Fachgremiensitzung der Innenwirtschaft in Grub
DigiMilch-Team tauscht sich mit Experten aus

Mehrere Personen sitzen in einem Besprechungsraum. Zoombild vorhanden

Die TeilnehmerInnen des Fachgremiums.Foto: S. Kulig, LfL

Mitte Juli konnte die zweite Sitzung des Fachgremiums für die Innenwirtschaft am LfL-Standort in Grub in Präsenz stattfinden. Dabei stellten die DigiMilch-MitarbeiterInnen die aktuellen Ergebnisse einem Expertengremium aus Forschern, Verbands- und Firmenvertretern, Tierärzten sowie Vertretern des Agrarressorts und Praxislandwirten vor. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Projektsprecher Dr. Bernhard Haidn gab die Projektmanagerin Dr. Isabella Lorenzini den TeilnehmerInnen einen kurzen Überblick über den momentanen Stand des Projekts.

Vernetzung im Fokus

Anschließend stellte der LfL-Mitarbeiter Stefan Beckmann in seinem Vortrag die letzten Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Demonstrationsprojekt „Fütterungsmanagement“ vor. In der folgenden Diskussion wurde schnell deutlich, dass die Verknüpfung von Futterdaten und tierindividuellen Daten wichtig wäre. Dafür müssten größere Firmen allerdings vermehrt zusammenarbeiten. Stefan Beckmann gab an, dass das Thema Vernetzung nach der Projektverlängerung von DigiMilch im Fokus stehen würde. Im ersten Teil des Projekts gehe es um den Datenfluss vom Feld in den Trog, erklärte Dr. Bernhard Haidn ergänzend. Hier seien die technischen Voraussetzungen bereits gut aufgestellt.

Hersteller motivieren, mehr zu investieren

Ein Mann steht hinter einem Rednerpult.Zoombild vorhanden

Dr. Jernej Poteko bei seinem Vortrag. Foto: S. Kulig, LfL

Dr. Jernej Poteko ging in seiner Präsentation auf die bereits gewonnenen Erkenntnisse im Demonstrationsprojekt „vernetzte Stalltechnik“ ein und erklärte, dass die Schaffung einer Datenvernetzung eines der Hauptziele sei.
Im Anschluss daran kam unter anderem die Frage auf, wer für die Kosten der Datenspeicherung aufkäme und wo diese Speicherung erfolgen solle. Dr. Jernej Poteko führte an, dass eine Aufgabe des Projekts DigiMilch sei, die Hersteller durch die Demonstration praktischer Anwendungsbeispiele zu motivieren, mehr zu investieren.
Eine Umfrage unter Landwirten habe daher ergeben, dass diese durchaus bereit seien, mehr Geld für gute Technik auszugeben.

Atemfrequenz als guter Indikator für Hitzestress

Im letzten Vortrag des Tages stellte Sophia Sauter den aktuellen Stand im Demonstrationsprojekt „tierindividuelle Sensorsysteme“ vor. Dabei erläuterte sie auch den Versuchsaufbau für Untersuchungen zum Thema Hitzestress beim Einzeltier. Da es derzeit noch kein technisches Messsystem zur Bestimmung der Atemfrequenz am Markt gebe, müsse man diese noch manuell im Stall durch Direktbeobachtung erfassen. Im Rahmen einer früheren Doktorarbeit sei die Atemfrequenz als guter Indikator für Hitzestress erkannt worden. Diese steige schon bei leichtem Hitzestress auf das Doppelte an. Zusätzlich wird die innere Körpertemperatur bei den Tieren im Versuch durch Pansenboli kontinuierlich erfasst.
Anschließend wurde diskutiert, welche Maßnahmen ergriffen werden könnten, wenn Hitzestress bei den Tieren festgestellt wird. Als Beispiele wurden das automatische Anspringen einer Dusche oder der Lüftung genannt.

Bessere Vernetzung bedeutet mehr Effizienz

Ein Mann steht hinter einem Tisch. Zoombild vorhanden

Der Projektsprecher Dr. Bernhard Haidn. Foto: S. Kulig, LfL

Dr. Bernhard Haidn stellte abschließend noch einmal grundlegend fest, dass das Ziel des Projekts die Demonstration sei. Den Firmen solle also demonstriert werden, dass eine bessere Vernetzung mehr Effizienz bedeute.
Es solle neben dem Nutzen für den Landwirt eben auch der Nutzen für den Hersteller aufgezeigt werden, wenn dieser sich öffnet. Dabei gehe es nicht nur um die digitale Verknüpfung im Betrieb. Wenn die Hersteller über eine Schnittstelle, wie z. B. dem LKV, ihre Daten bereitstellen würden, würde mit dieser Vernetzung noch mehr Effektivität erreicht werden.
Am Ende der Veranstaltung füllten die TeilnehmerInnen noch einen Evaluierungsbogen aus, der ihnen die Möglichkeit bot, ihre Erfahrungen und die Zusammenarbeit mit dem Experimentierfeld DigiMilch zu bewerten.