Auswirkungen von unterschiedlich aufbereiteten heimischen Vollfett-Sojabohnen auf die Leistung von Mastbroilern

Methodik der Untersuchung

Für den Versuch wurden geviertelte Sojabohnen mit Hitze (Autoklav) und teilweise mit Druck (Expander) nach verschiedenen Behandlungsstufen aufbereitet. Im Anschluss wurde das Sojaextraktionsschrot in der Fütterung durch die verschiedenen Sojavarianten (5.0 - 20.1 siehe Tabelle) ersetzt. Es wurden sechs Wiederholungen pro Aufbereitungsvariante mit jeweils 15 Küken durchgeführt. Die Lebendmasse und der Futterverbrauch der Tiere wurde erfasst und statistisch ausgewertet.
Behandlungsstufen und analysierte Kenngrößen der Sojabohnenvarianten
Aufbereitung / VarianteAutoklav 100°C (min)Expander 126°CUA (g N/min)KOH (%)PDI (%)TIA (mg/g TM)
0.0 nein6,2396,215,123,2
5.05nein0,1983,924,94,0
5.15ja0,0178,49,22,4
10.010nein0,0484,624,42,6
10.110jan.n.71,37,11,7
15.015nein0,0283,616,22,1
15.115jan.n.77,07,41,7
20.020nein0,0183,616,22,1
20.120jan.n.69,97,11,2
Abkürzungen:
n.n.: nicht nachweisbar; UA: Ureaseaktivität; KOH: Proteinlöslichkeit in Kalilauge; PDI: Protein Dispersibility Index; TIA: Trypsininhibitoraktivität

Ergebnisse

Allgemein führte die Hitzebehandlung zu einer Reduktion der Trypsininhibitoraktivität. Die Expanderbehandlung erzielte hier einen noch deutlicheren Effekt. Die Werte des Protein Dispersibility Index und der Proteinlöslichkeit in Kalilauge der Varianten 10.1, 15.1 und 20.1 deuten auf eine Überhitzung dieser Varianten hin. Mit der Variante 5.1 in der Fütterung wurde eine signifikant höhere Lebendmasse als mit 10.1 und 20.1 erzielt, allerdings konnten beim Schlachtgewicht keine Unterschiede festgestellt werden.

Schlussfolgerung

Eine Erhitzung mit einer Dauer von mehr als 5 Minuten lässt keine weitere positive Wirkung erwarten. Der Versuch zeigte auch, dass negative Effekte einer zu langen Hitzeeinwirkung durch eine zusätzliche Expanderbehandlung kompensiert werden konnten.

Poster: Einfluss der Behandlungsintensität von Sojabohnen auf die Mastleistung von Broilern pdf 409 KB

Projektinformation
Projektleiter: Dr. Klaus Damme, Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum (LVFZ) Kitzingen
Projektmitarbeiter: Konstanze Kraft, LVFZ Kitzingen
Kooperationspartner: Prof. Dr. M. Rodehutscord, Institut für Tierernährung, Universität Hohenheim; M. Wiltafsky, Evonic Industries AG, Hanau-Wolfgang; L. Asam, Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Frankfurt am Main; Dr. R. Hildebrand, TGD Bayern; Dr. M. Gierus, Amandus Kahl
Laufzeit: 2013 - 2014
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten