Böden und ihre Nutzung
Pseudogley-Pelosol aus Feuerletten (Oberer Keuper)
Profilaufnahme 1981, Text aktualisiert 2004
Ap (0-20 cm)
dunkelgraubrauner, humoser, schwach schluffiger Ton; Polyedergefüge
Sd-P (20-35 cm)
gelblichbrauner, schwach marmorierter (gebleichter) Ton, kleine Konkretionen; Grobpolyedergefüge; schwach durchwurzelt
P (35-70 cm)
braunroter, schwach schluffiger Ton; Prismen- bis Polyedergefüge; Durchwurzelung beschränkt auf die Klüfte
P-Cv (70-100)
braunroter, z.T. grauer, schwach schluffiger Ton; Kohärentgefüge, sehr dicht
Entstehung:
Aus anstehendem Mergelton durch Verwitterung entstandene Bodenbildung
Verbreitung:
Verbreitet in Mittel- und Oberfranken im Geländeanstieg zwischen Sandsteinkeuper-Landschaft und Lias-Hochflächen, meist mit sandiger Deckschicht. Flächenmäßig nur von geringer Bedeutung
Bodenschätzung:
T 6 V 35/33
Besondere Hinweise:
Die Schwierigkeiten des Ackerbaues bei nur mittlerer bis geringer Ertragsfähigkeit und der geringe Wirkungsgrad einer Dränung sprechen für extensive Nutzungsformen.
Humus:
Mäßig humos
Nährstoffe:
Von Natur aus gute K-Nachlieferung, geringe P-Versorgung
Wasser:
Sehr hoher Totwasseranteil, nutzbare Feldkapazität zusätzlich durch geringe Durchwurzelungstiefe eingeschränkt, im gequollenen Zustand fast wasserundurchlässig.
Luft:
Durchlüftung abhängig von Quellung und Schrumpfung. Im gequollenem Zustand starker Luftmangel, mit zunehmender Austrocknung während der Vegetationsperiode Gefügezerlegung und Ausbildung tiefreichender Schwundrisse. Durchlüftung und Wasserleitfähigkeit in d
iesem Zustand gut
Wärme:
Wegen sehr hoher Wasserkapazität nur langsam erwärmbar; ausgesprochen "kalter" Boden
Porengrößenverteilung und Korngrößenzusammensetzung
Hauptwurzelraum: bis 45 cm Tiefe
Nutzbare Feldkapazität im Hauptwurzelraum: 81 mm
|
LK [%] |
nFK [%] |
nFK [mm] |
TRG [g/cm3] |
Ton [%] |
Schluff [%] |
Sand [%] |
Ap |
3 |
21 |
42 |
1,22 |
47 |
35 |
18 |
Sd-P |
1 |
16 |
24 |
1,29 |
67 |
28 |
5 |
P |
1 |
15 |
15 |
1,39 |
58 |
30 |
12 |
P-Cv |
1 |
12 |
- |
1,49 |
49 |
45 |
6 |
LK
Luftkapazität: kennzeichnend für die Durchlüftung des Bodens;
Werte < 5 % im A-Horizont und < 8 % im Unterboden behindern das Wurzelwachstum.
nFK
Nutzbare Feldkapazität: kennzeichnend für das pflanzenverfügbar gebundene Bodenwasser;
1 % nFK entspricht 1 mm nFK je 10 cm Bodentiefe im Hauptwurzelraum.
TRG
Trockenraumgewicht: Trockengewicht des Bodens in seiner natürlichen Lagerung.
Gebräuchliche Synomyme sind: Trockenraumdichte, Lagerungsdichte, Rohdichte trocken.
TW
Totwasser: kennzeichnend für das nicht mehr pflanzenverfügbare Bodenwasser
Nutzungseignung:
Natürlicher Grünlandstandort, nur bedingt ackerfähig
Schwächen:
Sehr schwer zu bearbeitender Boden, im Frühjahr zu nass, im Sommer oft unter Trockenheit leidend ("Minutenboden"). Höchster Zugkraftbedarf
Bearbeitung:
Bei Tongehalten über 45% zeigen diese Böden durch Quellung und Schrumpfung eine sehr hohe Eigendynamik. Bearbeitungsmaßnahmen, in der Regel konservierend, d.h. ohne Pflug, sollten sich auf die Oberkrume beschränken. Durch wiederholtes und flaches Bearbeite
n wird neben einer sorgfältigen Stroheinmischung ausreichend Feinboden im Saatbett erzielt. Das hohe Wasserbindungsvermögen und damit die sehr langsame Abtrocknung, insbesondere im Frühjahr, erfordern ein Mulchmanagement "nach Maß".
Düngung:
Nur mäßige Düngerausnutzung. Unter Ackernutzung auf pH 7,0-7,2 aufkalken (freier kohlensaurer Kalk in der Krume ist anzustreben). Organische Düngung verbessert die Bearbeitbarkeit.