Böden und ihre Nutzung
Parabraunerde aus Löss
Profilaufnahme 1980, Text aktualisiert 2004

Profil 1, Niederaichbach, Lkr. LandshutZoombild vorhanden

Profil 1, Niederaichbach, Lkr. Landshut

Ap (0-25cm)
dunkelgraubrauner, mäßig humoser, mittel toniger Schluff; Krümelgefüge, porös, zahlreiche Regenwurmgänge

Al (25-45 cm)
hellgraubrauner, sehr schwach humoser, stark toniger Schluff; subpolyedrisch-krümeliges Gefüge, porös, zahlreiche Wurmgänge; stark durchwurzelt

Bt (45-80 cm)
dunkelbrauner, mittel schluffiger Ton; feinpolyedrisches gefüge, porös, zahlreiche Wurmgänge; stark durchwurzelt

Cv (80-100 cm+)
braungelber, stark kalkhaltiger, stark toniger Schluff; kohärent, porös; schwach durchwurzelt

Entstehung:
Durch Verwitterung und Tondurchschlämmung aus kalkhaltigem Staublehm (Löss) der letzten Eiszeit entstanden
Verbreitung:
Niederbayerische und unterfränkische Gäulagen, Hochterrassen der großen südbayerischen Flusstäler
Bodenschätzung:
L3 Lö 74/72
Besondere Hinweise:
Bester Ackerboden; stark erosionsgefährdet

Eigenschaften

Humus:
Schwach bis mäßig humos
Nährstoffe:
Nährstoffreich, mit hohem Transformationsvermögen
Wasser:
Hohe nutzbare Feldkapazität, hohe Wasserleitfähigkeit, im Bt-Horizont kurzfristig leichter Wasserstau möglich
Luft:
Im Allgemeinen gut durchlüftet; oberflächliche Verschlämmung kann zu Krustenbildung führen, die den Gasaustausch behindert
Wärme:
Infolge hoher Wasserspeicher- und -leitfähigkeit etwas kalte Böden

Bodenphysikalische Kennwerte

Porengrößenverteilung und Korngrößenzusammensetzung
Hauptwurzelraum: bis 100 Tiefe
Nutzbare Feldkapazität im Hauptwurzelraum: 196
LK
[%]
nFK
[%]
nFK
[mm]
TRG
[g/cm3]
Ton
[%]
Schluff
[%]
Sand
[%]
Ap 9 24 60 1,43 17 72 11
Al 10 17 34 1,51 23 70 7
Bt 5 16 56 1,54 32 61 7
Cv 6 23 46 1,59 20 73 7
LK
Luftkapazität: kennzeichnend für die Durchlüftung des Bodens;
Werte < 5 % im A-Horizont und < 8 % im Unterboden behindern das Wurzelwachstum.
nFK
Nutzbare Feldkapazität: kennzeichnend für das pflanzenverfügbar gebundene Bodenwasser;
1 % nFK entspricht 1 mm nFK je 10 cm Bodentiefe im Hauptwurzelraum.
TRG
Trockenraumgewicht: Trockengewicht des Bodens in seiner natürlichen Lagerung.
Gebräuchliche Synomyme sind: Trockenraumdichte, Lagerungsdichte, Rohdichte trocken.
TW
Totwasser: kennzeichnend für das nicht mehr pflanzenverfügbare Bodenwasser

Hinweise für die Bewirtschaftung

Nutzungseignung:
Uneingeschränkt; beste Zuckerrüben- und Weizenböden
Schwächen:
Neigung zu Verschlämmung und Verdichtung; Auflaufschwierigkeiten bei Zuckerrüben, wenn der Witterungsverlauf die Bildung von Oberflächenkrusten begünstigt
Bearbeitung:
Große Strohmengen, die bei hohen Erträgen auf dem Acker verbleiben, erfordern eine intensive Stoppelbearbeitung. Eine gleichmäßige Einmischung des Strohs fördert die Verrottung und verhindert beim Pflügen die Bildung von Strohmatratzen an der Bearbeitungsg
renze.
Nach starker Krumenverdichtung z.B. bei feuchten Rodebedingungen sorgt eine wendende Bodenbearbeitung für eine ausreichende Frostwirkung. Um der Verschlämmung entgegen zu wirken, sollte so oft wie möglich Mulchsaat angewandt werden.
Da diese Böden l
eicht bearbeitbar sind, lassen sich durch Gerätekombinationen Spurbelastungen mindern.
Düngung:
Böden mit hohem Nährstoffausnutzungsgrad; Auswaschungsgefahr relativ gering; Spurenelementmangel im Allgemeinen nicht zu befürchten; Kalk- (und Magensium-) Düngung um so notwendiger, je höher die Niederschläge; organische Düngung wichtig, um der Struktursc
hwäche entgegen zu wirken (Lebendverbauung)