Pressemitteilung – 13. Juli 2023, Eichelberg/Gemeinde Geisenfeld
Themenpfad "Biodiversität im Hopfenbau" eingeweiht

"Biodiversität" ist zum geflügelten Begriff geworden und effektive Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt sind auch im Hopfenbau längst ein Thema. Aus diesem Grund wurde am Hopfenforschungszentrum Hüll der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) bereits 2018 ein Forschungsprojekt entwickelt, in dessen Zuge es zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Qualitätshopfen Niederlauterbach (IGN) kam. Seitdem ist im kleinen Hopfenbauort Eichelberg (Gemeinde Geisenfeld) ein Vorzeigeprojekt entstanden, das unter der Bezeichnung "Biodiversitätskulisse Eichelberg" belegen soll, dass wirtschaftlicher, konventioneller Hopfenanbau und eine gesunde Artenvielfalt in und um Hopfengärten keine unvereinbaren Gegensätze darstellen, sondern – im Gegenteil - gut miteinander vereinbar sind und beide Seiten davon profitieren.


Am 12. Juli 2023 konnte der Präsident der LfL, Stephan Sedlmayer zusammen mit weiteren Akteuren, die entscheidend am Projekt beteiligt waren, den Themenlehrpfad "Biodiversität im Hopfenbau" einweihen. 16 ansprechend gestaltete Informationstafeln führen Wanderer, Spaziergänger oder Fahrradfahrer entlang einer rund 2,5 km lange Strecke durch das Hopfenanbaugebiet bei Eichelberg und stellen Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt und einzelne wichtige "Bewohner" der Biodiversitätskulisse vor.

So ist es beispielsweise gelungen, eine stattliche Population der in der Hallertau ehemals heimischen Heidelerche zu etablieren oder eine fast schon vergessene Hallertauer Legende, den Hopfenvogel wieder entdecken zu können. Dabei handelt es sich nicht um einen gefiederten Freund, der wie die Heidelerche auf den Hopfenmasten sitzt und über den Feldern der Region kreist, sondern um die Puppe eines Schmetterlings, der im Hopfen selten geworden war. Sie, und viele weitere Insekten, Pflanzen und Lebewesen finden in der Biodiversitätskulisse nahezu optimale Lebensräume vor und dienen sich oft gegenseitig.

LfL-Präsident Sedlmayer dankte dem Finanzier, der Erzeugergemeinschaft Hopfen HVG e.G., lobte den Pioniergeist und den Umsetzungswillen der am Projekt beteiligten Landwirte, die in Zusammenarbeit mit dem AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen, der Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes Pfaffenhofen und dem Landesbund für Vogelschutz ein Vorzeigeobjekt geschaffen haben. "Eichelberg ist der Beweis, dass wirtschaftlich erfolgreicher Hopfenanbau und eine gesunde Artenvielfalt voneinander profitieren und sich gegenseitig befruchten". Vom "Biodiversitätslehrpfad" ausgehend verspricht sich Präsident Sedlmayer viele Nachahmer, die sich von den einzelnen Maßnahmen inspirieren lassen und sie in den eigenen Betrieben oder in der landwirtschaftlichen Praxis umsetzten.

Auch erhoffen sich die Akteure mit dem Themenpfad einen wichtigen Beitrag zur positiven gesellschaftlichen Sichtweise auf die konventionelle Landwirtschaft leisten zu können und laden Einheimische und Gäste zum Besuch des Themenpfades ein.


Weitere Informationen:

Eröffnung des Themenpfads Biodiversität im Hopfen durch LfL_Präsident Sedlmayer

LfL-Präsident Sedlmayer eröffnet den Themenpfad "Biodiversität im Hopfen". (Foto: GfH)

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Eine Tafel mit Erklärungen zur Heidelerche steht am Wegesrand des Themenpfades "Biodiversität im Hopfen". Im Hintergrund sind Feld, Hopfen und Wald zu sehen.

Aufklärung am Wegesrand: Die seltene Heidelerche findet in der Hallertau ihren Lebensraum. (Foto: GfH)

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LfL-Präsident Stephan Sedlmayer sitze neben der Hallertauer Hopfenkönigin Susaenne Kaindl. Im Hintergrund Hopfen.

Stolz auf den Themenpfad "Biodiversität im Hopfen": LfL-Präsident Stephan Sedlmayer und die Hallertauer Hopfenkönigin Susanne Kaindl. (Foto: LfL)

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Eine Tafel mit Erklärungen zur Pflanzung von Weinstöcken und Wildem Wein am Hopfengerüst informieren auf dem Themenpfad. Im Hintergrund rannkt Hopfen in den Himmel.

Weinstockpflanzungen unterstützen den Hopfenanbau - interessante Infos am Wegesrand des Themenpfads. (Foto: LfL)

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Hier ist ein schwarz-rot-weiße Schmetterling, ein Admiral in Nahaufnahme zu sehen, der einen kurzen Stopp auf einer Bierbank eingelegt hat.

In der Hallertau gibt es gute Bedingungen für Fauna und Flora. Hier ein Admiral, der einen kurzen Stopp auf einer Bierbank einlegt. (Foto: LfL)

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.