Pressemitteilung – 21. Dezember 2023,
Frisch gebackene Pferdewirtinnen und Pferdewirtschaftsmeister

Diese Woche konnte 71 Pferdewirtinnen und -wirten und acht neuen Pferdewirtschaftsmeisterinnen und -meistern zum erfolgreichen Abschluss ihrer Aus- bzw. Fortbildung gratuliert werden. Sie erhielten im Forum der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Grub ihre Zeugnisse und Meisterbriefe.

Vier braunfellige Pferde mit schwarzer Mähne stehen nebeneinander im Stall und schauen aus der Stalltür.Zoombild vorhanden

Vier neugierige Süddeutsche Kaltblut blicken hier auf Gut Schweiganger aus ihrem Stall. (Foto: W. Seemann)

Nach wie vor interessieren sich vor allem junge Frauen für den Beruf der Pferdewirtin, Männer sind seltener vertreten. Hier in Bayern gibt es 260 ausbildende Betriebe, die die Landesanstalt für Landwirtschaft begutachtet und anerkennt. Die LfL stellt auch sicher, dass die Ausbildungsverträge in Ordnung sind und die jungen Auszubildenden termingerecht ihre Prüfungen ablegen.

Der Pferdesport zählt laut bundesweitem Verzeichnis zum "Immateriellen Kulturerbe". Er ist für jeden zugänglich und begeistert viele. Wer sich entscheidet, seine Liebe zum Pferd zum Beruf zu machen, sollte allerdings mehr Voraussetzungen erfüllen, als nur einmal die Woche zu reiten. Der Beruf des Pferdewirts bzw. der Pferdewirtschaftsmeisterin ist körperlich sehr anstrengend. In der Regel beginnen in Bayern im Schnitt 100 Bewerberinnen und Bewerber die Ausbildung zum Pferdewirt. Den Abschluss der dreijährigen Ausbildung schaffen davon etwa 75 junge Frauen und Männer. Wer sich direkt informieren möchte, dem seien die Infotage der Bundesvereinigung der Berufsreiter (BBR) im Deutschen Reiter- und Fahrer-Verband e.V. (DRFV) empfohlen, die gemeinsam mit der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) im Frühjahr in Ansbach und im Herbst in München Riem durchgeführt werden.

Vor Ausbildungsbeginn zum Pferdewirt muss sich der Anwärter bzw. die Anwärterin für eine Fachrichtung entscheiden. Gab es bis 2009 noch ausschließlich die beiden Sparten "Reiten" und "Zucht und Haltung", gibt es seit 2010 fünf Fachrichtungen. Heute ist die Wahl zwischen den Fachrichtungen "Pferdehaltung und Service", "Spezialreitweisen", "Pferdezucht", Klassische Reitausbildung" und "Rennreiten" möglich.
Bei der „Klassischen Reitausbildung“ geht es um die vielseitige Grundausbildung des Pferdes und des Reiters. Außerdem spielt die Vorbereitung und Vorstellung von Pferden bei Leistungsprüfungen eine große Rolle.
Bei der Fachrichtung "Pferdezucht" liegt der Fokus auf Zuchtmethoden, Zuchtplanung und -hygiene sowie die funktionelle Pferdebeurteilung.
Wer sich auf "Pferderennen" spezialisiert, befasst sich mit Trabrennfahren und Rennreiten; Rennpferde werden trainiert und für die Teilnahme an Pferderennen vorbereitet. Natürlich stehen Gesundheit und Fitness von Mensch und Tier hier besonders im Mittelpunkt.
"Spezialreitweisen" umfassen die Einsatzgebiete Westernreiten und Gangreiten.

"Dem Pferde verpflichtet, dem Sport verbunden" resümierte der Prüfungsausschussvorsitzende Michael Schmid bei der Zeugnisverleihung diese Woche das Motto der frischgebackenen Pferdewirtinnen und Pferdewirtschaftsmeister. Er wies gerne auf die hervorragende Qualität der diesjährigen Abschlüsse sowohl in Theorie als auch Praxis hin.
Berufsreiter übernehmen viel Verantwortung für ihre Kunden und Pferde. Dabei werden sie auch immer am Tierschutz, der Pferdehaltung und dem Umgang mit dem Partner Pferd gemessen, meinte der Prüfungsausschussvorsitzende Jürgen Strauß.

Wer nach dreijähriger Ausbildung und mindestens zweijähriger Berufserfahrung sein Wissen an den Nachwuchs weitervermitteln und selbst ausbilden möchte, kann sich zur Pferdewirtschaftsmeisterin bzw. zum Pferdewirtschaftsmeister qualifizieren. Hier sind sowohl ausreichend Fachwissen als auch pädagogische Kompetenzen vonnöten.

Seit 1959 wurden in Bayern ca. 2.600 Pferdewirtinnen und Pferdewirte erfolgreich ausgebildet. Die Möglichkeit zur Fortbildung zum Pferdewirtschaftsmeister nutzte seit 1969 etwa jeder Dritte Absolvent. So erwarben in Bayern bis heute ca. 670 Pferdewirte den Meistertitel.

Vier braunfellige Pferde mit schwarzer Mähne stehen nebeneinander im Stall und schauen aus der Stalltür.

Vier neugierige Süddeutsche Kaltblut blicken hier auf Gut Schweiganger aus ihrem Stall. (Foto: W. Seemann)

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Viele junge Frauen halten stolz Ihre Abschlussurkunde zur Pferdewirtin vor sich und lächeln in die Kamera.

Stolz! Frischgebackene Pferdewirtinnen freuen sich über ihren Abschluss. (Foto: B. Gleixner, LfL)

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Gruppenbild mit sechs Personen: Der Abteilungsleiter Berufliche Bildung, Guido Winter und vier junge Pferdewirtscahftsmeister und -meisterinnen mit der Bildungsberaterin Claudia Kühn-Heydrich.

Erfolgreiche Fortbildung zum Pferdewirtschaftsmeister bzw. zur Pferdewirtschaftsmeisterin. (Foto: B. Gleixner, LfL)

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Zwei junge Frauen mit Helm auf dem Kopf sitzen auf zwei braunfarbigen Pferden und erhalten Reitunterricht von ihrem Lehrer.

Zur Ausbildung gehört natürlich auch Reitunterricht. (Foto: W. Seemann, LfL)

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Eine junge Frau steht inmitten von Pferden und hält einem von ihnen einen Eimer mit Futter vor die Nase.

Hier gibt's Futter!
(Foto: W. Seemann, LfL)

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Zwei junge Frauen bekommen von einem Herrn erklärt, wie das Kaltblut neben ihnen vor eine Kutsche gespannt wird.

Kaltblüter lassen sich geduldig vor die Kutsche spannen. (Foto: W. Seemann, LfL)

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Ein Mann erklärt zwei jungen Damen, wie man ein Pferd richtig sattelt.

Auch richtig Satteln will gelernt sein. (Foto: W. Seemann, LfL)

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.