/2021 akzeptable Gewinne erwirtschaften. Doch bei rund einem Fünftel der untersuchten Betriebe waren die Wirtschaftsergebnisse weit unterdurchschnittlich. Bei knapp der Hälfte der untersuchten Betriebe ist die Liquiditätslage weiterhin angespannt.  Mehr

IBA 3c: Unternehmensführung und -gestaltung
Die Mehrgefahrenversicherung – Der Dreiklang Landwirtschaft – Versicherung – Staat

Vom Sturm umgedrückte Maispflanzen

Foto: Vereinigte Hagel

Extremwetterereignisse können landwirtschaftliche Betriebe in ihrer Existenz bedrohen. Neben Anpassungen im Pflanzenbau und höhere Liquiditätsreserven kann auch der Abschluss einer Mehrgefahrenversicherung sinnvoll sein. Der Freistaat Bayern unterstützt die Landwirte dabei finanziell.  Mehr

Ökonomik der tierischen Produktion

IBA 4a: Ökonomik der Milchproduktion
Die veränderte Lage in der Milchproduktion

Fleckviehmilchkühe beim Fressen am Futtertisch

Foto: Tobias Hase, StMELF

Die Erlöse und Kosten in der Milchviehhaltung sind im Jahr 2022 insgesamt deutlich gestiegen. Durch den im zweiten Halbjahr stärkeren Milchpreisanstieg konnte für das Gesamtjahr eine sehr gute Wirtschaftlichkeit erreicht werden.  Mehr

IBA 4b: Ökonomik der Rindfleischproduktion und der Kleinwiederkäuer
Das Wirtschaftsjahr 2021/22: Ein Spitzenjahr für die Bullenmast

Mastbullen der Rasse Fleckvieh

Foto: Tobias Hase, StMELF

Eine Preisspitze für Jungbullenfleisch im März 2022 führte zu herausragenden Direktkostenfreie Leistungen (DkfL) im Folgemonat. Seitdem ist die DkfL zurückgegangen, ist aber auch derzeit auf einem hohen Niveau.  Mehr

IBA 4c: Ökonomik der Schweineproduktion
Tierwohlbewertung Schweinemast

Logos der vier Haltungsformen in der Tierhaltung.

Quelle: www.haltungsform.de

Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls müssen sich für den Tierhalter auch rechnen. Inwieweit dies der Fall ist, lässt sich mit dem LfL-Tierwohl-IDB-Rechner für Schweinemastbetriebe abschätzen. Das Programm kalkuliert mit den Siegeln, die in bayerischen Schweinemastbetrieben am häufigsten verwendet werden. Basis der Berechnung ist die bewährte Internetanwendung "LfL-Deckungsbeiträge und Kalkulationsdaten".   Mehr

Ökonomik des Marktfruchtbaus und der regenerativen Energien

IBA 5a: Ökonomik der grundsätzlichen Themen des Pflanzenbaus / IBA 5b: Ökonomik der Produktionsverfahren des Marktfruchtbaus
Wirtschaftlichkeit ausgewählter Produktionsverfahren bayerischer Betriebe

Je ein Streifen Maisfeld, Wiese, Weizenfeld, Maisfeld. Im Hitergrund Wald und blauer Himmel.

Foto: Jörg Reisenweber

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft hat eine aktuelle Analyse der wirtschaftlichen Situation in ausgewählten Produktionsverfahren in der bayerischen Landwirtschaft veröffentlicht.  Mehr

IBA 5b: Ökonomik der Produktionsverfahren des Marktfruchtbaus
Comeback der Körnerleguminosen?

Auf einem großen Feld sind junge Sojabohnenpflanzen angebaut.

Foto: Jörg Reisenweber

Nach der Jahrhundertwende stellte das Erntejahr 2009 den Tiefpunkt des Körnerleguminosenanbaus in Deutschland dar. Lediglich auf 74.700 ha (0,63 % der Ackerfläche) wurden Eiweißpflanzen zum Drusch angebaut. Der Sojaanbau steckte noch in den Kinderschuhen. Seitdem ist – mit einigen Unterbrechungen – ein stetiger Zuwachs der Anbaufläche zu verzeichnen.   Mehr

IBA 5c: Ökonomik der regenerativen Energien
Aktuelle Fördersätze für Photovoltaik-Anlagen ab 1. Januar 2023

Dachphotovoltaikanlage Karlshof.

Ab 1. Januar 2023 gelten die Vergütungsregeln der EEG-Novelle 2023. Neu: Es gibt einen zusätzlichen Vergütungsbaustein für "volleinspeisende" Anlagen. Wie bisher: Die Vergütungshöhe ist weiterhin abhängig von der Größe der neu installierten Anlage.
Die dargestellten Vergütungssätze gelten in Ihrer Höhe unverändert bis einschließlich 31. Januar 2024. Sie verringern sich zum 1. Februar 2024 und danach halbjährlich um 1 Prozent gegenüber dem vorausgegangenen Wert.  Mehr