Rechner zur Optimierung des betrieblichen Nährstoffsaldos für Schweinmastbetriebe
Gemeinsam mit der BASF SE bietet die LfL einen kostenlosen Rechner zur Optimierung des betrieblichen Nährstoffsaldos an. Schweinemastbetriebe können mit diesem Rechner die wirtschaftlichste Variante zur Einhaltung der Vorgaben gemäß der aktuellen Düngeverordnung unter Berücksichtigung ihrer praktizierten Fütterungsstrategie abschätzen.
Erläuterung der Vorgehensweise
a. Beispielsbetrieb: Durch Anklicken des Buttons „Beispielbetrieb“ wird ein fiktiver Schweinemastbetrieb berechnet. Es besteht aber auch hier die Möglichkeit die Werte (zum Beispiel Kosten Gülle-Abgabe 5 € pro Kubikmeter statt 18 € pro Kubikmeter) durch eine manuelle Eingabe anzupassen.
b. Betriebsindividuelle Daten: Durch die Eingabe ihrer betriebsindividuellen Daten in den betreffenden Zellen werden diese bei der Berechnung berücksichtigt
Berechnung der bereinigten Pachtaufwands bzw. Nettoertrags
Optional zum vorgeschlagenen Wert für den bereinigten Pachtaufwand/Nettoertrag besteht die Möglichkeit diesen betriebsindividuell zu berechnen. Hierzu steht eine Excel-basierte Arbeitshilfe zur Verfügung.
Auswahl des praktizierten Fütterungsverfahrens
Nach Erfassung der Betriebsdaten können zwei von fünf unterschiedlichen Fütterungsverfahren ausgewählt werden, um die resultierenden Nährstoffsalden in Abhängigkeit der gewählten Fütterungsverfahren miteinander vergleichen zu können.
Ergebnisdarstellung
Das Ergebnis zeigt den Nährstoffsaldo der beiden gewählten Fütterungsverfahren. Grundlage der Berechnung ist der Nährstoffanfall aus der Tierhaltung in Abhängigkeit des Fütterungsverfahrens. Unter Berücksichtigung des Nährstoffanfalls wird auf Basis der Düngeverordnung vom 26.05.2017 die Fläche kalkuliert, welche zur sachgerechten Wirtschaftsdüngerausbringung benötigt wird. Durch Betätigen der Schieberegeler (Pacht, Gülle-Abgabe und Tierzahlreduktion) kann der betriebliche Nährstoffüberschuss so lange reduziert werden, bis die Farbgebung bei der Saldoberechnung auf Grün wechselt und die Vorgaben der Düngeverordnung eingehalten werden.
Der Effekt einer nährstoffangepassten Fütterung auf den Nährstoffsaldo wird anhand der unterschiedlichen Schieberregel-Einstellung deutlich. In dem hier dargestellten Beispiel verringert sich bei einem stark stickstoff- und phosphorrreduzierten Fütterungsverfahren die benötigte Flächen-Zupacht um 24 Hektar (28 Hektar gegenüber 4 Hektar) im Vergleich zu einer Standardfütterung
Zudem werden die Fütterungsverfahren bis hin zur Deckungsbeitragsrechnung kalkuliert, um dem Landwirt eine Abschätzung zu geben, welche Maßnahme (Zupacht Fläche, Gülle-Abgabe oder Tierzahlreduktion) er unter ökonomischen Gesichtspunkten zum Ausgleich des betrieblichen Nährstoffsaldos ergreifen sollte.
Letztendlich wird die aggregierte Umweltwirkung der Schweinefleischproduktion berechnet, aus welcher ersichtlich wird, dass hohe biologische Leistungen und nährstoffangepasste Fütterungsverfahren die Umweltwirkung der Schweinefleischproduktion deutlich verringern können.
Projektinformation
Projektbearbeiter: Dr. Stephan Schneider, Dr. Christoph Günther (BASF SE), Dr. Nina Challand (BASF SE)
Laufzeit: seit Juli 2017