Böden und ihre Nutzung
Pelosol-Pseudogley aus schluffig-lehmigen Deckschichten über Liaston
Profilaufnahme 1981, Text aktualisiert 2004

Profil 14, Eckersdorf, Lkr. BayreuthZoombild vorhanden

Profil 14, Eckersdorf, Lkr. Bayreuth

Ap (0-27 cm)
dunkelgraubrauner, humoser, schluffiger Lehm, zahlreiche Konkretionen; Subpolyeder- bis Krümelgefüge

II P-Swd (27-55 cm)
hellgraubrauner, rostfleckiger, mittel toniger Lehm, zahlreiche Konkretionen; polyedrisches Gefüge; mäßig durchwurzelt

Sd1 (55-90 cm)
überwiegend grau- und braunmarmorierter, mittel toniger Lehm, zahlreiche Konkretionen; prismatisch-polyedrisches Gefüge, Kluftwände gebleicht; Durchwurzelung auf Klüfte beschränkt

Sd2 (90-100 cm+)
ockerbrauner, schwach schluffiger Ton, zahlreiche mittlere und große Konkretionen; Prismengefüge, sehr dicht, Kluftwände gebleicht

Entstehung:
Auf den meist alten Landoberflächen des Albvorlandes sind die Liastone in der Regel tiefreichend verwittert und an Basen verarmt. Während der Eiszeit kam es zu geringer Lösssedimentation, die im Bodenprofil entweder als schluffig-lehmige Deckschicht oder a
uch nur als Gemengeanteil einer Solifluktionsschicht in Erscheinung tritt.
Verbreitung:
Typische Bodenbildung des Albvorlandes (Lias) von Schwaben bis Oberfranken
Bodenschätzung:
L6 V 39/35
Besondere Hinweise:

Eigenschaften

Humus:
Mäßig humos
Nährstoffe:
Von Natur aus gut mit K und Mg versorgt
Wasser:
Bei sehr hohem Totwasseranteil nur relativ geringe nutzbare Feldkapazität, im Untergrund praktisch wasserundurchlässig
Luft:
Schroffer Wechsel zwischen Krume (Deckschicht) und Unterboden. Unterboden fast ganzjährig schlecht durchlüftet. Deckschicht verhindert tiefreichende Austrocknung (relativ geringe Schrumpfung)
Wärme:
Kalter, nur langsam erwärmbarer Boden

Bodenphysikalische Kennwerte

Porengrößenverteilung und Korngrößenzusammensetzung
Hauptwurzelraum: bis 65 cm Tiefe
Nutzbare Feldkapazität im Hauptwurzelraum: 95 mm
LK
[%]
nFK
[%]
nFK
[mm]
TRG
[g/cm3]
Ton
[%]
Schluff
[%]
Sand
[%]
Ap 6 21 57 1,42 21 56 23
II P-Swd 3 10 28 1,5 45 46 9
Sd1 2 19 19 1,5 45 45 10
Sd2 1 10 - 1,5 51 44 5
LK
Luftkapazität: kennzeichnend für die Durchlüftung des Bodens;
Werte < 5 % im A-Horizont und < 8 % im Unterboden behindern das Wurzelwachstum.
nFK
Nutzbare Feldkapazität: kennzeichnend für das pflanzenverfügbar gebundene Bodenwasser;
1 % nFK entspricht 1 mm nFK je 10 cm Bodentiefe im Hauptwurzelraum.
TRG
Trockenraumgewicht: Trockengewicht des Bodens in seiner natürlichen Lagerung.
Gebräuchliche Synomyme sind: Trockenraumdichte, Lagerungsdichte, Rohdichte trocken.
TW
Totwasser: kennzeichnend für das nicht mehr pflanzenverfügbare Bodenwasser

Hinweise für die Bewirtschaftung

Nutzungseignung:
Von Natur aus Grünland, bleibt auch nach der Melioration ein schwieriger Ackerstandort
Schwächen:
Unausgeglichener Wasserhaushalt. Sehr langsame Abtrocknung und Erwärmung. Verschlämmungs- und Verkrustungsgefahr. Ertragsunsicher
Bearbeitung:
Das schluffig-lehmige Krumenmaterial bedingt eine mittelschwere Bearbeitbarkeit. Böden dieser Art eignen sich für wendende wie auch nichtwendende Bearbeitungskonzepte. Grundsätzlich sollte dafür gesorgt werden, dass Pflanzenreste - ob von Haupt- oder Zwisc
henfrüchten - im Oberkrumenbereich eingearbeitet werden. Die Mulchauflage fördert wesentlich die Luft- und Wasserdurchlässigkeit der Krume. Nach starker Bodenbelastung schafft Pflügen die Voraussetzungen für eine gute Frostgare.
Düngung:
Die Strukturschwäche der Krume ist vor allem durch organische Düngung zu verbessern. Zwischenfruchtbau und Anbau tiefwurzelnder Pflanzen ist wichtig. Regelmäßige Kalkung sollten den pH-Wert in den Optimalbereich von 6,6 bis 7,2 bringen. Wegen vorliegender
Düngerinaktivität sind höhere Gaben an organischen und mineralischen Düngern erforderlich als z.B. auf basenreichen Braunerden.