Pressemitteilung – 10. Januar 2024, Berlin
Die LfL bringt Almen und Alpen auf die Grüne Woche 2024 nach Berlin

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) präsentiert auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin vom 19. bis 28. Januar in der Bayernhalle (22b) aktuelle Forschungsprojekte im Bereich Almen und Alpen sowie zur Moorbewirtschaftung. Das Institut für Fischerei ist wieder mit einem Gemeinschaftsstand vertreten.

Internationale Grüne Woche - HallenansichtZoombild vorhanden

Die Grüne Woche lockt Hunderttausende von Verbrauchern in die Messehallen nach Berlin. (Foto: Birgit Gleixner, LfL)

Auf einer Sonderfläche mit 70 Quadratmetern dreht sich in der Bayernhalle auf dem Stand 219 in diesem Jahr alles rund um das Thema Almen und Alpen. Gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus sowie den almwirtschaftlichen Vereinen Oberbayern und Allgäu und regionalen Verarbeitern informieren Forscherinnen und Forscher der LfL dort über die Herausforderungen bei der Bewirtschaftung der Almen und Alpen und über die Heumilchproduktion. Es gibt auch viele Käsesorten aus Heumilch zum Probieren.

Bei der Heumilchproduktion fressen die Kühe im Sommer frisches Gras auf der Weide und im Winter unter Dach getrocknetes Heu, sogenanntes Belüftungsheu. Die energetische Effizienz der aktuellen Heubelüftungstechnik und auch die Effizienz der Arbeitswirtschaft von der Ernte bis zur Fütterung von Belüftungsheu wurde in mehreren Forschungsprojekten untersucht.

Anpassung an den Klimawandel in den Alpen

Der fortschreitende Klimawandel führt zu einer Verschiebung der phänologischen Jahreszeiten. Längere Vegetationszeit kombiniert mit höheren Temperaturen führt zu einer Zunahme der gewachsenen Biomasse auf Almen und Alpen. Deshalb müssen die Auftriebszeiten auf Almen und Alpen sowie die Anzahl der aufgetriebenen Tiere an die gewachsene Futtermenge angepasst werden. Es können nur so viele Alm-/Alpweideflächen nachhaltig offengehalten werden, wie vom Vieh abgeweidet werden. Ansonsten werden wertvolle Weideflächen von Zwergsträuchern, Bäumen etc. eingenommen und die Biodiversität solcher Flächen geht verloren.

Forschung für Tiermanagement auf der Alm und Alp

Was heute aus Sensordaten zum Tierverhalten erfasst werden kann, liefert wertvolle Informationen zur Tiergesundheit und damit für das Tierwohl als auch Infos zum Brunstverhalten. Neue Techniken wie GPS-Ortung können helfen, Tiere auf Almen/Alpen bei Schlechtwetter oder Gefahr schneller zu finden und Tierwohlproblemen vorzubeugen. Die LfL informiert hierzu über diese Forschungsprojekte:
- WeideInsight: Mehrwert im Herdenmanagement durch kostengünstige, hybride Lokalisierung und intelligente Datenintegration,
- Rindertracking – Entwicklung eines Tiermonitoringsystems für Milchkühe mit Weidegang,
- Einsatz von Ortungssystemen bei Weidetieren,
- Betriebliche Eigenkontrolle der Tiergerechtheit in der Rinderhaltung.

Vernässung und Bewirtschaftung von Mooren

Moorflächen zu erhalten und bei entwässerten Moor- und Anmoorböden die Bewirtschaftung und das Wassermanagement anzupassen kann das Klima schützen und die Artenvielfalt fördern. Im Verbundvorhaben MoorLandwirtschaft für Klimaschutz Allgäu will der Landkreis Ostallgäu zusammen mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) die Vernässungsmöglichkeiten auf mehreren trockengelegten Moor- und Anmoorgrünlandflächen untersuchen. Ein weiteres Projekt (MoorBewi) unter der Federführung des Instituts für Agrarökologie und Biologischen Landbau bezieht weitere bayerische Moorgebiete wie das Donaumoos mit ein und verfolgt ähnliche Ziele. Weitere Infos zu den Forschungsprojekten:
- Verbundvorhaben MoorLandwirtschaft für Klimaschutz Allgäu – MoLaKlim
- Entwicklung moorverträglicher Bewirtschaftungsmaßnahmen für landwirtschaftlichen Moor- und Klimaschutz - MoorBewi

Fischerei und Aquakultur in Bayern

Am Gemeinschaftsstand des LfL-Instituts für Fischerei zusammen mit dem Landesfischereiverband Bayern in Halle 22b, Stand 216, gibt es Infos zur Karpfenteichwirtschaft und Forellenproduktion in Bayern sowie zu speziellen Freizeit- und Ausbildungsangeboten – und natürlich auch beliebte Kostproben aus regionalem Fisch: Räucherfisch, Karpfensalat und Räuchercreme.

Internationale Grüne Woche Hallenüberblick

Die Grüne Woche lockt Hunderttausende von Verbrauchern in die Messehallen nach Berlin. (Foto: Birgit Gleixner, LfL)

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Verteilung von Fischhäppchen am Messestand

Fischverkostung auf der Grünen Woche (Foto: LfL)

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Gemeinschaftsstand des LfL-Instituts für Fischerei

Gemeinschaftsstand des LfL-Instituts für Fischerei (Foto: LfL)

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.