Exkursion: Projekt-Landwirte treffen sich in Kirchweidach

8 Projekt-Landwirte des Experimentierfeldes DigiMilch trafen sich Mitte Oktober mit 6 Herstellern für Landtechnik und 3 landwirtschaftlichen Organisationen auf dem Betrieb von Christian Auer in Kirchweidach. Der intensive Austausch zur Digitalisierung im Bereich Wirtschaftsdüngermanagement, sensorgestützte Ertragsermittlung und Fütterungsmanagement stand im Fokus der Exkursion.

Ein fachlicher Austausch mit den Berufskollegen ist auch in Zeiten der Corona-Pandemie unverzichtbar. Aus diesem Grund lud das Experimentierfeld DigiMilch seine Projekt-Landwirte und Partner-Unternehmen Mitte Oktober zu einer Exkursion auf den Betrieb von Christian Auer nach Kirchweidach ein – frische Luft und viel Platz inklusive.

Praxisbericht von Landwirt Christian Auer

Christian Auer beteiligt sich bei DigiMilch in den Bereichen Wirtschaftsdüngermanagement, sensorgestützte Ertragsermittlung und Fütterungsmanagement. "Vor der Teilnahme bei DigiMilch habe ich die Erträge meiner Fläche oft unterschätzt", erzählt der Landwirt. "Die sensorgestützte Ertragsermittlung hat mir geholfen, die Silagequalität zu erhöhen und Siliermittel effizienter einzusetzen. Das spart bares Geld", freut er sich gegenüber seinen Gästen.
Um seinen 65 Milchkühen eine optimale Futterration bieten zu können, wird Christian Auer bei der Ernte seiner Grünlandflächen und bei Silomais von Lohnunternehmer Alfons Huber aus Halsbach unterstützt. Dieser setzt bei der Grobfutterwerbung einen Feldhäcksler mit Ertragserfassung ein. Im Häcksler ist ein sogenannter NIRS-Sensor verbaut, der bereits während der Ernte den TS-Gehalt und weitere Inhaltsstoffe erfasst. Auch im Bereich Wirtschaftsdüngermanagement setzt Christian Auer auf die NIRS-Technologie.
Bei der Vorstellung der NIRS-Messstationen für Wirtschaftsdünger und Ertragsermittlung unterschiedlicher Hersteller, wird klar, dass die Kalibrierung einen entscheidenden Einfluss auf die Genauigkeit der Daten hat. Nur mit Hilfe einer umfangreichen Basis an Kalibrierungskurven sind die Sensoren in der Lage, genaue Aussagen über die Inhaltsstoffe zu treffen.

Die Vorteile liegen auf der Hand

Die anwesenden Projekt-Landwirte von DigiMilch sind sich einig, dass die Digitalisierung für ihre Betriebe entscheidende Vorteile mit sich bringt. Mit den Sensoren ist ein genaueres Arbeiten möglich, was mehr Gewinn verspricht. Damit lassen sich auch höhere Investitionskosten schneller decken. Die Landwirte fühlen sich durch ihre Mitarbeit am Projekt im Bereich Digitalisierung besser informiert.
Sowohl Projekt-Landwirt als auch die Hersteller wünschen sich einen offenen Austausch über die Ergebnisse der Messungen. "Wir sind dankbar, dass unsere Technik unter Praxisbedingungen getestet wird und wir die Ergebnisse nutzen können, um unsere Produkte noch besser an die Bedürfnisse der Landwirte anpassen zu können", sagt Thomas Anzer, der als Produktmanager für Digitales Business und Schnittstellen bei der Firma Claas tätig ist.
Die Exkursion auf den Betrieb von Christian Auer zeigte, dass die Projekt-Landwirte offen auf das Thema Digitalisierung in der Milcherzeugung reagieren. Sie wünschen sich, dass der Nutzen einzelner Systeme deutlich zu erkennen ist. Nur mit deutlichen ökonomischen Vorteilen und einer Arbeitserleichterung würden sie in digitale Techniken investieren.